Wie lange braucht man wirklich für ein Mathestudium? Und wie sinnvoll ist es das zu studieren? Was kann man danach machen?
Ich möchte gerne Mathe studieren und bin auch eigentlich sehr überzeugt das ich das wirklich machen will. Ich kann mich total in Mathe verlieren und und es macht mir großen Spaß vor scheinbar unlösbaren Aufgaben zu sitzen.
Allerdings werde ich immer schief angeguckt, wenn ich jemandem erzähle, was ich machen möchte. Es wird immer sofort geragt was ich denn damit will und warum ich das machen will. Irgendwann denkt man halt selber darüber nach, ob man das wirklich kann und ob es überhaupt sinnvoll ist oder doch eher verschwendete Zeit.
Deshalb meine Fragen zu diesem Thema. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinungen sagen könntet oder mir vielleicht sogar Erfahrungsberichte schreiben könntet.
Dankeschön :)
8 Antworten
Vergiss nicht das Hochschulmathematik was anderes ist als die, die du bisher hattest.
Ich selbst war auch ziemlich begeistert von Mathe und hatte immer gute Noten.
Jetzt im Studium Wirtschaftsingenieurwesen bin ich froh, dass ich mich nicht für das Mathematikstudium entschieden habe, da mir das viel zu abstrakt vorkommt.
Da ich nur das Fachabitur habe, viel mir der Einstieg in die Hochschulmathematik ziemlich schwer, obwohl ich die Matheprüfung zu 100% bestanden habe.
Mit einem allgemeinen Abitur würde dir das wahrscheinlich etwas leichter fallen, aber ein reines Mathestudium ist wohl etwas zu trocken. Wie wärs mit Physik oder Chemie?
Wie lange braucht man wirklich für ein Mathestudium?
Man braucht 6 Semester + x für den Bachelor und 10 + x + y für den Master, wobei zumeist x, y ∈ {0,1,2}.
Und wie sinnvoll ist es das zu studieren?
Na also wenn Mathematik nicht sinnvoll ist, was denn dann?
Was kann man danach machen?
Mathematiker können fast überall landen, siehe:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mathematikstudium#Arbeitsmarkt
Deshalb meine Fragen zu diesem Thema. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir eure Meinungen sagen könntet oder mir vielleicht sogar Erfahrungsberichte schreiben könntet.
Das Mathematikstudium an sich ist natürlich einer der schwierigsten Studiengänge und spaßig wird es nicht immer sein. Zu beachten ist ebenfalls, dass du Mathematik nicht mit Schulmathematik verwechseln darfst. Das sind zwei völlig verschiedene Sachen.
Schön finde ich, dass das Studium sehr abwechslungsreich ist, da es sehr verschiedene Teilgebiete der Mathematik gibt, die sich mit völlig unterschiedlichen Fragestellungen befassen, und dass man immer ein Neben- bzw. Anwendungsfach (oftmals Wirtschaft, Informatik, Physik, Philosophie, Chemie oder Psychologie/Soziologie) dazu macht, sodass man auch in einen anderen Bereich einen Einblick bekommt.
Du solltest bedenken, dass bei naturwissenschaftlichen Studiengängen der Bachelor in der Regel nicht wirklich ausreicht, um ins Berufsleben zu starten. Master, besser aber die Promotion, sollten das Ziel sein. Dann kannst du rechnen, wie lang die Regelstudienzeit ist - die ist übrigens mit der richtigen Motivation durchaus zu schaffen.
Ich habe seinerzeit mein Mathematikstudium zum Dipl.Math.ETH (heute einem MSc Math äquivalent) in den regulären 8 Semestern absolviert. Für 2 weitere Jahre war ich dann in einem Nachdiplomstudium in Kanada und dann als Lehrassistent wieder an der ETH Zürich. Dann entschied ich mich aber für eine Zukunft als Mathelehrer am Gymnasium, was ich bisher nie bereut habe. Zwischendurch war ich aber auch mal in der Industrie tätig. Die lukrativsten Tätigkeiten können Mathematiker möglicherweise in der Finanzwelt finden. Dies hat mich aber vom mathematischen Gesichtspunkt her nie wirklich interessiert.
Es gibt auch beim Mathematikstudium verschiedene Schwerpunkte, die Regelstudienzeit findest Du in den Studienplänen der verschiedenen Universitäten.
Was man damit machen kann, ist individuell verschieden. Abgesehen vom Lehramt werden Mathematiker in vielen Bereichen der Wirtschaft gebraucht, von der Versicherungs- bis zur Finanzmathematik, von der Statik bis zur Statistik, vom Bankwesen bis zum Bauwesen, vom Maschinen- bis zum Anlagenbau, von der Automation bis zur Automotion und zum Roboterengineering, etc. etc. etc.
Einer meiner Söhne hat zwar nicht Mathematik, sondern Mechatronik studiert, beschäftigt sich aber seit seiner Studienzeit mit mathematischen Modellen und hat auch seine Doktorarbeit zu einem mathematisch-physikalischen Forschungsprojekt geschrieben. Heute erarbeitet er in einem Forschungsinstitut mathematische Lösungen für künstliche Intelligenz.