Wie kann ein Opernsänger ohne Mikro ein ganzes Opernhaus besingen?

5 Antworten

Frage ist zwar alt, ich antworte aber trotzdem mal für die, die es nochmal lesen sollten. ^^

Wie schon mehrfach erwähnt ist die Akustik in vielen Opernhäusern sehr gut. In machen aber auch überhaupt nicht (meine Gesangslehrern sagte mir zum Beispiel einmal, dass z.B. das Opernhaus in Münster eine ganz schreckliche Akustik habe). Dazu kommt, dass moderne Opernhäuser heute einfach viel größer gebaut werden als früher Opernhäuser gebaut wurden. Klar, denn heute gibts mehr Menschen als früher. Die Größe erschwert es den Sängern zusätzlich.

Die Antwort ist einfach die Gesangstechnik des Sängers. Ein/e Opernsänger/In lernt eine ganz spezielle Technik, zu der viele verschiedene Faktoren kommen und für die Sänger viele, viele Jahre brauchen, um sie richtig zu erlernen. Die Technik, die heute eigentlich von allen Opernsängern verwendet wird, heißt "Belcanto" (übersetzt: schöner Gesang). Diese Technik ist die stimmschonendste Technik von sämtlichen existierenden Gesangstechniken, denn sie erlaubt es den Sängern mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Klang zu erzeugen.

Wahrscheinlich einer der wichtigsten Faktoren ist der Atem eines Sängers. Man benutzt beim Belcanto den Atem quasi als Verbindung zum Körper. Man könnte sagen, dass man "mit dem Körper" singt. Weil man in den Bauch atmet, darauf achtet, dass die Rippen und der untere Rücken sich elastisch dehnen, dass man den Atem nicht durch die Stimmbänder drückt, sondern dass ein kleiner, gleichmäßiger Luftstrom besteht usw. Dadurch, dass man mit seinem Körper verbunden ist und mit dem Körper singt, entlastet man seinen Stimmapparat, weil der Körper die Arbeit macht. Deshalb werden Opernsänger (wenn sie es richtig machen) auch nicht heiser und können 3 Stunden am Stück singen, wenn es sein muss. Durch diese spezielle Atemtechnik senkt sich z.B. der Kehlkopf auch automatisch, wodurch man es der Stimme erlaubt, "in den Kopf zu gehen" und dort zu resonieren. Das ist dieser große, operale Klang, an dem man Opernsänger immer sofort erkennt. Der wird erzeugt durch den Atem, durch den man dann quasi sämtliche Resonanzräume öffnen kann, sodass die Stimme oben im Kopf "schwebt" und klingt. Der Kopf ist also der Resonanzraum, in dem die Stimme klingen soll. Die Stimme kann z.B. auch im Mund oder im Hals klingen. Das machen Popsänger oft (klingt bei denen u.U aber nicht schlecht finde ich) und der Klang ist dann eher gequetscht (im Hals) oder klingt sehr hohl und ein bisschen "eulenartig" (im Mund). Meine Gesangslehrerin drückt es immer so aus: "Es kommt auf den Kern der Stimme an. Wenn der Sänger den richtigen Kern hat, hört man ihn überall im Opernhaus."

Mit diesem Kern ist gemeint, dass der Sänger nicht im Hals oder im Mund singt, sondern eine schöne Kopfresonanz hat und guten Stimmsitz (es würde zu lange dauern, den Stimmsitz zu erklären ^^). Es sind aber natürlich noch ganz viele andere technische Aspekte an einer Opernstimme beteiligt. :)

Hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick geben! LG :)

die sind ja auch keine dahergelaufenen schülerband-sänger. die haben das jahrelang wenn nicht jahrzehnte lang trainiert so ein lautes organ zu haben. da gibts spezielle techniken. und dazukommt - wie der kollege unter mir bereits erwähnte - dass die opernhäuser so konzipiert sind dass der schall möglichst weit vordringt

Die Akustik im Opernhaus ist extrem gut. Das ist das Gleiche wie in der Kirche. Eigentlich brauchst du in keiner Kirche Lautsprecher, aber heute wollen die Pfaffen nicht mehr etwas lauter reden.

Der Witz daran ist, dass die Menschen schon vor 2000 Jahren wussten wie man solche Räume bauen muss, heute haben wir dafür dicke fette PA-Anlagen die Geld und Strom kosten.

ausgebildete Stimme und gute Saalakustik, dann klappt das schon

Ausgeklügelte Architektur des Opernhauses