Wie kann man am besten das "Dao" erklären?- Daoismus/Taoismus
Zwar lässt sich das Dao mit Weg übersetzten , trozdem weiß ich nicht so richtig was damit gemeint ist. Das Dao soll doch so ne Art Kraft sein!
Ich bin verzweifelt!!! =( Muss ein Referat halten!
Antworten wäre nett
9 Antworten
Taoismus hat viel mit Erkenntniskritik zu tun. Das Tao ist das wahre Wesen der Natur (also keine Kraft), welche von uns nicht erkannt werden kann.
Das Dao ist keine Kraft, sondern eher das, was die Kräfte lenkt. Im Deutschen sagt man manchmal "Das ist der Lauf der Welt" , das trifft es in etwa.
Vielleicht auch die Naturgesetze, wobei das Wort "Gesetz" da eigentlich falsch ist, weil die Naturgesetze im Gegensatz zu menschlichen Gesetzen niemals gesetzt wurden, sondern schon immer gültig waren und auch immer gelten werden.
Das Dao ist weder Raum noch Zeit unterworfen, aber es bestimmt doch alles in Raum und Zeit. So etwas wie die Spielregeln der Welt, die ja auch nicht aus dem Spiel heraus geändert werden können.
Da auch Göttern diese Unabhängigkeit von Zeit und Raum zugesprochen wird, können wir es auch "das Göttliche" nennen. Das Dao hat sozusagen eine Götterfunktion, ohne eine Person zu sein.
Versuche Dao nicht wörtlich zu übersetzen. In der westlichen Vorstellung ist es "der Weg", der da ist, oder noch nicht da ist. Wenn ihn jemand gegangen ist, dann entsteht der "Weg".
Zitier das Dao de jing:
Abs. 1
Der SINN, der sich aussprechen lässt,
ist nicht des ewige SINN.
Der Name, der sich nennen lässt,
ist nicht der ewige Name.
"Nichtsein" nenne ich den Anfang von Himmel und Erde,
"Sein" nenne ich die Mutter der Einzelwesen.
Darum führt die Richtung auf das Nichtsein
zum Schauen des wunderbaren Wesens,
die Richtung auf das Sein
zum Schauen der räumlichen Begrenztheiten.
Beides ist eins dem Ursprung nach
und nur verschieden durch den Namen.
In seiner Einheit heißt es das Geheimnis.
Des Geheimnisses noch tieferes Geheimnis
ist das Tor, durch das alle Wunder hervortreten.
Abs. 4
Der SINN ist immer strömend.
Aber es läuft in seinem Wirken doch nie über.
Ein Abgrund ist er, wie der Ahn aller Dinge.
Er mildert ihre Schärfe.
Er löst ihre Wirrsale.
Er mäßigt ihren Glanz.
Er vereinigt sich mit ihrem Staub.
Tief ist er und doch wie wirklich.
Ich weiß nicht, wessen Sohn er ist.
Er scheint früher zu sein als Gott.
DAO heißt tatsächlich "Weg", aber nicht nur der zum Betrampeln im direkten Sinne, sondern auch der ideelle, die Methode, das Prinzip, die Doktrin. Näheres z. B. unter folgendem Link:
http://www.shiatsu-austria.at/einfuehrung/kultur_2.htm
Der Daoismus (google auch unter "Daode jing", "Lao tse") ist faktisch der philosophische Gegensatz zum Konfuzianismus. Letzterer ist auf die festen Traditionen, die klar festgelegte Ordnung in der Gesellschaft ausgerichtet (Unterordnung des Sohnes unter den Vater, des Jüngeren unter den Älteren, der Ehefrau unter den Ehemann, des einfachen Bürgers unter den Beamten usw.), während der Daoismus mehr den "Weg" dorthin, das Streben dorthin beschreibt. ---
Das ist allerdings sehr vereinfachend dargestellt. Vielleicht nur als Anregung zum Weiterstudieren!