wie ist die high school in der usa wirklich?
Hallo alle zusammen, ich wollte im nächsten Jahr für drei monate in die usa und dort auch zur schule gehen. in filmen ist die highschool immer übertrieben und das weiß ich ja auch aber irgendwas wahres muss ja dran sein. hat irgendwer erfahrung? schon mal danke im vorraus.
3 Antworten
Hallo
das US Highschool System ist im Prinzip eine Gesamtschule bis zum Abi/Matura. Im Highschoolsystem gibt es aber auch eine Gewerbliche/Handwerkliche Basisausbildung, quasi das "erste" Lehrjahr. Im Prinzip sollte jeder von der Highschool abgehende Schüler nahtlos in die Wirtschaft unterkommen können durch die breite Ausbildung sind die Arbeiter flexibel bzw die Wirtschaft ist flexibel. Ausbildung nach Zentraleuropäischer Idee bzw gar ein Duales System wie in denn DACH Staaten ist in denn USA unbekannt (aber in Kanada anzutreffen). Dort heisst es dann eben Training on the Job, unbezahlte Ausbildung oder selber für die Ausbildung zahlen. Die grössten gewerbliche Job Ausbildungsstätten der USA sind die Nationalgarde und die US Forces. Die Industrie selber bildet fast nicht über "Training on the Job" hinaus aus.
Zudem filtert die Highschool die talentierten Schüler raus und je nach Talent werden das dann Sportler, Rapper oder Banker also das was die Wirtschaft will/braucht. Und weil es immer nur einen Sieger geben kann gewöhnt man sich schon früh an WTIA (Winner takes it all) und Leistungswettbewerb auf das Maximale. Das ist einerseits viel härter als in Europa andererseits gibt es nicht wie in Deutschland das frühe aussortieren der Talente in Inselschulsysteme ohne weitere Talentschöpfung/Förderung. In Amerika können auch Volldeppen Millionäre, Senatoren oder Präsidenten werden die müssen eben nur ein Sportasse sein oder mussisch/musikalisch. Dafür hat man in Deutschland fast keine Chance abseits des Gymnasium geht es nur noch um Resteverwaltung und Konditionierung zum "Untertan". Systematische Talentföderung ist eine Sache der Vereine, engagierter Lehrer als Einzelleistung oder des Glücks/Zufalls.
Die USA hat 52 Bundesstaaten (Die Hawaianer sind die amerikanische "Krim" Insel) und in jedem Bundesstaat gibt es unterschiedliche Regelungen, zudem ist in den meisten US Staaten Homeschooling und Privatschule üblich bzw überwiegend.
US Filme bzw Shows reflektieren das US Schulsystem in etwa so wie hierzulande "Fuch You Goethe" oder die Paukerfilme bis zurück zur Feuerzangenbowle. Zudem sind die meisten Highschoolfilme am Ende "Coming of Age Storys"
Eine Bekannte von mir hat mal erzählt, wie es in Florida zumindest bei ihrer Erfahrung war:
Der Großteil ihres Bekanntenkreis dort lebte wirklich in einer "Traumwelt", hat sich um die allerletzten Nichtigkeiten geschert und gedacht, das Leben wäre ein Film. Einmal gab es an ihrer Schule einen Trauertag, weil eine Mitschülerin sich das Leben genommen hat, und die Mädchen sagten daraufhin nur: "Ich hab so sehr geheult vorher, dass mein Eyeliner total ruiniert wurde" Sie kannte eine andere Schülerin aus Deutschland, die sogar deswegen zurück in die Heimat geflogen ist, weil sie diese Kultur nicht ausgehalten hat.
Aber: Das ist keinesfalls die Regel. High Schools in Amerika sind genauso unterschiedlich wie die weiterführenden Schulen hier. Am besten macht man immer noch seine eigenen Erfahrungen.
LG
Meinst du den Highschool-Sport? Ja der Hype ist echt. Auf dem College ist es aber noch extremer.