Wie könnte man an die evangelische Kirche heute Reformieren?

7 Antworten

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DIE evangelische Kirche gibt es nicht. Der Unterschied zwischen den Gemeinden, das können ein paar Kilometer Distanz sein, ist teilweise enorm gross.

Ich wüsste nicht, was man bei "meiner" Kirchgemeinde ändern könnte.

Sie ist mit den Predigten nach bei den Leuten, bei ihrem Alltag. Jesus/Gott ist trotzdem keine Randerscheinung, sondern zentraler Punkt. Es hat neuzeitliche Musik neben der Orgel. Es hat moderne Glaubenslieder neben den "guten Alten" (z. B. Grosser Gott wir loben dich) Was fehlt ist eine Lobpreisband.

Die Kirchgemeinde ist sehr sozial eingestellt. Jede und jeder bekommt in Not Hilfe (egal ob Muslim, Christ oder Atheist). Es gibt ein reichhaltiges kulturelles Programm für Menschen mit wenig Einkommen oder Rentnern. Kleine Ausflüge. Essgutschein. Dann gibt es regelmässig ein grosses Fest mit Menschen mit einer Behinderung und Gemeindemitgliedern. Wir haben eine grosse Besuchsgruppe für das Alten- und Pflegeheim......

Pro Jahr zahlt die Gemeinde mehrere Zehntausend € an Hilfsorganisationen im In- und Ausland (Bekämpfung der Armut, Schulbildung, Gesundheitsvorsorge...)

Sich wieder auf die Heilige Schrift besinnen und Gottes Wort ernst nehmen wäre sicher ein Anfang. Wir müssen prüfen wie ein Beröer, wenn du dich also fragst ist die Praxis xy korrekt dann schaue einfach was die Heilige Schrift sagt. Stimmt es nicht überein ist es eine Irrlehren und man sollte sich fernhalten

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Tanach und Bibelstudium über viele Jahre

Sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Soziale Projekte finanzieren. Die alten Werte preisen. Nicht mehr dem Mainstream folgen.

Wie damals der Versuch, die katholische Kirche zu refomireren:

  • "Sola Scriptura (= allein die Schrift)!"

Die evangelische Kirche ist durch die historisch-kritische Bibelexegese immer weiter von der Bibel weggerückt und hat sie teilweise zum Mächenbuch verkommen lassen. Das führte dazu, dass nicht nur biblische Wunder, sondern auch die Auferstehung und Gottheit Jesu von "Theologen" angezweifelt wurden, ohne diesen irrigen Gedanken Einhalt zu gebieten. Ganz im Gegenteil bot man ihnen sogar auf universitärer Eben eine Plattform.

Während die katholische Kirche viele Lehren zur Bibel hinzugefügt hat, hat die evangelische Kirche viel aus der Bibel weggenommen. Beides ist nicht gut und die Bibel warnt davor (vgl. Offenbarung 22,18-19).

Die Reformation der evangelischen Kirche müsste also dem Vorbild der Beröer folgen:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b).

Denn:

  • "Die ganze Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).

Bodesurry  01.02.2022, 18:56

Du hast recht. In "meiner" evangelisch-reformierten Kirchgemeinde ist es Gott sei Dank nicht so.

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chrisbyrd  01.02.2022, 20:36
@Bodesurry

Das habe ich mir auch schon gedacht!

Auch in der ev. Kirche gibt es bestimmt Pfarrer und Gemeinden, die der Bibelkritik trotzen und sich auf die Bibel als Gottes Wort konzentrieren. Aber leider dürfte das die Minderheit sein, ist zu befürchten...

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  • die Gottesdienste ähnlicher den katholischen feiern, also die evangelische Messe, z.B. so wie bei der SelK oder hier: https://www.gartenkirche.de/Gottesdienste/praegung-gottesdienste
  • zu den Idealen der Reformationszeit zurück und das wieder in die Religion aufnehmen, was Luther gar nicht rausgeschmissen hatte, sondern erst seine Nachfolger