Wie hängt die Korrektur-Lesefunktion(proofreading) mit der Transkription zusammen?

2 Antworten

Hi,

gar nicht, bei der Transkription findet kein proofreading statt.

Diese Korrekturlesefunktion haben DNA-Polymerasen, bei der Replikation, um die genetische Information über lange Zeiträume zu schützen. Sie senken die Fehlerrate von 10^-4 ohne proofreading, auf 10^-9 mit proofreading. D.h. durch postsynthetische Kontrolle, ob die Basenpaarung korrekt war, "korrektur lesen", sinkt die Fehlerrate von einer falsch eingebauten Base von alle 10.000 Basen, auf eine falsche Base alle 1 Milliarde Basen.

RNA ist viel kurzlebiger, wird laufend neu synthetisiert und nicht vererbt, so dass bei der Transkription auf den Aufwand eines Korrekturlesens verzichtet wurde. LG


MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 14:27

Naja wichtig ist halt zu kontrollieren, dass sich kein Thymin einschleicht, wo keines hin soll.

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CliffBaxter  18.04.2020, 16:20
@MeisterRuelps, UserMod Light

in der RNA wird ja kein Thymin verwendet, sondern Uracil. Proofreadingfunktion bezieht sich, soweit ich weiß, auf eine Funktion der DNA-Polymerase.

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MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 16:21
@CliffBaxter

Ja aber Thymin wird zu Uracil, daher wäre das fatal für die RNA, weil Uracil für Stopcodons benutzt wird und damit dann die Proteinbiosynthese abbrechen würde. Aus diesem Grund wird kontrolliert, inwiefern kein Basentausch stattgefunden hat

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CliffBaxter  18.04.2020, 16:26
@MeisterRuelps, UserMod Light

das wär doch dann kein Problem, denn wenn ein Thymin statt eines Uracils in die RNA eingebaut würde und zu Uracil würde, wäre es im Ergebnis gleich.

Mir ist keine Korrekturlesefunktion von RNA-Polymerasen bekannt, aber gern prüfe ich das nochmal, um nicht falsch zu liegen. LG

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MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 16:28
@CliffBaxter

Nein es geht darum, dass wenn statt Guanin Thymin in die DNA eingebaut wird, dies ein Problem darstellen würde. Da Thymin zu Uracil wird, würde das entweder zu einer falschen AS oder zu einem Stopcodon führen. Damit aber diese Punktmutationen NICHT passieren, gibt es die Proofreadingfunktion. (So hab ich es in der BC 2 Vorlesung gelernt)

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MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 16:32
@CliffBaxter

Vielleicht ein Beispiel: 5'-GAA-3' (Normal) wird zu (RNA) GAA => Glu, nun die Mutation: 5'-TAA-3' (RNA) UAA => STOP. Ganz schlecht! Daher proofreading bei der DNA-Polymerase!

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CliffBaxter  18.04.2020, 16:40
@MeisterRuelps, UserMod Light

ach so... ich dachte, du beziehst dich auf die RNA (Transkription) ja klar auf DNA-Ebene wird korrekturgelesen.

Trotzdem kapier ich das noch nicht ganz: wenn statt Guanin Thymin in die DNA eingebaut würde, ergibt das für die mRNA Adenin und nicht Uracil :D

verstehst du?

egal... jedenfalls hast du prinzipiell recht, dass solche Stops entstehen könnten, was ungünstig wäre.

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MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 16:49
@CliffBaxter

Es geht darum, dass halt jedes Thymin im DNA-Strang zum Uracil "wird", das wäre sehr ungünstig :) (darauf bezog ich mich), vielleicht etwas ungünstig formuliert

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CliffBaxter  18.04.2020, 17:01
@MeisterRuelps, UserMod Light

hmm... Uracile werden aus der DNA eliminiert, also nicht geduldet und können daher keine Vorlage für die mRNA werden. Also so ganz überzeugt bin ich noch nicht... Das Enzym Uracil-DNA-Glykosylase erkennt U`s in der DNA und entfernt sie alle. Auf den Verdacht hin, dass es sich um desaminierte Cytosine handeln würde, weil Cytosine können spontan zu Uracil werden. Damit kann das Enzym nichts falsches machen, denn die echten U`s sind ja in der DNA Thymin und Thymine entfernt das Enzym nicht. Das ist der Grund, weshalb in der DNA Thymin statt Uracil wie in der RNA verwendet wird.

Ich werd mir das heute Abend noch mal anschauen, was es damit auf sich haben könnte, was du meinst. Vielleicht hab ich grad ein Brett vor dem Kopf :D Danke jedenfalls für den Tipp.

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MeisterRuelps, UserMod Light  18.04.2020, 17:04
@CliffBaxter

Ich rede auch nicht von Uracil in der DNA...nur wenn aus einem DNA Strang ein mRNA Strang wird, dann wird ja jedes T durch ein U ausgetauscht, wenn also eine Mutation dazu führt dass im mRNA Strang dann statt eines G und U steht gibt es ggf. bei der Proteinsynthese ein Problem. Da die Vorlage ja der DNA Strang ist, muss vorher aufgepasst werden, dass bei der Transkription keine fehlerhafte "überlieferung" stattfindet

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CliffBaxter  18.04.2020, 18:35
@MeisterRuelps, UserMod Light

wenn aus einem DNA Strang ein mRNA Strang wird, dann wird ja jedes T durch ein U ausgetauscht

ich glaub jetzt check ich es, du meinst den codierenden/Nichtmatrizenstrang, ändert sich T in U.

ich dachte an den codogenen Strang/Matrizenstrang, steht da ein T, steht in der mRNA ein A. Daher dachte ich immer WAS meint er? :D

Wir haben jeweils an etwas anderes gedacht^^

im Endeffekt führt es auf das Gleiche hinaus, dass sich z.B. falsche oder gar Stop-Codons ergeben könnten, klar. LG

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Das Proofreading wird direkt von der DNA Polymerase durchgeführt. Das hat den Vorteil, daß Mutationen sehr schnell erkannt und korrigiert werden können.

Ob sie entbehrlich ist oder nicht, nun überleg mal selbst, Was passieren könnte, wenn ein Thymin statt einer anderen Base eingebaut werden würde?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie