Wie ist das Physik Studium/Studieren generell?
Hallo, ich möchte studieren, genauer genommen Physik studieren. Ich frage mich aber wie aufwendig es ist zu studieren.
Wie viel Freizeit und Kapazität muss man in ein (Physik) Studium stecken? Mehr als am Gymnasium?
Vielen Dank für eure Antworten :)
7 Antworten
Die Woche hat 168 Stunden. Ein Vollzeitjob braucht davon 40 Wochenstunden. Diesen Zeitaufwand würde ich hier auch ansetzen. In Spitzenzeiten mehr, außerhalb davon weniger.
Schwer ist relativ. Es sind ja Themen, die einen interessieren. Weniger breit als in der Schule, dafür mit mehr Tiefgang. Viel mehr Eigenverantwortung - aber auch mehr Freiheit.
zwei gute Freunde von mir haben Physik studiert.
Und beide haben darüber geklagt, dass im Grundstudium vom Bachelor, das Studium ENORM Zeitaufwendig war.
Bei dem jüngeren habe ich es damals direkt mitbekommen. Der hatte kaum noch Zeit für Training, Partys usw. Es gab für Ihn eigentlich nur noch Uni, Protokolle und Rechnungen.
Mit dem Gymnasium in keiner Weise zu vergleichen.
Mit dem Master und der Dissertation ist es jetzt allerdings wesentlich entspannter.
Natürlich ist es aufwendig. Ich kenne Kollegen die BWL Studium gemacht haben und mussten um die 500-600 Seiten durchgucken. Da wird es in einem Physik Studium nicht einfacher sein.
Was für eine absurde Idee, ausgrechnet ein BWL-Studium mit einem Physik-Studium zu vergleichen!
Ein BWL-Studium ist im Vergleich mit dem Physik-Studium so, als würde man den Kindergarten mit der gymnasialen Oberstufe vergleichen.
Meiner Meinung nach ist das Physik-Studium sehr schwierig.
Und klar, du musst für das Studium sehr viel an Freizeit investieren.
Mathematik und Informatik habe ich wirklich studiert. Theoretische Physik ist mein Hobby.
Als Physiker muss man natürlich auch Mathematik beherrschen. Man muss aber zudem noch die Fähigkeit haben, bei Rechnung, die wirklich schwierig wird, zu erkennen, an welcher Stelle am besten man rigoros vereinfachen muss, um überhaupt zu einem Ergebnis zu kommen: Eben das fand ich als Mathematiker, der ja alles ganz genau zu nehmen hat, ganz besonders schwierig.
Mein Bruder — sein Physikstudium begann zur selben Zeit wie mein Mathematikstudium — war darin deutlich geschickter als ich: Bei Übungsaufgaben kam er stets auf ein sinnvolles Ergebnis, ich eher nicht. Physik im Nebenfach weiter zu studieren, habe ich deswegen aufgegeben und stattdessen Informatik genommen. Trotzdem auch sie eine Ingenieur-wissenschaft ist, fand ich sie um Welten einfacher und war im Beruf dann damit sehr erfolgreich (natürlich auch, da ich Mathematik studiert hatte und abstraktes Denken mir deswegen viel leichter fiel als vielen meiner Kollegen).
Jetzt, wo mich vor allem theoretische Physik interessiert, finde ich es höchst bedauerlich und wirklich ärgerlich, dass ich während meiner 30 Jahre als Informatiker derart viel meines ursprünglich sehr umfangreichen mathematischen Wissen schon so weit vergessen habe, dass ich den Rechnungen der Physiker in aller Regel gar nicht mehr folgen kann.
Interessant. Ich möchte Gymnasiallehrer im Fach Geographie werden, aber ich brauche ein weiteres Fach, da käme Physik ins Spiel. Ich habe Angst, dass Physik auf Lehramt auch schwer sein wird. Stimmt das?
Wenn man davon ausgeht, dass Sie in Physik nicht schlechter sein wollen als in Geographie, wird es ganz sicher nicht leicht werden. Aber unmöglich ist es nicht.
Mehr als am Gymnasium?
Deutlich mehr. Für eine Klausur hab ich gefühlt so viel gelernt, wie für das gesamte Abitur - jeweils pro Prüfungsphase. Auch unterscheidet sich der Lehrtyp. Wenn du Wissenslücken hast wird dich keiner drauf hinweisen. Die musst du selbst finden und schließen.
In der Regel hast du täglich um die 6h Vorlesungen und Übungen. Abends solltest du dann noch ein bisschen den Stoff durchgehen, damit du am Ende der Vorlesungszeit nicht bei 0 anfängst.
Ansonsten mit Fleiß und Durchhaltevermögen alles schaffbar.
Ja, so sehe ich das auch. Mathematik zu studieren ist einfacher (und Informatik noch sehr viel einfacher).