Wie kann man Menschen beibringen?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Diese funktioniert nur, wenn die Gesellschaft ihr Denken verändert.

Aktuell herrscht bei vielen Menschen der Gedanke, dass behinderte Menschen kein lebenswertes Leben verdient haben, einfach nur ein Störfaktor sind und viel Geld kosten. Die Menschen müssen verstehen, dass auch behinderte Menschen leben dürfen - und zwar genauso wie nicht-behinderte Menschen auch.

Wenn die Menschen das nicht verstehen wollen und weiterhin ein ableistisches Denken haben, dann ändert sich gar nichts.

Um diese Veränderung anzustoßen, können Allies & Betroffene aufklären, präsent sein und sich nicht unterkriegen lassen.

Mehr können sie aber nicht tun, denn die Akzeptanz muss letztlich von jedem Menschen selber aufgebracht werden. Und das Denken verändern kann nur die jeweilige Person selber, da können Außenstehende nicht dran drehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Heilerziehungspflegerin/ Ally der Behindertencommunity

Das kannst du nur schwerlich beibringen. Vorurteile sind oft stark geprägt durch Erfahrungen, Fehlinformationen oder meinungsbildende/ -beeinflussende/ -manipulierende/ -hetzende Umfelder und konsumierter Medien. Klassische Beispiele Bild, Welt, Springer im Allgemeinen, in der digitalen Welt die social bubbles in deren Sumpf man immer tiefer versinken kann.

Lebe es deinem Kind vor. Aber auch als Elternteil sollte man nicht so verblendet sein. Denn Kinder reagieren nun mal mit Neugier auf Menschen, die anders sind. Dass ist ganz normal.

Nicht beibringen, sondern von Beginn an vorleben.

Nun kommt es allerdings drauf an, was die betreffende Person konkret macht.

Es muss nicht alles akzeptiert werden.

Dein Anliegen in allen ehren, die Grundintention ist ja wirklich was Gutes... allerdings empfinden viele Menschen "Belehrende", Missionare und "Besserwisser" nicht ganz grundlos als nervend und lehnen sie deshalb ab. Einige machen sie sogar zu ihren Feinden und/ oder versteifen ihre Haltung (z.B. als Trotz).

Ich denke, am besten erreicht man Menschen daher mit kurzen Fragen, als mit (vermeintlichen oder subjektiven) Fakten... Fragen, die zum Denken anregen, idealerweise gepaart mit einem "entwaffenendem Habitus" (das Internet ist da eh Schrott).

Beispiele für solche Fragen (bzw. Denkansätze ohne Fragezeichen), die aber überdacht und ggf. verfeinert werden müssten:

- stell dir vor, du hast nen Schlaganfall und wirst dadurch behindert. Würdest du so behandelt werden wollen?

- Wir wissen nicht, was der oder diejenige alles erlebt hat um so zu werden, wie er oder sie heute ist...

- Reagierst du so, weil du die Person nicht verstehen kannst oder nicht verstehen willst? Wenn Letzteres, warum und kann ich dir helfen?

Ich denke, man kann sich dabei am ehesten indirekt auf den kategorischen Imperativ beziehen... die goldene Regel.

Gleichwohl möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es m.M.n. durchaus einen Unterschied gibt, ob jemand unfreiwillig oder eben selbstgewählt "am Rande" steht. Bei letzteres muss man wirklich nicht für alles Verständnis zeigen und es akzeptieren (auch wenn es nicht bedeutet, dass es erlaubt ist, diese zu bekämpfen, sofern sie selber nicht aggressiv vorgehen).

Meine Meinung.