Wie lange kann ich mich einem Leben mit moderne Technik noch entziehen?
Wie lange kann ich mich einem Leben mit moderne Technik noch entziehen?
Ich fühle mich in vielen Bereichen wie ein Dinosaurier.
Das Leben ist schnelllebig genug, da brauche ich nicht noch extra Technik. Ausserdem bin ich schnell reizüberflutet, das möchte ich nicht noch beschleunigen.
Ein Desktop PC ist doch genug, oder?
Wie lange komme ich noch ohne Smartphone aus?
In der Vergangenheit habe ich gemerkt, dass so ein Leben schwierig ist. Da wollten Testzentren mich nicht testen, da das angeblich nur ginge "mit Smartphone". Dadurch verschob sich mein Besuch beim Friseur und noch einige andere Dinge konnten nicht stattfinden....
Auf Eure Antworten freue ich mich und bin schon gespannt :-)
8 Antworten
Ein Desktop PC ist doch genug, oder?
Wieso? Vor 50 Jahren sind die Menschen doch auch ohne Desktop-PCs wunderbar ausgekommen (also haben irgendwie überlebt), oder? Den Desktop-PC braucht also auch keiner.
Oder hat so ein Desktop-PC etwa doch Vorteile und es gibt Situationen, in denen es schon gut ist, den zu haben. Obwohl man natürlich aufpassen muss, dass man den Nachteilen von so einem Desktop-PC - z.B. Suchtgefahr oder Reizüberflutung - aus dem Weg geht? Genauso ist es beim Smartphone auch.
Wie lange du dich dem entziehen kannst, weiß ich nicht. Ich kenne dich ja nicht. Es ist aber mMn. schon von Vorteil, ein Smartphone zumindest in der Tasche zu haben und grundsätzlich zu wissen, wie man damit umgeht. Denn die Welt entwickelt sich weiter und manchmal ist es schon cool, wenn man bei Bedarf schnell mal telefonieren, Musik hören, ein Navi benutzen oder halt sein Testzertifikat da rauf laden kann. (Das sind nur Beispiele.)
Denn die Welt entwickelt sich weiter
ja, für mich zu schnell...
Danke für Deine Antwort :-)
Solange du es willst.
Für meine Töchter bin ich ein "Dinosaurier", aber das ist mir ziemlich egal.
Ein "smartes" Handy habe ich mir aus Kostengründen zugelegt, als meine "Kleine" für ein Jahr in die USA ging als AuPair. Für 70 Euro von einer Schulkollegin gebraucht übernommen.
Als dieses dann Whatsapp nicht mehr unterstützte, habe ich meinen gebrauchten E-Herd gegen ein "neues Gebrauchtes" eingetauscht, weil, Whatsapp finde ich sehr praktisch, auch wenn es mich nervt, dass es "dem Zuckerberg" gehört.
Ich muss ja nicht ständig drauf gucken. Und seit ich herausgefunden habe, wie man diese Benachrichtigungen, dass eine Nachricht eingegangen ist, ausstellt, ist auch der Druck gucken zu müssen, wenn einer was geschrieben hat, weg. Die Funktion, sodass der Andere sehen kann, ob ich seine Nachricht schon gelesen habe, die hatte ich zum Glück ziemlich schnell gefunden und deaktiviert. Ich habe keine Lust mich zu rechtfertigen, warum ich etwas gelesen, aber nicht geantwortet habe.
Als mein Desktop Computer letztens kaputt ging, sah ich mich genötigt Ersatz zu beschaffen, denn ohne E-Mail, Online Banking und Suchfunktion ist schon ziemlich blöd- vor allem, wenn man am A... der Welt lebt und das Handydisplay zum Lesen absolut augenunfreundlich ist.
Aber das Teil nervt sowas von! Alle Nase lang will es etwas aktualisieren, und die Funktion bei Windowas um Updates und Upgrades zu verbieten, will einfach nicht funktionieren. Ich war schon drauf und dran, deswegen das Ding aus dem Fenster zu werfen!
Die paar Tage, als uns vor vierzehn Tagen eine Tanne die Oberlandleitung gefällt hat, habe ich die Telefon- und Internetfreie Zeit durchaus genossen ;-)
Ist ja schließlich höhere Gewalt, und telefonieren kann ich notfalls mit dem Handy, auch wenn es zusätzlich kostet.
Meine 15.- Prepaid verbrauche ich trotzdem nie, bis die nächste Erinnerung vom Anbieter kommt, dass meine Nummer stillgelegt wird, wenn ich nicht (notgedrungen) mein Guthaben auflade. Mein Freund nutzt sein Handy sogar so selten, dass es mittlerweile eine "Spardose" ist :-))
Aber außer meinem Phone ist bei mir nichts "smart", die Ortserkennungsfunktion ist ausgeschaltet, weil es Google nichts angeht, wo ich mich rumtreibe. Maps nutze ich, wenn, nur zuhause um mir eine Route aufzuschreiben oder um zu schauen, wo was ist. Und danach muss ich jedesmal die Chronik löschen, weil dann wieder die Googlewerbung überall erscheint.
Im Internet was bestellen tu ich höchstens 2, 3 mal im Jahr, und auch nur dort wo kein PayPal verlangt wird. Ich bevorzuge die gute altmodische Vorkasse.
Das mit der Reizüberflutung kenne ich auch. Deswegen ist mein Lautsprecher immer aus, damit ich mich nicht erschrecke, wenn mich Einer anschreit, ich soll doch mal Dies oder Das oder Jenes kaufen/ausprobieren...und diese teilweise aufpeitschende Musik ist der Horror! (Schonmal einen Horrorfilm ohne Ton geschaut? Da ist plötzlich nichts mehr gruselig, dafür aber grotesk oder komisch :-) )
Die Geburtstags Luftballons hier bei GF haben mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich einfach nicht finden konnte, wo man das wieder deaktiviert.
Ich kann sehr gut ohne die moderne Technik, aber ich könnte vermutlich auch mit, solange ich ihr nicht gestatte, mein Leben zu bestimmen oder organisieren zu wollen. Aber das will ich garnicht.
Ganz ohne in irgendeine Richtung zu werten: Das kommt schlicht und einfach darauf an, wie sehr diese Lebensweise von Deinem Umfeld toleriert wird und wie Du im Alltag wie in Spezialsituationen mit den Dir zugänglichen Angeboten zurechtkommst. Wenn Du z.B. immer ein Impfzertifikat in Papierform mit Dir trägst und auch mit einer zuhause ausgedruckten Terminbestätigung ins Testzentrum kommst, sollte das klappen. Bei Bankgeschäften machst Du eben Online-Banking zuhause und Präsenzgeschäfte in Deiner Filiale. Schwierig wird es auf Dauer bei der Sicherheit mit dem Online-Banking, weil viele Banken hier auf digital gestützte Dienste (Banking-App am Smartphone etc.) setzten.
Am meisten dürfte sich Dein "alternativer Lebensansatz" aber im Sozialbereich und evtl. auch in der Familie auswirken, wenn die Menschen um Dich herum diese Gewohnheiten nicht auch teilen. Abhängig von Deinem sozialen Gewohnheiten kann es dann schwierig werden, in Kontakt mit Freunden zu bleiben oder bei Bedarf gar neue Menschen kennenzulernen, weil Du Dich aktuellen allgemeinen gesellschaftlichen Gewohnheiten bewusst entziehst. Das kann, abhängig vom Alter, u.U. auch sehr belastend für Dich werden - je nachdem, ob Du (und die Menschen, die Dir wichtig sind) damit klarkommst oder eben nicht. Meist erfordert ein derartiges Gegen-den-Strom-Schwimmen große charakterliche Stärke und eine hohe Stabilität, wenn Du es wirklich zum permanenten Lebensprinzip erheben willst.
Dazu fällt mir dieses - bemerkenswerte - Zitat ein von Leander Segebrecht:
- "Die Kraft, die wir benötigen, beziehen wir aus dem Strom, gegen den wir schwimmen!"
kann es dann schwierig werden, in Kontakt mit Freunden zu bleiben
Aber warum? Das ging doch "früher" auch ohne Smartphone...und geht heute (eigentlich) auch noch.
Danke für Deine aufschlussreiche Antwort :-)
Es gibt keinen Zwang, auf irgendwas umzusteigen. Wer es nicht will, der muss es nicht und auch Behörden usw. können einen zu nichts zwingen. Es gibt auch Leute, die keinen Computer haben und damit klar kommen bzw. keine Einschnitte im Alltag spüren. Vieles kann man auch "ohne" regeln - es ist zwar nicht mehr so gebräuchlich, geht aber problemlos.
Ich bin bis 2017 ohne Smartphone unterwegs gewesen und könnte das auch heute noch - es war letztlich gar nicht mal meine Entscheidung, eines zu nutzen und ich nutze es nur sehr peripher, das heißt, normalerweise ginge es auch ohne. Ich kenne einige Leute, die immer noch sehr alte Handys benutzen und damit klar kommen. Hätte ich kein Smartphone, würde mir nichts fehlen.
Laptop, Notebook usw. habe ich bis heute nicht, nur einen stationären PC. Ich reguliere meine beruflichen Verpflichtungen in einem sehr schönen und praktischen Kalenderbuch Marke "Leuchtturm", das immer dabei ist - und es funktioniert trotzdem. Mehr Stil als so ein digitales Gefummel hat das sowieso und ja, es gibt dafür auch anerkennende Kommentare :-)
Das einzige, was mir Sorgen macht sind moderne Autos. Diese überfordern mich und ich befürchte sehr teure Reparaturkosten, auch nach dem, was ich so in meinem Umfeld mitbekomme. Mit ein Grund, warum ich an meinem 25 Jahre alten Mercedes festhalte und schon Ausschau halte, ob ich den Selben wieder kriege, wenn bei meinem mal was passieren sollte - fast 280.000 Kilometer hat er eben doch runter. Mir wäre es am liebsten, könnte ich die nächsten Jahrzehnte irgendwelche Altautos fahren, weil mich bisher jeder Versuch zu "wechseln" überfordert hat. Wenn an einem neueren Mercedes bei der Probefahrt schon der Bordcomputer auf defekte Lichter hinweist und der Händler sagt, dass die Lichter nicht kaputt sind und man damit bei neuen Autos leben müsse, dann habe ich zu meinem C180 mehr Vertrauen. Da geht diese Leuchte nämlich nur an, wenn wirklich eine Glühbirne durchgebrannt ist. Nur ein Beispiel. Aber andererseits sollte man nicht über Dinge nachdenken von denen gar nicht sicher ist, ob man sie überhaupt erlebt.
Da wollten Testzentren mich nicht testen, da das angeblich nur ginge "mit Smartphone".
Wenn so was behauptet wird, sind die Leute zu faul oder so gestresst, dass sie es nicht anders "wollen" bzw. ihnen handschriftliche Mitschnitte zu viel wären und sie bei allem mit den Augen rollen, das nur eine Sekunde mehr Aufwand bedeutet oder einen Handgriff mehr. Es muss ja alles schnellschnellschnell gehen... im Grunde ist so was eine Beschwerde wert und du würdest Recht bekommen, aber das nur am Rande. Ich kenne einen 87-Jährigen, dem das so passiert ist (er hat gar kein Smartphone), der dann beim Landratsamt anrief und das klärte.
Vielen Dank für Deine Zeit und die Antwort :-)
Ja, bei den Testzentren, die mich - ohne Smartphone - abwiesen hatte ich auch den Verdacht, dass denen der Aufwand zu groß war...In einem Testzentrum wurde sogar gesagt, dass ich dafür dann 10 € ("Mehraufwand") bezahlen müsste...
Neulich sah ich ein Schild:"Testzentrum 10 m von hier - auch für Menschen ohne Smartphone!" - Ist nicht in meinem Bezirk aber in meiner Stadt. Aber dass die das extra betonen ....
Warum diese Technik Verweigerung?
Die Zeiten ändern sich nunmal. Und das haben sie immer getan.
Ein Smartphone ist eine große Hilfe im Leben. Du musst ja nicht gerade wie die Smombie-Kinder nach der Schule mit ständigem Blick auf das Smartphone herumlaufen.
Ich habe mich auch lange gesträubt. Heute nutze ich mein Phone für vieles:
- Auto Navigation mit Google (gibt nichts aktuelleres!)
- Ich schaue über Google Maps nach, welcher meiner bevorzugten Einkaufsläden gerade sehr voll ist.
- als Fotokamera
- Ich sehe die aktuellen Spritpreise
- Aussentemperatur / Wettervorhersage
- Einen Blick auf die Haustür (dort ist eine Kamera)
- Zur Kommunikation mit einer Nachbarschaftsgruppe zur gegenseitigen Nachbarschaftshilfe (Stichwort Sturmfunde!)
- Zur Kommunikation mit Bekanntschaften und Leuten mit denen man sonst kaum Kontakt hätte oder telefonieren würde.
- UND: So gut wie NIE zum telefonieren! Denn der Empfang ist einfach zu besch....
als Fotokamera
Das ist wirklich prima. Ich habe als Vereinsvorstand bis 2019 gelegentliche Texte und Bilder von Vereinsaktivitäten an die Lokalzeitung geschickt und die zuletzt mit Handy aufgenommenen Fotos wurden immer gedruckt, es gab nie Klagen. Wären die Fotos nicht gut gewesen, hätte man mir das gesagt. Meine gute Spiegelreflex ersetzt das Phone aber trotzdem nicht :-)
Warum diese Technik Verweigerung?
Habe ich doch versucht in der obigen Frage zu erklären, dass für mich alles schon ohne Smartphone schnelllebig ist und ich ja mitbekomme, was ein Smartphone mit einem macht (durch Mitmenschen).....
Die Zeiten ändern sich nunmal.
Ich weiß das.
Danke für Deine Antwort :-)