Wie kann man sich selbst motivieren zu Lernen?

5 Antworten

Hallo, 

es heißt, Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir

Auch so kann man lernen:  

 - dem Unterricht aufmerksam folgen, sich aktiv daran beteiligen

 - Hausaufgaben ordentlich und regelmäßig machen

 - regelmäßig Vokabeln lernen; jeden Tag 10 - 15 Minuten

 - regelmäßig Grammatik üben; jeden Tag 10 - 15 Minuten

 - regelmäßig Matheaufgaben lösen 

 - Gelerntes in der Praxis anwenden (Experimente, Naturgesetze usw.) und vertiefen, z.B. durch

 - das Lesen von Büchern zum aktuellen Lehrstoff

 - das Lesen anspruchsvoller Literatur und Zeitungen, englischer und fremdsprachlicher Bücher und Fachliteratur

 - das Anschauen anspruchsvoller Fernseh- und Nachrichtensendungen, Reportagen und (Dokumentar) Filmen

 - Lern- und Wissensspiele

 - Quiz- und Rätselaufgaben, Kreuzworträtsel, Sodokus

 - Theater- und Opernbesuche

 - Lesungen besuchen

 - Museumsbesuche

 - Exkursionen

 - Lern-, Bildungs- und Sprachreisen 

Learning by doing! und nicht durch passive Berieselung. 

 - Viele dieser Dinge machen in der Gemeinschaft mehr Spaß als alleine, deshalb hole deine Freunde/Freundinnen, Klassenkameraden/innen mit ins Boot und 

 - macht zusammen Hausaufgaben und lernt gemeinsam 

- bildet Lerngruppen, in denen ihr euch gegenseitig helft und unterstützt; z.T. auch 'fachübergreifend', so dass z.B. 'Mathe-Asse', 'Englisch-Assen' in Mathe auf die Sprünge helfen und umgekehrt. 

Wenn man möglichst viele dieser Punkte beherzigt, macht lernen Spaß und man braucht selbst vor nicht angekündigten Tests keine Angst zu haben und vor Klassenarbeiten nicht stundenlang zu büffeln. 

Regelmäßig in kleinen Portionen zu lernen - Qualität statt Quantität - bringt mehr, als vor der Klassenarbeit stundenlang bis tief in die Nacht. Spätestens nach 1 Stunde macht das Hirnkastl nämlich dicht. Außerdem geht man am nächsten Morgen unausgeschlafen in die Schule und zur Klassenarbeit. 

Dazu empfehle ich noch: 

die folgenden kostenlosen Lernseiten im Internet: 

 - ego4u . de

 - englisch - hilfen . de

 - kico4u . de

 - oberprima . com

 - abfrager . de (Hier kann man Schulform und Klasse eingeben und sich den aktuellen Schulstoff abfragen lassen; und das nicht nur für Englisch. Gut auch für die Vorbereitung auf Klassenarbeiten.)

 - klassenarbeiten . de (ähnlich wie die zuvor genannte Seite)

 - Lernvideos von bildunginteraktiv . com 

Nach dem täglichen Lernen kannst du dich mit einem Eis, einem guten Buch oder Film, Schwimmen gehen, oder was du sonst gerne magst, belohnen. Das motiviert zusätzlich. 

Wenn das mit dem Lernen klappt, lassen sich deine Eltern vielleicht auch mal zu einem besonderen Urlaub oder einem Sprachurlaub (Ferienfreizeit, Gastfamilie, Schüleraustausch), einem kleinen Extrageschenk, der Erfüllung eines ganz besonderen Wunsches usw. überreden. 

Viel Spaß und Erfolg beim Lernen! 

:-) AstridDerPu

 

KiboSeishin 
Fragesteller
 05.10.2019, 17:07

Okay danke für den extrem ausführlichen Beitrag. Aber ich bin 19, Studentin auf Lehramt und verzweifle am System, da ich nicht das lerne, was ich später unterrichten soll, sondern nur irgendeinen anderen Kram. Also naja... teilweise nicht ganz so hilfreich.^^

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Vielleicht nützt es dir etwas dir vor Augen zu führen, welches Ziel du vor dir hast. Daher: Wenn du die Prüfung nicht bestehst, verlängert sich dein Studium (oder was auch immer du gerade machst) möglicherweise oder verschlechtern sich deine Noten. Dies hat dann Auswirkung auf deine Jobmöglichkeiten und und und...

Außerdem hilft es mir immer, mir realistische Ziele in einer Art Wochenplan festzuhalten. Nicht übertreiben, sondern in Maßen an die Sache ran gehen. Das heißt du weißt dann schon beim Aufwachen, was du heute zu tun hast und kannst es entspannt in deinen Tag integrieren. Wünsche dir viel Erfolg :)

Wenn man für eine ganz wichtige Klausur lernen muss, ....

Klausuren sind nicht wichtig, jedenfalls nicht für Dich. Wären sie es, hättest Du keine Probleme mit der Motivation. Dass sie für Dich nicht wichtig sind, kannst Du ganz leicht erkennen. Frag Dich mal, ob du von allein auf die Idee kommen würdest, eine Klausur zu schreiben. Ganz sicher nicht!

Auf so einen Idee können nur Lehrer kommen. Für sie ist die Klausur wichtig. Brauchen sie doch etwas, unter das sie ihre Noten malen können. Dafür bekommen sie schließlich ihr Geld.

Tipps habe ich leider keine. Ich wollte Dir nur bewusst machen, dass Klausuren nicht wichtig sind. Du weißt nämlich nach der Klausur genauso viel oder wenig, wie Du vorher wusstest. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Gruß Matti

PS: Ich lese gerade, dass du selbst Lehrer werden willst. Hoffentlich erinnerst Du Dich später an diese Situation, wenn Du Deine Schüler aufforderst, für irgendeine Arbeit zu lernen.

KiboSeishin 
Fragesteller
 06.10.2019, 08:12

Danke. Ja, ich hoffe auch, dass ich mich später im Job noch daran erinnere. Zumindest im meinem Hauptfach Geschichte würde ich sowieso Referate bevorzugen, in denen die Schüler ihr Thema relativ frei selbst wählen dürfen. Aber naja, ich bin erst im zweiten Semester. ^^

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Kuhlmann26  06.10.2019, 19:19
@KiboSeishin

Ich habe gerade den Newsletter von "Schools of Trust" gelesen. Ich weiß nicht, ob Du davon schon mal gehört hast. Es handelt sich um ein Konzept für Demokratische Schulen. Na jedenfalls ist da ein Lehramtsstudent in einer vergleichbaren Situation. Er schreibt:

"Vielleicht kennst du das auch. Manchmal sitzt du mehrere Stunden am Schreibtisch, schweifst mit den Gedanken ab, klickst hier und dort herum und kriegst nichts auf die Kette. Und manchmal hast du den absoluten Fokus, bist total im Tunnel und hast deine Aufgabe in kürzester Zeit erledigt. Genau diese Erfahrungen durfte ich im letzten Monat machen. 

Wie ich bereits in einem der letzten Newsletter erwähnt habe, verbringe ich gerade den allergrößten Teil des Tages am Schreibtisch. Im nächsten Monat finden die Abschlussprüfungen meines Lehramtsstudiums statt. Dies ist nicht immer einfach für mich, weil mein Studium sehr wenig mit meinem späteren Beruf zu tun hat und sehr trocken und theorielastig ist. Dies führt dazu, dass ich den Großteil des Tages mit Dingen verbringe, die mich nur mäßig interessieren und ich zudem nur sehr wenig Zeit für Schools of Trust habe. 

Um aus dieser frustrierenden Situation wenigstens das Beste zu machen, habe ich mir überlegt, wie ich meine Uni-Aufgaben effizienter gestalten kann. Und meine Antwort ist: es kommt auf den Fokus an!

Dazu nehme ich mir einen Zeitslot von 90-120 Minuten und versuche in dieser Zeit mich nur auf die Uni zu konzentrieren. Ich setze mich alleine in einen Raum, mache das Handy und das Internet aus, benutze Ohrstöpsel und versuche mich wie ein Forscher in den Text hineinzulesen und so zu tun, als wäre die Sache, an welcher ich gerade arbeite, die spannendste der Welt. Auch wenn das oft gelogen ist Danach mache ich eine Pause, erhole mich und setze dann den nächsten Slot an."

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In einer vernünftigen Lernumgebung lernen. Sprich: z.B. in einer Bibliothek. Zu Hause hat man 10000 Ablenkungen und außerdem ist der Körper gewöhnt, zu Hause zu entspannen (daher kommt man auch nicht so richtig in Lernstimmung).

Mit anderen Leuten zum Lernen verabreden. Das schafft Verbindlichkeit und motiviert.

Eine zeitliche und inhaltliche Struktur ins Lernen bringen. Sprich: Vorher einen Zeitplan mit Lernphasen und Lernpausen machen. Die Lernphasen sollten nicht länger als 90 min sein. Inhaltliche Struktur: Lernziele aufschreiben, und zwar so konkret wie möglich. Es geht nicht darum, dass man am Ende genau das schafft, was man sich auch vorgenommen hat, sondern eher, dass man dadurch, dass man sich die Lernziele überlegt, den Lernprozess gedanklich ordnet.

Handlungsorientiert denken. Was ist der nächste Schritt? Das Gegenteil von solchem handlungsorientierten Denken wäre, wenn man sich halt fragt, warum man das machen muss und sich darüber ärgert. Das wäre eher lageorientiertes Denken, man beschäftigt sich also mit seiner Lage anstatt mit dem nächsten Schritt.

Setz Dich hin, und mach Dir einfach einen Zettel, wo Du Dir das planst, was Du an welchen Tagen lernen willst. Das muss aber realistisch sein und darf nicht zuviel sein. Am besten so höchstens 45 Minuten, eher noch weniger.

Den Zettel hängst Du dir dann an die Wand oder Deine Tür, so dass Du auf jeden Fall mit der Nase drauf stösst. Hast Du eine Aufgabe erledigt, machst Du mit grünen Stift jeweils einen dicken Haken dahinter.

Hört sich sau-dumm an, ich weiss!
Dahinter stecken aber Forschungsergebnisse aus der Motivationforschung, die besagen, dass fast alle Menschen unerledigte Aufgaben überhaupt nicht mögen, wenn sie sich dessen nur bewusst sind.

Dann kannst Du Dir auch noch zusätzlich Erkenntnisse der Hirnforschung zu Nutze machen, die besagen, dass eine Wiederholung des Stoffes (kann auch nur kurz sein) nach ca. 2 Tagen am effektivsten ist. Bereits bestehende Lücken kann man dann meist schnell noch schliessen. Also, einfach ein zweites Häkchen für die Wiederholung, diesmal aber in rot. LOL!