Wie kommt unser Unterbewusstsein auf Real existierenden Räumlichkeiten?
Wenn wir Beispielsweise 20 Jahre in einer Wohnung leben und hatten auch viele Träume gehabt, wo Erlebnisse aus unseren Wohnzimmer verarbeitet wurden.
Haben wir Beispielsweise 1000 Träume gehabt, wo unser Wohnzimmer eine Rolle spielt, also:
- 100 Träume haben sich direkt in unseren Wohnzimmer abgespielt
- 900 Träume waren Varianten unseres Wohnzimmers, aber es waren Räumlichkeiten für unterschiedliche Zwecke wie z.B. Abteilung in einer Firma, Schulklasse, andere Wohnungen usw.
Befindet unsere Wohnung sich Beispielsweise in Köln und hatten von einer Variante unseres Wohnzimmers geträumt, das sich in einer Wohnung in Berlin befindet.
Wenn aber genau diese Wohnung, mit genau diesen Wohnzimmer tatsächlich so in Berlin existiert hat, existiert oder existieren wird, wie kommt unser Unterbewusstsein in dem Beispiel genau auf diese Wohnung, auch wenn wir noch nie im Leben dort waren und auch nie etwas davon gesehen haben? Also das wir in dem Beispiel von fremden Wohnungen träumen, die irgendwo real tatsächlich so existieren könnten, auch wenn wir betreffende Wohnungen nie betreten werden.
Was meint Ihr und wie sind Eure Erfahrungen?
3 Antworten
Da Möbel und Räume eigentlich nicht allzu individuell eingerichtet sein können, ist die Wahrscheinlichkeit, dass irgendwo ein von dir erträumtes Zimmer existiert nicht gering.
Das ist mit verlaub gesagt Billshut. Ich denke, der Mensch ist ein wahrer Meister darin, Muster wieder zu erkennen. und gerade Träume sind etwas an das wir uns nur vaage errinnern. So kann es dann schon sein, dass eine Wohnung, von der wir geträumt haben, und eine die wir nie gesehen haben, einige Ähnlichkeiten aufweisen. und ZACK! schlägt das Gehirn zu und konstruiert zusammenhänge, wo garkeine waren.
lg, Anna
Das Denken des Menschen findet über die Sprache statt. Im Schlaf ist aber die Großhirnrinde und mit ihr das Sprachzentrum nicht aktiv. Der Mensch kann die Hirnaktivität deshalb nicht sprachlich fassen und deshalb auch nicht sprachlich speichern. Das Gehirn ist aber im Schlaf nicht untätig. Es versucht die Erlebnisse des Tages zu ordnen als Assoziationen zu speichern und mit vergangenen Erlebnissen zu verknüpfen um auf diese Weise verborgene Zusammenhänge aufzuspüren. Das geschieht alles auf einer nichtsprachlichen Ebene und deshalb sind die Zusammenhänge nicht logisch. Beim Aufwachen versucht das Großhirn aber aus den Relikten der nächtlichen Hirnaktivität eine zusammenhängende Geschichte zu basteln. Das gelingt nur relativ unvollkommen und deshalb sind unsere Träume so bizarr und märchenhaft. Der Traum ist demnach ein Interpretationsversuch der Großhirnrinde bezüglich der diffusen Wahrnehmung der Traumrelikte beim Aufwachen.
Etwas überspitzt ausgedrückt (nach dem Hirnforscher Martin Korte):
Wir erinnern uns in unseren Träumen an etwas, was wir so gar nicht erlebt haben.