Wie kann der eigene Vater sein Tochter verstoßen?
Hallo, ich habe von meinem Vater seit 2 Monaten nicht mehr gehört. Ich hatte reisige Hoffnungen, dass er sich zu meinem Geburtstag meldet (gestern) was er nicht tat. Jetzt hoffe ich auf Weihnachten. (Meine Eltern sind seit 3 Jahren geschieden.)
Wir hatten vor wenigen Jahren schon "Probleme" und haben uns gestritten. Wir haben beide Fehler gemacht und er machte einige schlimme Fehler (ich habe ihm aus Liebe alles verziehen). Ich bin gestern 18 geworden. ich habe seit 4 Jahren einen Freund, studiere, habe Arbeit und wollte nun ausziehen. Da mein Opa leider gestorben ist und er noch in seinen letzten Monaten andeutungen machte, dass ich in seine Wohnung ziehen wollte, war das natürlich einer Überlegung wert, außerdem hätte ich ein riesen Andenken an meine Großeltern.
Mein Vater tat zuerst so als würde er mich unterstützen und mir mit dem Auszug helfen.
Ich muss dazu sagen: Meine Tante/seine Schwester ist eine Betrügerin und flüchtet seit einigen Jahren, sie hat auch diesmal sein (Opas) Erbe an mich mitgenommen, aber ich kann damit gut leben.
Mein vater hatte mich schon vor einigen Jahren wie seine Schwester genannt und mich mit ihr verglichen, ich war ein junges Kind wusste aber was das beteutete. Ich habe ihm verziehen, aber sein Bild von mir muss immernoch schrecklich sein.
Kurz bevor ich in die Wohnung meines verstorbenen Opas ziehen sollte rief er mich an. Ich sei dumm, dass ich jetzt schon ausziehen möchte, aber ich bin bereit und das weiß ich.
Dann sagte er ich sei stur und respektlos, dass ich ihm wiederspreche und meinte ich werde nie wieder Unterstützung von ihm bekommen. Er sagte mir er gibt alles seiner Schwester. Alle Erinnerungstücke, alle Zeichnungen die ich meinen großeltern geschenkt habe und alles ist nun weg. ich bin am selben Tag zu ihm gefahren um mit ihm nocheinmal zu reden. Er hat als er mich gesehen hat alle Fenster und Türen verschlossen und seine (neue) Freundin kam raus und erniedrigte mich. Ich habe ihn 1000 mal angerufen. Einige Tage später rief er zurück und erklärte mir wie entäuscht er von mir ist und er weiß nicht warum ich sauer bin.
Er wollte mir zu meinem Geburtstag den Führerschein zahlen, ich habe gesagt er soll sich den behalten, wenn er so von mir denkt und haben ihm ein Ultimatum gestellt. Solange er nicht sagt "Es tut mir leid" werden wir nichts mehr voneinander hören.
Heute bereue ich, dass ich ihm alles verziehen habe was er mir angetan hat. Es waren nicht die schönsten Dinge die man sich von einem Vater erhofft. Und heute kann er sich nicht einmal für so etwas entschuldigen?
Wie kommt ein Vater dazu so grausam zu sein? Was spielt sich dabei in seinem Kopf ab? Und was habe ich falsch gemacht, dass mich nichteinmal mein eigener Vater lieben kann?
5 Antworten
Ich gebe mal wieder Was ich gelesen habe in meinen Worten:
Dein Vater hat ein gestörtes Verhältnis zu Frauen. Und Du scheinst ihn - vermutlich äußerlich - stark an seine verlogene Schwester zu erinnern die Du als raffgierig beschreibst. Du bist noch jung, ungeduldig und spontan. Das ist nun mal so in Deinem Alter aber es ist nicht zweckmäßig im Umgang mit so einem Mann.
An Deiner Stelle würde ich den Kontakt zu ihm zunächst mal einstellen und davon ausgehen dass Zeit sehr Viel verändern kann. Gehe Deinen eigenen Weg, mache Deine eigenen Erfahrungen und lasse Dich nicht davon abhalten jede Geschlechtsschablone dem Orkus der Geschichte anzuvertrauen. - Um Deine andere Frage zu beantworten. - Konzentriere Dich auf den Aufbau eines eigenständigen Lebens. Wenn Dein Freund da mitmacht freue ich mich für Dich, wenn nicht lasse ihn in Frieden ziehen aber achte vor allen Dingen darauf auf eigenen Füßen stehen zu können im Leben.
So lange Du Erwartungen hast kannst Du getäuscht werden, ent-täuscht werden. Also übe Dich darin Erwartungen aufzugeben an andere Menschen. Achte besser darauf jeden Tag so zu leben dass Du Dir während des zähneputzens im Spiegel einverständlich bezüglich des gelebten Tages zunicken kannst.
Beachte dass jeder Mensch seine eigene Geschichte hat. Jene Deines Vaters kannst Du nicht kennen und schon gar nicht nachvollziehen da Du dazu noch zu jung bist. - Da schreibe ich aus Erfahrung. - Verwechsle niemals Liebe mit hirnlosem verzeihen-wollen. Das sind zwei sehr verschiedene Paar Stiefel. Ich denke da z.B. an eine sehr große Auseinandersetzung mit meiner Mutter als sie sehr weit unterhalb jeder Gürtellinie zuschlagen wollte verbal. Ein anderer Mensch wäre entsetzt gewesen, für ihn oder sie wäre eine Welt zusammen gebrochen. Ich habe ihr spontan die andere Seite der erzählten Geschichte vorgeführt. Denn tatsächlich lebt kein Mensch auf einer Insel und keine Geschichte hat nur einen Blickwinkel von dem aus sie sich betrachten lässt.
Das Lügenmärchen alle Eltern müssten ihre Kinder lieb haben ist in unseren Gesellschaften deshalb notwendig weil in unseren Gesellschaften viele Eltern diese Leistung schlicht nicht erbringen KÖNNEN denn sie hatten nie die Chance die entsprechenden Fähigkeiten zu erlernen.
Deine Forderung ist, natürlich, berechtigt. Damit ändern sich aber keine Tatsachen. Bezüglich Tatsachen nur einige wenige Fakten zur Verdeutlichung:
1952 sagte Konrad Adenauer: "Um de Kinder brauchen wir uns nich kümmern. Die kriejen die Leut immer." - Danach richtet sich die Politik mehrheitlich bis heute. Zuständig sind die Rathäuser.
Das letzte Kinder-Konzentrationslager wurde 2006 in Westdeutschland geschlossen. So weit mir bekannt war es ein von der kath. Kirche geführtes "Heim".
In den letzten 2.000 Jahren haben die hier lebenden Menschen durchschnittlich alle 50 Jahre sich zumindest an einem Krieg beteiligt wenn sie ihn nicht vom Zaun brachen. Das bedeutet: Nach einer Zerstörung von Wohnraum und Ackerland stand zunächst für Jahrzehnte die Existenzsicherung im Vordergrund. Es war also über Jahrtausende gar keine Energie und Zeit mehr vorhanden um die Fähigkeit mit Kindern umzugehen weiter zu geben. Natürliche Folgen sind bei der vergleichenden Verhaltensforschung gut dokumentiert.
Ein Krieg traumatisiert. Die Bundesregierung bestimmt wie viele Psychotherapeuten auf wie viele Einwohner zuzulassen sind. Die Wartezeiten betragen durchschnittlich zwei Jahre wobei zu berücksichtigen ist dass die Inanspruchnahme immer noch sehr stark tabuisiert ist in unserer Gesellschaft.
Die Europäische Kommission für Menschenrechte befasst sich seit Jahren mit der Thematik.
Ich wünsche Dir von Herzen dass Dir Dein eigener Seelenfrieden näher ist als eine noch so berechtigte Forderung die zu erfüllen von der anderen Person nun mal nicht geleistet werden kann.
Hier in Karlsruhe wurde gefordert dass die Volkshochschule Kurse für Eltern anbietet. Zum tatsächlich großen Entsetzen sogenannter Fachmenschen, also solcher mit Titeln, war und ist die Nachfrage sehr hoch und vor allen Dingen Väter wollten und wollen teilnehmen. Die Stadt Karlsruhe finanziert solche Kurse wenn Bedürftigkeit nachgewiesen wird. Seither sind kinderwagenschiebende Väter zu sehen.
du brauchst dir deswegen nicht einreden das alles was du getan hast deine Schuld war.Leider ist es sowieso häufig der Fall,das wenn jemand verstorben ist,sich die Verwandschaft so streitet,das oft was zerbricht.Jeder ist dann meistens der Meinung ihm stehe mehr zu.Es ist aber schwer zu beurteilen,da ich ja auch nicht weiß wie euer Verhältnis vorher war.Wenn ihr schon vorher wegen der Scheidung euer Eltern kein richtigen Kontakt hattet,ist wohl anzunehmen das er vorher auch schon "abgestumpft" war.Bei den Vater meiner Kinder war es auch nicht viel anders.Nach der Scheidung waren auch seine Kinder für ihn unwichtig.Und selbst als meine Tochter ganz dringend seine Hulfe brauchte,war er nicht dazu bereit.Er hatte was Wichtigeres vor.
Als ich unter 10 war, war alles spitze dann ging es bergab. Mit 16 habe ich einiges verziehen und ihn regelmäßig gesehen, und nun soetwas...
als du noch 10 warst,hattest du ja bestimmt noch auf ihn gehört.Jetzt hast du dein eigenes Leben und willst jetzt auch noch selbstständig werden,damit kommt er wohl nicht klar.Es ist traurig,aber glaub mir,du wirst es auch ohne ihn schaffen.Ich wünsche dir alles Gute.
Mein Vater sagte immer ich war sein größter Fehler. Also willkommen im Club. Und nur zur Aufmunterung: es lebt sich auch ohne Vater gut!
Ich hoffe irgendein Vater der das selbe mit seinem Kind/ seiner Kinder macht ließt das und kann mir die frage beantworten.
Ich begreife es nicht wie egoistisch engstirnig und grausam väter sein können, er gibt mir das gefühl er liebt mich weniger, als ich meine katze liebe
Was sich 'in seinem Kopf abspielt', das kann dir niemand - auch nicht dein Vater - erklären. Was mir hilft: Menschen, die so etwas machen, sehen nur sich selbst! Und sie schließen von sich auf andere. Alles, was dein Vater falsch macht, projeziert er auf andere, in diesem Fall wohl vor allem auf dich. Umgekehrt prahlt so ein Mensch oft mit den Dingen, die andere für ihn getan haben, dass er sie für den anderen getan hätte!
Du kannst dich nur abgrenzen. Alles andere zieht dich mit runter.
hi, dein vater liebt dich er kann es nur nicht zeigen. Ich habe auch so ein vater, auch meine eltern sind geschieden! Geh deinen eigenen Weg. Und wenn er wieder was von dir will, dann soll er sich melden!!!!!!!!!
Was soll ich sagen, du hast wahrscheinlich recht.
Gott sein dank habe ich einen Freund der mich unterstützt. Und ich werde auf jeden fall versuchen selbständig zu werden.
Nur in einem Punkt stimme ich nicht mit dir überein: Wenn man ein Kind in die welt setzen möchte/ gesetzt hat, hat man eine gewisse verpflichtung dem kind gegenüber, es bedinungslos zu lieben oder es mit gazem herzen zu versuchen. Sollte man das nicht können, sollte man keine kinder haben oder sein kind wenigstens so gut wie möglich unterstützen. Das gilt vorallem auch für Väter die sich oft schwer tun..