Wie kann ich ein Hausgemachtes Lebensmittel (Gewürzpaste ) im Supermarkt verkaufen?

6 Antworten

Wenn du denkst, ihr koennt das einfach zuhause herstellen und abfuellen, dann im Supermarkt abliefern, damit es dort verkauft wird, dann habt ihr euch das viiiiel zu einfach vorgestellt. Daher mal eine ganz knappe Kurzfassung:

Ihr muesst fuer die Herstellung eigene Raeumlichkeiten haben. Diese muessen entsprechend ausgestattet sein. Das geht von hygienischen Tischen aus Metall ueber Boden mit Fliesen, verschiedene Waschbecken, Lagerraeume, Belueftungen und und ..... Die Vorschriften sind sehr streng. Das ganze wird vom Gesundheitsamt ueberwacht, d.h. regelmaessig von einem Kontrolleur ueberprueft.

Darueber hinaus muesst ihr ein Gewerbe anmelden. Es muss organisiert sein, wie neben der Herstellung der Transport durchgefuehrt wird, wie alles ablaeuft. Finanzamt, Steuerberater, alles kommt hinzu. Und dann muesst ihr mit der Supermarktkette verhandeln. Da darf nicht jeder Marktleiter einkaufen, wo er will, das geht zentral fuer die dazugehoerenden Maerkte.

Denk lieber nochmal darueber nach.

Spassbremse1  18.09.2013, 18:28

... und trotz all dieser mehr oder minder sinnvollen(losen Vorschriften gibts Ekelfood en masse ...

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Gute Hinweise zur Produktionsstätte hast Du bekommen. Was Fliesen, Tische, eigene Toilette, zusätzliche Waschmöglichkeiten usw. angeht.

Auch wenn die Landfrauen für ein Dorffest backen, dann müssen die sich eine "Tageserlaubnis" für eine private Küche holen. Die muss dann vollständig leer sein. Also auch alle Gewürze usw. raus. Dann kommt Gesundheitsamt oder veteränerischer Dienst und erteilt die Freigabe für eine bestimmte Zeit. In der Zeit ist die Küche nicht privat! Das ist eine Sondergenehmigung, die für Gewerbetreibende nach meiner Kenntnis nicht erteilt wird, aber auch nichts bringen würde.

Es gibt verschiedene Schienen über die man gehen kann. Entweder über die Großverteilung der Supermarktketten. Da wird es kein großes Interesse geben, mit einem Anbieter über ein einzelnes nicht am Markt eingeführtes Produkt zu verhandeln. Aber mit Glück und Zähigkeit kann man das trotzdem schaffen.

Wenn die bereit wären, vom Grundsatz die Paste zu listen, dann wollen die von Dir erst mal einiges sehen. Denn die Flächen in einem Supermarkt sind richtig teuer und haben pro qm nichts mehr mit Miete zu tun.

Die wollen von Dir dann die Garantie, dass Du bestimmte Mengen zu bestimmten Zeiten und daneben liefern kannst. Und zwar für die ganze Kette. Das Du unverkauften Produkten die womöglich sogar zurück nehmen musst. Bei Verunreinigung sowieso. Also Bakterien aus dem Trinkwasser, Spülmittel aus Verpackungsmaschine oder was da so passieren kann.

Dann werden sie Dich zu einer Art Werbepauschale verdonnern. Schließlich ist es Werbung von Dein Produkt bei ihnen steht. Oder wie auch immer das begründet wird.

Test vorbereiten. Davon kann man ausgehen, das bei einer Produkteinführung die selber feststellen wollen ob das Gericht so massentauglich ist. Dann ist die Frage der Zutatenliste. Currywurst z.B. hat einen Anteil Phosphor. Den braucht der Metzger soweit ich das richtig sehe nicht zu kennzeichnen. Wenn er nicht zugegeben wurde, sondern durch den Zubereitungsprozess natürlich entsteht. Du wirst auch dieses auf der Verpackung ausweisen müssen. Aber was da von meinem Wissen am Rande so richtig oder falsch ist, dass kann Dir dann auch die zuständige Behörde, die auch Deine Räume kontrolliert erläutern. Die sind in der Regel auch wirklich umgänglich und froh wenn jemand vorher fragt.

Soweit dazu. Aber das Produkt, also die Rezeptur muss nicht nur massentauglich, sondern auch für einen größeren Herstellprozess geeignet sein. Niemand stellt sich hin und schält für diese Mengen Zwiebeln oder andere Zutaten. Schön wenn es dann noch immer lecker aussehen würde. Das ist aber fast unmöglich, weil bestimmte Temperaturen aus Vorsichtsgründen einfach erreicht werden sollten (Abtöten von Bakterien z.B.). Aber auch die Gewürze wirken bei großen Mengen anders, daher müssen in der Regel Trockenkräuter und Gewürze so abgewogen sein, dass entsprechende Produktionsmengen gefahren werden können.

Die Alternative, die viele davon ausschließt wäre der Kampf in die Frischtheke zu kommen. Das bedeutet beim Schlachter zu den Salaten und was da so angeboten wird. Nur werden da nicht die Mengen abgenommen. Man kommt leichter rein und fliegt aber auch schneller wieder raus.

Eine Direktvermarktung halte ich für ausgesprochen problematisch. Eine Alternative: Bioware. Allerdings auch in der Anfangsphase sehr teuer, da die Verbände für die Nutzung des Label richtig Geld haben wollen. Dann über die entsprechenden Verbandskanäle die Zutaten einkaufen. Da wird es heute wohl keine Probleme mehr geben. Dann Vertrieb über Nudelmacher und über Bioläden.

Egal was Du davon machen wolltest: Das sind hier nur ganz kurze Beschreibungen. Die setzt man nicht in Monaten um. Der erste Umsatz kommt vielleicht nach ein paar Jahren und ist dann womöglich noch unsicher.

In jedem Fall ist eine gute Businessplanung notwendig. Da kommt man sonst nicht weit. Und man verliert sehr schnell den Überblick, da man wirklich nahezu gleichzeitig mehrere Schienen versuchen muss anzuschieben.

Wenns professionell klappen soll, kannst Du Dich gern melden. Wenn das amateurhaft werden soll, dann Finger weg, da die Bußgelder in keiner Relation stehen.

Viel Erfolg.

produzieren lassen. Ohne entsprechendes Startkapital und Fachwissen ist die Umsetzung dieser Idee fraglich. Und das Geld muss dann erstmal wieder reinkommen, mit nur einem Produkt ist das sehr riskant.

Versuche die Hersteller der bereits auf dem Markt befindlichen Pasten ausfindig zu machen und trete mit ihnen in Kontakt. Schildere dein Problem mit dem Geschmack der anderen Pasten und biete ihnen an die deiner Mutter zu probieren.

Bedenke jedoch, dass die Hersteller bei ihren Produkten auch einige Abstriche machen müssen, was Zutaten/Geschmack angeht. Denn zum Einen dürfen die Zutaten nicht zu teuer sein, weil das Produkt bezahlbar bleiben soll, weil sonst kauft es niemand. Auch muss es haltbarer gemacht werden, wodurch auch oftmals eine Rezeptänderung nötig ist.

Selbstgebackener Kuchen schmeckt auch besser als gekaufter, aber der Selbstgebacke muss dann auch schnell aufgegessen werden.

In einem Supermarkt wird heute Garnichts mehr verkauft! Es wird lediglich Ware zum Kauf bereit gehalten. Verkaufspersonal gibt es vielleicht noch an der Käsetheke. Du mußt in millionenschwere Fernsehwerbung investieren um mögliche Kunden anzusprechen. Dann sind möglicherweise Supermärkte bereit dir 20 cm Regalfläche einzuräumen.

Hallo,

Lebensmitteln unterliegen strengsten Kontrollen. Gewerbeamt und Ordnungsamt sind deine ersten Anlaufstellen. Weiterhin brauchst du eine passende Küche, um die Paste überhaupt herstellen zu dürfen. Auch das unterliegt ständiger Kontrolle. Weiterhin wirst du irgendwann auf das Problem treffen, dass die meisten grossen Ketten dich nicht so einfach in ihr Sortiment lassen.

Bevor ich z.B. von irgendjemanden Ware verkaufe, muss sich selbiger mit meinem Grosshändler herum schlagen. Egal ob das jetzt Edeka, Kaufland, Aldi oder sonst wer ist. Bevor selbige das nicht absegnen, ist es mir auch nicht gestattet die Waren zu vertreiben. Und deren Bestimmungen sind mit einigen Kosten und viel Aufwand verbunden. Allein die hygienischen Bestimmungen sind bei weitem kein Klacks. So einfach, wie man sich das denkt, ist es wirklich nicht.

Ich will dir nicht jeglichen Mut nehmen - aber in die grossen Supermärkte zu kommen, die Chance steht gegen Null. Da müsstest du alles schon richtig gross aufziehen und wegen einer Paste gibt dir da kaum einer eine Chance.

Wenn du wirklich diesen Weg gehen willst, versuche es bei den privaten Einzelhändlern. Die sind nicht so streng an den Grosshandel gebunden. Aber das sind in der Regel die kleineren Märkte. Ich nenn es mal "Tante Emma Läden". Aber das ist absolut nicht negativ gemeint.

Ich würde auch erst mal versuchen, im privaten Bereich Fuss zu fassen. Eventuell auch mit Aushängen in Geschäften, Werbung, etc. Wenn erst mal der Grundstein gelegt ist, funktioniert alles andere wieder leichter.

Weiterhin - kein Supermarkt lässt dich wegen einer Sorte ins Sortiment. Wieviel kannst du da anbieten? Das muss schon eine gewisse Fläche abdecken und auch im Regal wirken. Eine Sorte geht schnell unter und sichert mir als Einzelhändler so gut wie keinen Umsatz. Auch daran solltest du denken, inwieweit ihr dafür überhaupt die Möglichkeiten habt.

Ich hoffe, dass hilft dir etwas weiter,

LG Chrissy