Wie lange sollte man eine Katze im Winter draußen lassen?
Hoffe, hier kann jemand helfen.
Meine verlobte und ich wohnen im Erdgeschoss und wir haben einen Nachbarn im 4. Stock, mit einer freigänger Katze.
Eigentlich ist sie ziemlich scheu, aber neuerdings lässt sie sich von uns streicheln und kommt immer wieder auf uns zu, grade bei niedrigen Temperaturen. Da ihr Besitzer sie manchmal tagelang draußen lässt, selbst wenn sie von morgens bis abends vor der Tür sitzt und rein will, hatten wir ihr einen kleinen Karton mit einer warmen Decke als Rückzugsort in den Garten gestellt, durch den sie oft streunt.
Ihr Besitzer hat das nun aber gesehen und uns klipp und klar gesagt, dass wir uns nicht um seine Katze kümmern dürfen und den Karton sofort wegschmeißen sollen. Er wollte uns sogar dafür anzeigen, dass wir Möbel auf der Terrasse stehen haben, auf denen die Katze manchmal liegt, weil es dort geschützt und trocken ist. Seiner Meinung nach, hätten wir die Katze angelockt und würden jetzt versuchen einen gewissen Besitzanspruch zu bekommen, was natürlich totaler Blödsinn ist.
Ihr Besitzer wurde schon von mehreren Nachbarn darauf hingewiesen, dass seine Katze oft tagelang hungrig und kalt und/oder klatschnass vor der Tür sitzt und rein will, aber es wird null darauf eingegangen. Er setzt sie einfach raus, egal ob sie will oder nicht, weil sie angeblich gar nicht drin bleiben will, allerdings ist sie beim lüften schon bei mehreren Nachbarn im erdgeschoss in die Wohnung gelaufen und wollte gar nicht mehr nach draußen.
Nun sitzt die Katze bei 2°C wieder auf unserer Terrasse und versucht rein zu kommen (was wir ihr noch nie erlaubt haben, da wir Kaninchen besitzen). Sie ist auch eiskalt, gerade die Ohren und die Pfoten, weswegen sie wahrscheinlich auch rein will.
Kann man eine Katze bei solchen Temperaturen tagelang draußen lassen? Und wenn das eher schlecht für das Tier ist, gibt es irgendwas, dass man in so einer Situation machen kann, wenn der Besitzer auf nichts reagiert?
7 Antworten
Eine Katze ohne einen Zufluchtsort zu lassen, noch dazu ohne ausreichende Ernährung ist ein Fall von Vernachlässigung.
Sprecht mal mit dem Tierschutzverein. Wenn der gute Mann nicht mit denen sprechen will, muss er das nicht. Die haben keine Polizeigewalt.
Nächste Adresse wäre das Veterinäramt.
Ihr könnt euch auf § 2 des Tierschutzgestzes berufen:
§ 2Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1.
muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2.
darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3.
muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.
Sie braucht einen warmen, geschützten Zufluchtsort.
Ist das nicht gewährleistet, solltest du Ordnungsamt/Tierschutzverein informieren.
Nehmt die Katze auf und behauptet, sie wäre euch zugelaufen und es wäre nicht die Katze eures Nachbarn, sie wurde dieser Katze nur ähnlich sehen. Falls er mittels eines Tattoos im Ohr oder eines Chips den Besitz nachweisen kann, dann könnt ihr ihm die Katze immer noch zurückgeben und euch "entschuldigen" (direkt nach der Anzeige wegen Tierquälerei und dem Verstoß gegen das Dackodil zitierte Tierschutzgesetz). Dazu wären ein paar Fotos und Einträge in einem Kalender hilfreich.
Falls es euch motiviert, ich habe das gerade eben mit unseren drei Fellnasen besprochen und sie sind der gleichen Meinung, egal wie die Situation bei euch ist, denn was Besseres als den Tod findet sie bei euch allemal. (Frei nach den Bremer Stadtmusikanten)
nein eher nicht- wir haben auch katzen die nur draußen sind können sich aber in unseren Stall zurückziehen
sprecht am besten mit jemanden- tierschutz oder so. vorallem wenn sie kein essen bekommt ist es schon tragisch
lasst den karton mit der decke ruhig stehen. wenn die katze ihn benutzen will, wird sie es tun.
unsere stallkater kommen auch nie in ein haus. die pennen auch bei harten minustemperaturen auf dem strohboden in der scheune.
dort ist es zugegebenermassen trocken - aber die gehen bei jedem wetter raus, um ihr geschäft zu erledigen oder für einen sparrow to go. bei mehr hunger sitzen sie auch schon mal bei regen und kälte ne stunde vor einem rattenloch und warten auf den bewohner.
katzen sind immer noch fast wildtiere.
Er kann euch doch keine Möbel verbieten, selbst wenn ihr eine Hütte auf eurem Grundstück stehen hättet, wo die Katze reingeht, heißt es ja noch lange nicht, dass die für sie ist.
Also ruhig stehen lassen und wenn die Katze wirklich vernachlässigt wird beim Veterinär Amt melden.
den karton und die gartenmöbel kann der nachbar nicht verbieten.
Der kann Euch nicht vorschreiben was ihr auf Eurer Terasse stehen habt. In solchen Fällen bin ich ja rigoros. Ich würde das Tierchen einpacken und als Fundtier im Tierheim abgeben. Meinetwegen Freunde/Bekannte bitten ob sie das machen und ihren Namen dort angeben.
Dann muss der Typ die Katze da abholen. Spätestens beim 3. Mal wird ihm das zu blöd. Die Katze interessiert ihn doch sowieso nicht. Und wenn die Katze mehrfach im Tierheim landet dann werden die dort auch stutzig.
Wieso hast Du den Karton weggenommen? Der Nachbar kann Dir gar nichts verbieten. Die Gartenmöbel schon überhaupt nicht. Bleib stark!
Hier geht es aber um eine Katze, die offensichtlich nicht mal einen Zufluchtsort wie einen Stall oder eine Scheune hat.
Du schreibst richtig, eure Kater gehen raus. Dazu müssen sie aber erst mal irgendwo drin gewesen sein.
Den Karton mussten wir jetzt leider weg räumen. Ihr Besitzer wollte ja sogar, dass wir unsere normalen Gartenmöbel weg räumen, da die Katze manchmal auf einem der Stühle schläft, da es überdacht ist. Wenn es nach ihm ginge, dürfte seine Katze nichtmal in die Gärten hier rein, sondern ungeschützt auf dem gepflasterten weg vorm Haus warten, bis er sie irgendwann einmal rein lässt, selbst wenn es drei Tage dauert. Sie scheint auch nicht zu jagen und wirkt manchmal eher wie eine typische Hauskatze, statt einem Freigänger und war zwischenzeitlich sogar ziemlich abgemagert.