Warum ist eine hohe Fehlerzahl bei der Transkription weniger problematisch für den Organismus als bei der Replikation?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Natürlich ist die Sache eigentlich komplexer, da bei der Transkription häufig wichtige Bereiche (insbesondere Gene) abgelesen werden, während die Replikation die großen Nicht-kodierenden Bereiche einschließt aber gehen wir Mal von einer jeweils konstanten Fehlerrate aus.

Bei einem Fehler während der Transkription entsteht maximal ein fehlerhaftes Protein.

Bei einer fehlerhaften Replikation, an exakt der gleichen Stelle, wird jedes synthetisierte Protein der Tochterzelle und deren Tochterzellen den Fehler enthalten, was Millionen fehlerhafter Proteine bedeuten kann.

Entsprechend ist der zu erwartende Schaden tendenziell wesentlich größer und entsprechend ist ein geringere Fehlertoleranz gegeben.

Das Resultat kann theoretisch in beiden Fällen fatal sein (zB wie gesagt, zu Krebs führen), die Wahrscheinlichkeit ist bei der Replikation nur um ein Vielfaches höher.

Ich hoffe das hilft.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wiss. Angestellter bei Institut für Humangenetik

Weil bei einer einmaligen fehlerhaften Transkription lediglich falsche Proteine gebildet werden. Diese können dann meistens einfach von der Zelle entsorgt werden, oder wenn das Protein Schäden anrichtet, kann die Zelle Apoptose (also programmierten Selbstmord) begehen.

Bei einer fehlerhaften Replikation entsteht eine Zelle mit Mutationen. Diese können je nach Ort und Schwere zum Entstehen von Krebszellen führen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung