Wie kann man sich in Großstadt wohl fühlen?


19.08.2020, 20:01

Deshalb kann ich mir selber nicht vorstellen wie man sich in Großstädte so wohl fühlen kann?

12 Antworten

Ich komme ursprünglich vom Dorf, also wirklich Dorf, vor einigen Jahren hat ein kleiner Bäcker eröffnet, vorher gab es nicht mal den.

Dann zog ich zum Studium in eine Stadt, danach in eine Kleinstadt. Das war ruhiger, aber noch ein guter Kompromiss was Erreichbarkeit von Läden, Pendeln zur Arbeit in die Großstadt usw. betrifft. Letztlich auch ein Kompromiss von der Lage her zwischen meiner Arbeit und der meines Ex, was nun wegfällt.

In Kürze ziehe ich in die Großstadt in der ich arbeite und allgemein schon einen Großteil meiner Freizeit verbringe. Ich habe mir aber eine vergleichbar Grüne und schöne Gegend ausgesucht, mit vielen ruhigeren Seitenstraßen, das kostet natürlich...

Zu meinem aktuellen Leben passt die Stadt einfach besser, mit Kindern würde ich aber wieder ins Umland ziehen, da es als Kind super war in der Natur. Zudem kann ich am Wochenende meine Eltern im Dorf besuchen, was ich jetzt schon gelegentlich nutze wenn ich nichts vorhabe. Sei es auch nur für einen lagen Spaziergang "im nichts" oder gemütlich draußen zu sitzen und zu reden, ohne das Nachbarn zuhören können.

Natürlich fehlt es mir manchmal abends lange spazieren zu können und mit Glück niemanden oder höchstens ein oder zwei Jogger oder Leute mit Hund zu treffen, aber beruflich muss ich in die Stadt pendeln und meine Hobbys kann ich zum Teil auch nur dort ausüben.

Jeder ist eben anders und muss den für sich besten Weg finden.

Es ist eine Gewohnheitssache. So wie der eine sich auf dem Land wohler fühlt, fühlen sich andere in der Stadt wohler.

Eine Großstadt hat auch viele Vorteile. Während man im Land teilweise Busse im 1 oder gar 2-Stunden-Takt hat, brauchst Du Dir in Berlin z.B. keine Verbindung vorher raussuchen. Selbst wenn Du die U-Bahn verpasst. In 3 Minuten kommt die nächste.

Außerdem gibt es durchaus Wälder und Grünflächen in einer Großstadt. Schau mal bspw. nach London (eine sehr grüne Metropole), oder den New Yorker Central Park. Auch in Berlin sind 18,1% der Stadtfläche Wald. Nimmt man die sonstigen öffentlichen Grünflächen dazu kommt man auf fast 1/3 der gesamten Stadt (30,3%).

testwiegehtdas  19.08.2020, 21:25

Busse im 1-2 Stundentakt? Das ist aber noch nicht wirklich dörflich.

So häufige Verbindungen gibt es bei meinen Eltern nur morgens und abends zur Pendlerzeit, sonst wartet man eher 3-4h. Der zweite Bus samstags war schon eine kleine Sensation, nun gibt es nämlich einen morgens und neu auch einen nachmittags, sonntags fährt gar kein Bus.

Ok und den Schulbus, aber der fährt wirklich nur zur Schulzeit und nicht mal zu allen Schulstunden, wer zur 3. oder später hat hat eben Pech und muss zur 1. oder 2. Stunde hinfahren, wer zu früh Schluss hat muss auch warten bis der erste zurück fährt. Zudem hält er auch nicht in der Nähe des Bahnhofs o.ä. sondern nur unterwegs in den Dörfern und an der Schule.

Da freut man sich über Diskussionen ob Autos teurer werden sollten, man könne ja den Nahverkehr nutzen...

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simonpeters1979  19.08.2020, 21:30
@testwiegehtdas

Diese Busse die gefühlt 1 mal am Tag fahren gibt es natürlich auch. Da wundert sich dann jeder das alle mit dem Auto fahren. Aber für mich sind schon Busse im 20 Minuten Takt Dorfverkehr. Ich bin es halt als Berliner auch anders gewohnt.

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testwiegehtdas  19.08.2020, 21:41
@simonpeters1979

Tatsächlich ist Anbindung, gerade abends/nachts der Hauptgrund für mich in kürze aus der Kleinstadt (aus der ich bisher gependelt bin) in die Großstadt zu ziehen, in der ich arbeite und mittlerweile fast alle Hobbys habe.

Bisher war schon der stündliche Zug (zur Pendlerzeit halbstündlich bis alle 20 min) eine extreme Verbesserung, wobei er spät abends/nachts gar nicht fährt.

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Niemand und Nichts ist dafür gemacht dich irgendwie glücklich zu machen, du musst etwas finden woran du dich glücklich schätzen kannst.

Es ist also egal wo du bist.

Der Umzug in Ballungsgebiete ist eine Eigenart vieler Menschen, sie denken dort alle und mehr Möglichkeiten zu haben. Gleichzeitig sind Ballungsgebiete in vieler Hinsicht auch gefährlicher und stressiger.

  • Mehr Menschen, mehr Stress
  • Mehr Krankheiten
  • Mehr Gefahren durch Unfälle
  • Ziele von Terrorismus
  • Mehr Lärm
  • Mehr Umweltbelastung

Ich muss nie vor die Tür, kann von daheim aus arbeiten und mir alles erdenkliche am gleichen Tag liefern lassen. Mit etwas Glück kenne ich die Nachbarn, aber auf der Straße bin ich in der Regel anonym (es gibt keinen Dorfklatsch). Wenn ich etwas unternehmen will habe ich zig Möglichkeiten, auch unter der Woche, und kann dafür immer auch den ÖPNV nutzen. Mein Arbeitsweg ist mit <15min ein Witz.

Das Ganze hängt sicher auch davon ab, wie man aufgewachsen ist. Manche halten es auf dem Land nicht (mehr) aus, andere in der Stadt.

Jeder ist anders.

Also ich kann mich auch nicht in einer Großstadt wohl fühlen.

Zu viele Menschen, zu viel Gedränge, zu viel Verkehr , zu viel Lärm, zu wenig Grün.

Das einzige Positive für ist , dass es alle möglichen Geschäfte gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung