Wie hoch wird der prozentuale anteil der Muslime im jahre 2100 in deutschland sein?
Der anteil wird ja vorraussichtlich steigen aufgrund von hohen geburtenraten der muslime und auch aufgrund von migration.
5 Antworten
Zwischen 9 und 20 %.
Wobei zum Beispiel die Geburtenrate nicht so eine grosse Rolle spielt, wie meist angenommen wird.
In Deutschland ist die Fertilität der muslimischen Frauen nicht besonders hoch. Es sind schätzungsweise 1,9 Kinder pro Frau, das ist deutlich weniger als im weltweiten Durchschnitt, es ist rund „ein halbes Kind“ mehr als bei nicht-muslimischen Frauen. In beiden Gruppen ist also die Fertilität niedrig im globalen Vergleich, aber bei muslimischen Frauen in Deutschland ist sie etwas höher.
https://www.deutschlandfunk.de/migration-eine-muslimische-mehrheit-in-europa-das-ist-100.html
Wir sehen heute, wie schwierig eine Prognose ist. Das hat zum Beispiel mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Wenn dieser noch lange dauert, werden x-fach mehr Leute als bis jetzt nach Deutschland flüchten. Zum überwiegenden Teil sind das Christen. Diese Möglichkeit konnte in der bisherigen Forschung nicht berücksichtigt werden.
Im Gegensatz zu heute werden viel mehr Muslime zum Christentum konvertieren oder Atheisten werden. Der Mut, zu so etwas zu stehen, der wird steigen.
Wenn die Flüchtlingszahl aus der Ukraine steigt, dann wird der Ausländerhass zunehmen. Der wird in erster Linie die Muslime treffen. Wie viele dann ausreisen werden, kann man nicht sagen.
Eher weniger als jetzt.
Religionen sind in gebildeten Gesellschaften auf dem Rückzug. Das ist gut so.
aufgrund von hohen geburtenraten der muslime
Das sind Stammtisch-Parolen...
Höhere Fertilitätsraten hängen eher mit der Armut in Ländern zusammen, wo der Staat keine Fürsorge-Funktion einnimmt (Gesundheitswesen, Rente, etc.). Große Familien ersetzen hier quasi die Altersvorsorge.
Das war in Deutschland auch nicht anders.
Bei uns hatte sich das Leitbild der Bauernfamilie, als Einheit aus Familie und Arbeit, mit Verlauf der Industriellen Revolution zur Stadtfamilie verändert
https://www.planet-wissen.de/gesellschaft/familie/familie_im_wandel
Es hängt also nicht weiter mit "Muslime" per se zusammen, nur weil in einigen Entwicklungsländern heute viele Muslime leben.
Bei Muslimen die in eine Wohlstandsgesellschaft mit staatlicher Fürsorge einwandern, werden die selben Entwicklungen stattfinden wie auch bei allen anderen die dort leben.
https://fowid.de/meldung/mythos-hoher-muslimischer-geburtenraten
Sie werden weiter deutlich unter 10% liegen. Der Anteil der Atheisten wird bis dahin aber über 70% liegen.
Ohne Kristallkugel wird das wohl nicht zu beantworten sein.
Erstaunlich finde ich bei solchen Betrachtungen immer, dass man den Islam für so stark hält, dass man selbstverständlich davon ausgeht, dass Nachkommen muslimischer Menschen auch in 80 Jahren noch selbstverständlich Muslime sind, eine Annahme, die man beim Christentum niemals hätte. Warum eigentlich?
Wie auch immer, beim Islam wird die Möglichkeit der Konversion generell nicht betrachtet, weder in den Islam hinein, noch aus dem Islam heraus. Es scheint fast so, als würden entsprechende Fragesteller den Islam für ein biologisches Merkmal halten, nicht für eine religiöse Überzeugung. Nun ja, das sagt aber höchstens was über die Fragesteller aus, nicht über den Anteil der Muslime in 2100.