Wie lange braucht man, um die Programmiersprache Python meisterhaft zu beherrschen?
1 Antwort
Eine Programmiersprache, welche sich weiterentwickelt, kann man nie "Meisterhaft" beherrschen.
Wenn man die Anzahl an Bibliotheken und Frameworks und deren Classen für heute relevante Programmiersprachen anschaut, so kann man nicht mal mehr überschauen, was es alles gibt, geschweige alles im Kopf behalten und verifizieren. Zudem arbeitet man auch noch sprachübegreifend. Möchte man native API -Funktionen/-Strukuren des Betriebssystems nutzen kommt man nicht umhin sich mit deren Definitionen/Parametern auseinanderzusetzen. ...und die sind in der Regel in C++ geschrieben.
In C# nennt sich das PInvoke, in Python ctypes . ...Marshaling, etc.
Damit hat man auch noch den Kram an der Backe, der eigentlich ganicht zur bevorzugten Sprache gehört.
...und diese Strukturen außerhalb der eigentlichen Sprache entwickeln sich genauso weiter wie Python oder C#, etc.
Jetzt kommt auch noch hinzu, dass Microsoft beginnt Systemfunktionen in Rust zu entwickeln und wer auf systemnahe Funktionalität angewiesen ist, kommt nicht umhin auch noch einen Überblick über dessen Besonderheiten zu bekommen. (Beim Speichermanagement von Basisfunktionen in Rust , geht ein fieser Zugriff durch die Hintertür nicht mehr)
Alles Sachen von denen Anfänger keine Vorstellung haben.
Man kann vielleicht in Teilbereichen einer Sprache überdurchschnittlich gut werden, aber diese komplett "meisterlich" zu beherrschen ist nicht möglich.
Ich programmiere seit nunmehr 39 Jahren. Von vielen Sprachen die damals der Renner waren, haben heutige angehende Programmierer oft nicht mal gehört. Ich bin seither nur damit beschäftigt einigermaßen auf den mir wichtigen Teilbereichen am Ball zu bleiben.
Programmierersprachen sind lediglich Werkzeuge. Wer gar die Ambition zeigt ein Meister an einem einzelnen Werkzeug zu werden, hat "Programmieren" nicht verstanden.
Was tut ein Meister der Kettensäge, wenn plötzlich vom Kunden Mamorstatuen gewünscht werden?
Ein guter Programmierer/Entwickler konzipiert ohne Bindung an eine Sprache und wählt die Werkzeuge welche die Optimalsten sind.
Es wäre doch absoluter Nonsens für eine Anwendung, welche schnell sein muss mit Python ins Feld zu ziehen, da verwendet man besser C++.
Die Basis-Funktionen funktioniert in allen Sprachen gleich. Es gibt ein paar syntaktische Unterschiede, aber die hat man in ein paar Stunden intus...
Der Rest ist "schnell recherchieren können", was man an Bibliotheken und Classen benötigt, wenn man es benötigt. Auswendig lernen ist nicht nötig.
Der größte Teil einer Entwicklung besteht aus Recherche und Planung. Der eigentliche Code ist lediglich "Fleißarbeit"
Ein guter Programmierer muss heute vor allem Konzepte beherrschen und sich die passenden Arbeitsmittel beschaffen können.
Code tippen wird in Zukunft wohl eher eine KI. Der Programmierer wird ihr lediglich die nötigen Konzepte und Ablaufplanungen vorgeben und den Code verifizieren und feintunen.