Wie lange für Spanisch B1 ohne Vorkenntnisse?
Hallo,
Ich muss für meinen Uniabschluss noch eine weitere Fremdsprache auf Sprachniveau B1 oder höher nachweisen.
Jetzt habe ich mir überlegt im Frühjahr für mehrere Wochen oder auch ein paar Monate nach Spanien zu gehen und dort einen Sprachkurs zu machen. Diesen müsste ich zwingend mit dem DELE B1 Level abschliessen.
Ich habe keinerlei Vorkenntnisse in Spanisch, habe das große Latinum, aber davon ist auch nicht mehr viel übrig.
Was denkt ihr, mit wie viel Wochen Sprachkurs kann ich das B1 Level bestehen?
5 Antworten
Ich habe über 10 Jahre in einer Sprachschule in Spanien gearbeitet. Von 0 an bis B1 brauchst du als Deutscher etwa 2 Monate Gruppenunterricht (20 Wochenlektionen) bzw. 6 Wochen mit reinem Privatunterricht.
Allerdings hat die DELE-Prüfung ihre eigenen Gesetzmäßigkeiten und ist auch eine Prüfung, die sich über 2 Tage hinzieht, also weit mehr als eine normale Prüfung. Dazu können ggf. auch lateinamerikanische Sprecher kommen. Da sollte man sich drauf vorberieten.
Für B2 DELE würde ich also noch 2 Wochen Vorbereitungskurs draufschlagen oder die letzten 2 Wochen einen Kurs nehmen, der 30 Wochenlektionen umfasst und sich speziell mit der DELE-Thematik beschäftigt.
30 Wochenstunden über 2 Monate würde ich nicht empfehlen, es sei denn du hast eine überaus große Ausdauer und Auffassungsgabe. Das Erlernte muss sich ja auch setzen und im Alltag angewandt werden.
Also mein Tipp: geh von 2,5 Monaten aus. Dann klappt es sicher.
Sorry, B1-DELE war natürlich gemeint. Und die Gesamtdauer zw. 8 und 10 Wochen, je nachdem, ob die DELE-Vorbereitung als Ergänzung (z.B. +2 Lektionen am Tag) oder eigenen Kurs (+2 Wochen) angeboten wird.
Achte darauf, dass die Sprachschule vom Instituto Cervantes anerkannt ist.
Schwierig zu sagen.. nur Ausland hilft auch nicht. Du solltest unbedingt mit Basics(!) nach Spanien gehen.
Du hast den Nachteil, dass du kein Französisch gelernt hast/beherrschst, was dir deutlich mehr bringen würde als ein Latinum.
Meine bescheidene Prognose: mit mindestens 3 Monaten musst du rechnen (wenn nicht sogar deutlich mehr).
Darf ich fragen, was du studierst?
Also Basics braucht man nicht, um Spanisch in Spanien zu lernen.
Das geht - bei geeigneten Lehrern und Methoden - von der ersten Unterrichtsstunde erstaunlich gut, wenn man noch im Studienalter ist und auch einen deutschen Sprachhintergrund hat, wo ja Worte wie amigo, familia, problema, tema und mit etwas Gestik und Mimik auch tú, yo, ver (2 Finger zu den Augen bewegen), aquí (Finger deuten) etc. verstanden werden.
Dazu muss man natürlich auch einen gewissen Wortschatz lernen, was auch zu Unterrichtsbeginn gesondert der Fall ist und als Hausaufgabe für die nächste Stunde aufgegeben wird.
Für Personen aus einfacher strukturierten Sprachen, z.B. Skandinavier oder völlig anderen Kulturen, z.B. Chinesen, ist das schwieriger.
Das hatten wir schon einmal. Es hängt stark vom Lernertyp ab. Viele Freunde von mir haben dasselbe "Problem" wie ich: Vor allem grammatikalische Feinheiten (z.B. ser/estar) brauchen ich auf Deutsch. Ich hatte mal Italienisch in Form von Immersion und ich war - trotz meines romanistischen Backgrounds - verloren.
Kommt auch auf die Schule drauf an und klar: manchmal hilft es auch, auf Deutsch nachzulesen. Allerdings ist der Unterschied zwischen Ser und Estar ein Thema, dass sich durch alle Kursstufen zieht und kaum jemand zu 100% richtig beherrscht. Das geschieht in der Praxis vor Ort.
Wie lange warst du in Italien? Ich meine: egal welches Kursniveau, 2 Wochen brauchen die meisten, um erst mal aufzutauen und dann geht es erst richtig los. Das war so meine Erfahrung.
Am besten wären natürlich 4 Wochen aufwärts. Dann wiederholen sich die Themen auch unter anderen Aspekten, die man am Anfang noch nicht mitbekam, weil ja auch die Konzepte anders sind.
Es gibt keinen Menschen, der ser und estar auf Anhieb in seine letzten Konsequenz versteht. Und der Unterricht in der Zielsprache ist auch so ausgelegt, dass es zu repasos kommt und man die Themen nochmal aufnimmt.
Es ist ja wie mit allem. Du kannst jemanden erklären, wie Salsa tanzen geht, aber sich richtig latin Bewegen braucht Jahre.
Schlussendlich kommt es natürlich drauf an, wieviel Zeit man pro Tag investiert. Die erwähnten drei Monate sind aber für Spanisch und B1 schon realistisch. Zwingend hinfahren muss man dafür nicht, auch wenn das natürlich nicht schaden wird.
Kommt auf dich an.
Du müsstest allerdings in jeder freien Minute lernen und auch wollen. Gibt Leute, die in 3 Monaten eine Sprache lernen.
Dort hin zu fahren für die Zeit ist schon Mal eine super Idee.
https://www.speakandfun.de/aktuelles/wie-lange-brauche-ich-um-ein-sprachniveau-zu-erreichen
Wie wäre es mit einem Au-Pair Aufenthalt? - Und bis dahin in Eigenregie lernen?
Oft gilt es ja auch: Lieber neu lernen als falsch Gelerntes zu verbessern.