Wie genau gehen friedliche Muslime mit Sure 9,29 um? Gibt es diesbezüglich Aussagen von Leuten wie Ali Bardakoğlu?

3 Antworten

Sie sagen entweder NICHTS oder das, was sie immer sagen:

"Das war alles nur zur Verteidigung und im Grunde friedlich gemeint!"

In diesem Artikel findest du eine Antwort von Islamforscher Abdel-Hakim Ourghi, der den Fachbereich Islamische Theologie und Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg leitet.

Er plädiert für die Einbeziehung des historischen Kontextes.

[...]

Sure 9,29: Die Gläubigen sollen kämpfen gegen diejenigen, die nicht an Gott und den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Gott und sein Gesandter verboten haben. Juden und Christen gehören demnach nicht der wahren Religion an. Diese Sure ist ungefähr ein Jahr vor dem Tod des Propheten offenbart worden. Das Handeln von Mohammed kann man aus der historischen Situation heraus verstehen: Gewalt und Stammeskonflikte gehörten zur damaligen Lebenswelt. Darüber hinaus gefährdete die Präsenz anderer Religionsgemeinschaften in Medina die religiösen und politischen Ansprüche der neuen Religion. In der zuletzt entstandenen Sure ist dann von der Bekämpfung aller die Rede, die gegen den Islam sind: Sie sollen umgebracht werden. Auf diese historisch erklärbaren Aufforderungen aus der Spätphase des Propheten angesichts einer aufgeheizten historischen Situation berufen sich die Extremisten. Man kann deshalb nicht so einfach sagen, dass sie keine Muslime seien. Selbstverständlich ist das Phänomen religiös legitimierter Gewalt komplex, es findet jedoch eine Rückkoppelung der Extremisten an diese medinensische Phase statt.

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BelfastChild 
Fragesteller
 03.07.2022, 05:20

Schon interessant. Es war übrigens Konsens, dass Sure 9,29 andere Verse abrogiert hätte.

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Rakey269  03.07.2022, 05:22
@BelfastChild

Ich empfehle hierfür das gesamte Interview!

Weiter unten wird hier konsequent nachgehakt:

HK: Macht man es sich umgekehrt mit einer Historisierung von Koranversen, manchen Aussprüchen des Propheten oder einzelnen Traditionen des Islam nicht auch zu leicht?
Ourghi: Es würde tatsächlich nicht ausreichen, einfach darauf zu verweisen, dass es damals eben so gewesen sei. Man muss sich schon mit der Wirkungsgeschichte dieser Verse und den daraus entstandenen Problemen auseinandersetzen. Muhammad ist 632 gestorben, schon in der ersten Gemeinde des Propheten kam es innerhalb der Gemeinschaft zu Gewalttaten. Der erste Kalif hat ein Massaker an den so genannten Apostaten verübt, nachdem diese behauptet hatten, nach dem Tod von Mohammed gäbe es keinen Islam mehr. Die drei letzten der vier Kalifen wurden von Muslimen hingerichtet. Oft wurde Gewalt im Islam auch später theologisch begründet.

Zudem:

HK: Was erwarten Sie vor dem Hintergrund dieser historischen Verweise konkret von den Verbänden? Auf welcher Ebene sollte, auf welchen Plattformen müsste die Auseinandersetzung geführt werden?
Ourghi: Ich habe Zweifel daran, dass die Verbände in der Lage sind, sich mit der Frage der Gewalt und der Ausprägung eines modernen Islam hier in Deutschland ernsthaft auseinanderzusetzen. Laut Umfragen fühlen sich ja auch nur rund 25 Prozent aller Muslime von ihnen vertreten. Hinzu kommt das Problem, dass sie in der Regel gegenüber den Autoritäten in ihren Herkunftsländern sehr loyal sind. Das gilt besonders für den größten Verband, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, Ditib, die vom türkischen Ministerium für Religionsangelegenheiten Diyanet abhängt. Die deutschen Politiker schauen zu oft nur zu, wie die Zukunft einer Religion ihrer Mitbürger im Ausland entschieden wird.
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Morlogg  03.07.2022, 07:53

Mit anderen Worten, willst du nicht mein Bruder sein, schlag ich dir den Schädel ein, bevor du das bei mir machst, so was ist barbarisch

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Rakey269  03.07.2022, 14:33
@Morlogg

Die damalige Zeit war barbarisch, ähnliche Texte wirst du ebenfalls in der Bibel wiederfinden.

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Hallo BelfastChild,

wirst du hier wohl keine vernünftige Antwort von unseren Muslimen bekommen. Von mir auch nicht in dem Sinne, dass ich kein Muslim bin.

Die Sache mit den Blondinen, also die Sexgeilheit Mohammeds und seiner Banditen stand meines Wissens auch in einer Koransure und ist dann aber in dieser ersetzt worden.

Die Logik der aggressiven Eroberungspolitik des Islam ist nun diese:

Die Grundlage des Ganzen die Sure 9:123: https://www.alim.org/quran/tafsir/ibn-kathir/surah/9/123

"Oh die ihr glaubt, kämpfet wider jene der Ungläubigen, die euch benachbart sind, und laßt sie in euch Härte finden." Die Sache der Nachbarschaft hat von der Logik her also eine stetige Fortpflanzung, nach der Mohammed bei der Eroberung der Arabischen Halbinsel auch gehandelt hat. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde dann der Mittelmeerraum durch islamische Angriffe terrorisiert, die bis Wien und Süd-Frankreich gingen.

Ibn Kathir gilt heute noch, und der IS hat seinerzeit wieder solche globalen Eroberungsfantasien entwickelt. Ich erinnere Karten mit "Andalus", Spanien.