Wie kann man sich sicher sein, dass der Koran bis zur heutigen Zeit unverändert geblieben ist und noch die originale Botschaft von Gott / Mohammed enthält?

Tatsächlich hat sich der Koran besonders in den ersten drei Jahrhunderten stark verändert. Ursprünglich wurde der Koran nur mündlich weitergegeben, was sich auch in der Bedeutung des Wortes: qurʾān niederschlägt, in arabisch heißt Koran nämlich „Vortrag, Lesung, Rezitation“ - es handelte sich also nicht um ein Buch, sondern um etwas, das immer wieder neu mündlich vorgetragen bzw. rezitiert wurde.

Erste aufgeschriebene Koranfragmente wurden bei Ausgrabungen in der heiligen islamischen Stadt Sanaa gefunden, sie datieren ca. 80-120 Jahre nach Mohammeds Tod. Die dort gefundenen Suren weichen ganz erheblich von den heutigen Korantexten ab.

Es gab in der Folge Koranfassungen, z. B. von Ubaiy ibn Kaʿb, die zwei Suren enthielten, die heute nicht mehr vorhanden sind. Die entsprechende Koranfassung, die auch in anderen Teilen wesentlich von der heutigen Fassung abweicht, wurde im 9. Jahrhundert verboten. Dagegen gibt es Koranfassungen die auf  'Abd Allah ibn Mas'ud zurückgehen aus dem 8. Jahrhundert, die die Sure 1, 113 und 114 nicht enthalten.

Die heute verwendete Fassung geht auf eine Edition der al-Azhar-Universität aus dem Jahre 1923/24 zurück. Es ist eine starke Bearbeitung einer wahrscheinlich apokryphen Fassung, die legendär auf Hafsa bint ʿUmar, die Ehefrau von Mohammed zurückgehen soll und archäologisch zum ersten Mal Ende des 7. Jahrhunderts fragmentarisch aufgefunden wurde.

Aber es ist nicht nur die Veränderung des Korans, der bei der Interpretation zu Veränderungen führt, sondern auch die Weiterentwicklung der arabischen Sprache.

So ist das Wort حور - zur Zeit von Mohammed benutzt worden um rote und weiße Trauben zu bezeichnen. Völlig einsichtig, daß diese Trauben mit entsprechenden runden kleinen Objekten verglichen werden z. B. in 56:23: „gleich wohlverwahrten Perlen“ oder bei roten Trauben in 55:58: „wie Rubine".

Heute hat sich die Bedeutung desselben Wortes gewandelt. Es wird - weil der Text gelesen wird, wie er ca. im 11. Jahrhundert zum ersten Male aufgeschrieben wurde - nun eine "Jungfrau" bzw. al-ḥūr die "blendendweißen Frauen".

Ohne eine Anpassung des Textes verändert sich also das Textverständnis extrem. Im Zusammenhang werden Passagen unverständlich und man muß umfängliche Interpretationen und Ausführungen machen, die sogar bis zum Mißbrauch des Textes führen können.

Kann man nicht.

Koranfunde von Sana'a und Birmingham weichen vom heutigen Koran ab.

Und quasi alle Überlieferungssammlungen enthalten Hadithe, die von den Veränderungen am Koran berichten.

1. Der Koran wurde ausschließlich von Gott verfasst und nicht von Muhammad.
2. Die Antwort ist denkbar einfach, denn es existieren heute noch zwei Kopien des ersten Koran in Buchform. Sie sind handschriftlich verfasst worden und das kann man nicht so einfach manipulieren, ohne dass es auffällt. Eine Kopie liegt im Topkapi Museum in Istanbul und die andere in Tashkent. Die braucht man nur mit heutigen Ausgaben vergleichen. Und das hat man auch schon getan. Da kann aber nicht jede Privatperson hin und da was fuschen. So alte Dokumente können nicht täglich begrapscht werden, verständlicherweise, denn sonst zerfallen sie in Kürze.
3. Den Koran kann man nicht einfach so fälschen oder manipulieren. Millionen von Menschen können heute den Koran auswendig oder teilweise auswendig. Ja jeder Muslim kennt einige Suren und Verse für sein Gebet. Würde da plötzlich ein Koran auftauchen, wo etwas Anderes steht, würde das rasch bemerkt werden. Wenn alle Koran-Ausgaben verbrannt würden, könnte man ihn ruck zuck wieder komplett herstellen, da so viele Menschen ihn im Kopf haben.

Kann man nicht, weil er nachweislich eine lange Geschichte der Abschriften, Vernichtungen und Verfälschungen hinter sich hat.

Man ist sich seiner Unverfälschtheit nur sicher, wenn die religiöse Indoktrination bzw. Propaganda entsprechend erfolgreich gewesen ist.