Wie habt ihr eure Studienzeit "genossen"?
Hi Leute,
Ich habe letztens mit meinem alten Realschullehrer getroffen und er hat mir erzählt, dass ich meine Studienzeit genießen soll.
Ich bin im zweiten Semester jetzt und studiere Chemie auf einer Hochschule. Mir macht das Studium echt viel spass und die ganzen Laborstunden finde ich sehr interessant. Klar ist es anstrengend und nimmt viel Zeit in Anspruch, vorallem weil ich einige Stunden in der Woche reinstecke um zu lernen. Dadurch habe ich aber auch einen 1,5 Schnitt erreicht.
Ich habe angefangen mir Gedanken zu machen ob ich Die Zeit "geniesse". Dabei ist mir aufgefallen, dass ich mir nicht sicher bin ob ich ja sagen würde. Auch wenn ich nicht extra Arbeir leisten würde, wäre ich trotzdem von Montag bis Donnerstag 12h unterwegs und am Samstag arbeite ich, also bleibt nur noch der Freitag und Sonntag.
Wenn ich das Wort "geniessen" höre, dann verstehe ich immer abends raus gehen entspannten, mit freunde Treffen etc. Dafür hatte ich aber im ersten Semester weniger Zeit. Ich bin auch gerade dabei herauszufinden was für mich ein guter Ausgleich wäre. 48h unterwegs sein(HS+Fahrzeit) + 9h Arbeit + ca 12h extra Arbeit in der Woche und kein wirkliches Hobby für einen Ausgleich zu haben ist echt nicht gut ^^.
Habt ihr eure Studienzeit genossen? Und was war euer Ausgleich.
6 Antworten
Die Studienzeit war schon etwas ganz besonderes ...
Im Vordergrund stand natürlich das Lernen .
Aber wir haben das alles gemeinsam gemacht , gelernt , gelebt, gekocht und auch gefeiert !!!
Und Geld hat keine Rolle gespielt, denn wir hatten alle nichts !
Die Studentenzeit ist wohl wirklich die schönste Zeit im Leben und man sollte sie in vollen Zügen genießen. Man hat die Chance viele neue Menschen kennenzulernen. Man kann die neue Stadt erkunden und vor allem auch mal ihr Nachtleben. Natürlich sollte das Studium schon den zentralen Platz im Leben einnehmen, denn Bummelstudenten kann keiner leiden. Aber mit dem richtigen Zeitmanagement kann man auch sein Privatleben ausgiebig genießen.
Ich fand die Studienzeit absolut toll.
Allerdings bin ich auch ein totaler Nerd und konnte diese Seite an mir endlich mal ausleben. In meiner Freizeit habe ich in einem Philosophischen Zirkel diskutiert, lateinische Verse von Ovid im Original gelesen, in der Studentenkantorei gesungen oder für die Fechtmannschaft trainiert. Ich habe viele Tage freiwillig in der Bib verbracht und hab mich durch die Gänge geblättert, einfach so, ohne direkten Auftrag.
Ich bin auf Kosten meiner Uni durch Europa (Reisestipendium) gereist und habe mit Wissenschaftlern anderer Länder über meine Forschungsergebnisse diskutiert.
Ehrlich gestanden musste ich mir nie Gedanken über "Auszeit" machen.
Eher nicht. Ich habe Vollzeit gearbeitet (vorher hatte ich schon eine Berufsausbildung) und nebenberuflich in 9 statt 7 Semestern beim den bachelor gemacht.
Bei uns kamen die Klausuren immer so Schlag auf Schlag in diesem “Prüfungzeitraum“ am Ende des Semesters. Gerade wenn ich angefangen hatte, das Studentenleben zu genießen, nahte schon wieder so eine Prüfungsserie und dann war’s wieder aus mit dem Genießen.
Einmal hatte ich mich beim internationalen Praktikantenaustausch so hingebungsvoll um die zugereisten Praktikantinnen gekümmert, dass ich eine Klausur in Regelungstechnik ganz vergessen hatte, so dass nur noch vier Tage bis zur Prüfung blieben! Das hat mir aber in meinem Leben geholfen: Es hat sich gezeigt, dass ich in vier Tagen Vorbereitungszeit eine komplizierte Klausur schaffen kann, auch wenn ich in den Vorlesungen nicht so regelmäßig dabei war. Ok, das war am Ende 2,3 für diese Klausur und nicht 1,5 wie bei euch, aber das war halt „la crise“, wie ich heute sagen würde.
Man braucht die richtige Mischung aus harter Arbeit und Feiern denke ich mal.