Wie kann ich mich motivieren meine Doktorarbeit fertig zu schreiben.

8 Antworten

Es gibt viele unzählige unvollendete Doktorarbeiten. Überlege dir mal, ob deine dazu gehören soll. Warum hast du damit begonnen? Ist es eine wichtige Darlegung, die der Menschheit hilft? Dann nur zu! Mach Sport und somit den Kopf frei, um diese Entscheidung zu finden. Als nächstes bräuchtest du dann eine Zeitplanung. Such dir einen Coach, mit dem du das durchsprichst.

Da habe ich einen schönen Buch-Tipp für dich:

Joan Bolker, "Writing Your Dissertation in Fifteen Minutes a Day: A Guide to Starting, Revising, and Finishing Your Doctoral Thesis" (1998)

http://www.amazon.de/Writing-Your-Dissertation-Fifteen-Minutes/dp/080504891X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1421800823&sr=8-1&keywords=dissertation+in+minutes

Ist auf Englisch, jedoch sehr flüssig und veständlich geschrieben. Es geht genau darum, wie man Aufschiebestrategien vermeidet und wie man es sich zur Gewohnheit macht, jeden Tag wenigstens ein bisschen zu schreiben. Nach dem Motto: 15 Minuten pro Tag, die man in die Arbeit inverstiert, sind besser als gar nichts - und 15 Minuten hat ja schließlich jeder?

Die Autorin berät als Psychologin Akadimer, die Schreibblockaden haben, und kennt anscheinend alle Extremfälle, die es das gibt :-) Jedenfalls hat sie für fast jedes Schreibproblem einen Ratschlag.

Und auch sowas taucht drin auf:

Ja nun. Ich habe mit meinem Doktorvater etwa vor 9 Monaten das letzte mal gesprochen. Da hatte ich noch mit mir gekämpft, hat aber nix genützt, hab termine verpasst vorträge sausen lassen/abgesagt. oh mann. seither kein kontakt mehr. Geld habe ich selber noch gespart.

es gibt nur mich und meine lebenszeit. den doktor mach ich schon deshalb fertig, weil ich ihn angefange habe. das ist keine wirtschaftliche entscheidung mehr. Außerdem wärs wohl schade um das ganze Datenmaterial. Hat ja auch was gekostet,

Plasmaspender  21.01.2015, 01:55

Die Autorin gibt übrigens auch Anleitung dazu, wie man eine ordentliche Dissertation abgibt, wenn man das Thema hasst und nie wieder in dem Fachbereich arbeiten will.

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Plasmaspender  21.01.2015, 13:29
@primaprimat

Jap, ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen :-) Selbst wenn die Tipps für dich konkret nicht funktionieren sollten, so hilft das Buch doch, insgesamt eine positive Einstellung gegenüber seiner Arbeit zu bekommen, finde ich. Ich finde es auch sehr angenehm, dass die Autorin weder anklagt noch Vorwürfe macht, sondern einfach sagt: "Ja, diese Probleme gibt es und es gibt sehr viele Leute, die diese Probleme haben" - und dann Strategien an die Hand gibt, wie man trotz aller innerlichen Blockaden die Arbeit tatsächlich fertigstellen kann.

Und es soll da oben natürlich "Akademiker" statt "Akadimer" heißen.

Außerdem hat es irgendwie nicht geklappt, den zweiten Teil deines Zitats als solches zu kennzeichnen.

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Belohne dich selber nach dem üben. Schaue dir zu dem Thema Dokumentarfilme an. Für mich sind Dokus fürs lernen immer eine gute Option weil es einfach viel interessanter gestaltet wird. Mache dir Notizen weshalb du das machen willst, was du davon hast, was du dir nach der geschafften Prüfung erfüllen kannst was z.B jetzt noch nicht geht. Übe jeden Tag mit regelmäßiger Pause. Mache dir kleine Karteikarten fertig mit dem Übungsmaterial gestalte sie mit zum Beispiel Zeichnungen um das ganze interessanter und schöner zu gestalten. Schnapp dir eine gute Freundin/Freund die dir helfen und dich motivieren.

Jerne79  20.01.2015, 13:18

Da sind viele gute und gutgemeinte Ideen dabei, aber wer bei seiner Doktorarbeit noch Dokus zu seinem Thema braucht, der sollte die Promotion lieber abhaken. ;)

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Da hier mit Buchtiteln nicht gegeizt wird, will ich auch dazu beitragen:

Das Kreative Chaos - kann bezogen werden über www.adhs-deutschland.de.

Dabei handelt es sich um den Bundesverband der Selbsthilfegruppen ADHS + ADS.

In dem dortigen Shop können die verlagseigenen Bücher bezogen werden zu beiden Themen. Diese Bücher sind erheblich besser als die Bächer im Handel!

Warum ich das anführe???

Ganz einfach, weil alles "Symptome" bei Dir in Richtung ADS deuten. Ich gehe auch noch davon aus, dass Du wahrscheinlich zu der Gruppe der Höher Begabten gehörst, wie Deine Formulier-Kunst es durchaus zu vermitteln weiß.

Wäre GF nicht Dein Ablenkungsfaktor, würdest Du sicher eine andere Möglichkeit der Ablenkung finden :-))

Warum wolltest du denn mal promovieren?

Ich habe mit meinem Doktorvater etwa vor 9 Monaten das letzte mal gesprochen. Da hatte ich noch mit mir gekämpft, hat aber nix genützt, hab termine verpasst vorträge sausen lassen/abgesagt. oh mann. seither kein kontakt mehr. Geld habe ich selber noch gespart.

Wenn ich sowas lese, hab ich das Gefühl, daß du die Dissertation innerlich schon lange abgehakt hast.

Daß man mal einen Durchhänger hat, ist völlig normal, wenn es aber soweit geht, daß du dich selbst im Fach schon negativ darstellst (und nichts anderes ist ein abgesagter Vortrag), muß es arg schlimm sein.

Wenn du das Gefühl hast, eine Depression zu haben, such dir professionelle Hilfe.

Wenn du aber selbst schon gar kein Interesse mehr an deiner Dissertation und vielleicht auch nicht mehr an deinem Fach hast, dann sprich aus, was eigentlich schon so ist: Meine Diss. ist gescheitert. Mach ´nen Haken dran, leb weiter. Nichts ist peinlicher als Leute, die sagen: "Ich promoviere", aber auf Nachfrage zugeben müssen, daß sie seit Jahren nichts mehr für ihre Diss. getan haben.

Willst du nicht? Empfindest du nicht? Dann kneif die Backen zusammen und leg los. Finde raus, ob dein Doktorvater dich überhaupt noch zu den Lebenden rechnet und besprich mit ihm, wie du wieder in die Bahn kommen kannst.

primaprimat 
Fragesteller
 20.01.2015, 14:39

Nichts ist peinlicher als Leute, die sagen: "Ich promoviere", aber auf Nachfrage zugeben müssen, daß sie seit Jahren nichts mehr für ihre Diss. getan haben.

Ja genau das habe ich mir auch schon überliegt. So sollte es nicht sein. So ist es ja auch noch nicht. Ich habe in den letzten Monaten schon selber nicht mehr von einer Diss gesprochen.

Ich will es jetzt einfach schon deswegen machen, weil ich auch immer klarer sehe, welche - pardon - schlechten Leute erfolgreich abschließen. Einfach weil sie dickfelliger sind als ich. Ich schulde es auch dem Fach, allein schon als Gegenstück zu all den Blendern. Es kann ja nicht sein, dass sich der Leistungsmesser von den Inhalten immer mehr auf das Oberflächliche verschiebt.

Ansonsten: ja ich werde mich mit meinem Doktorvater aussprechen müssen.

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Jerne79  20.01.2015, 15:00
@primaprimat
Es kann ja nicht sein, dass sich der Leistungsmesser von den Inhalten immer mehr auf das Oberflächliche verschiebt.

Das wirst du kaum verhindern können.

Ich verstehe aber deinen Gedankengang. Wenn ich um mich herum sehe, was für hirnlose Leute promovieren, schlage ich oft die Hände über dem Kopf zusammen.

Nicht die hellste? Kann man durch Fleiß ausgleichen.

Fauler Hund? Na, wenn man ein Naturtalent ist...

Aber faul und wenig Wissen sind eine schlimme Kombination. Dummerweise eine, die offenbar nicht verhindert, daß Leute promovieren, die schon beim Grundwissen im Fach Probleme haben.

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