Wie gehe ich mit meiner chronisch kranken, aber sehr nervigen Kollegin um?

2 Antworten

Puh, leben und leben lassen würd ich sagen. Wenn sie zu dir nicht rotzfrech ist, dann geht es dich nichts an. Das sollen dann die mit ihr klären zu denen sie so ist. Wenn sie echt solche Angewohnheiten hat, dann werden die anderen schon auch genervt sein von ihr. Das merkt die sicher auch, dass andere aus irgendeinem Grund genervt sind und dann wird man halt pissig, wenn alle anderen auch pissig zu einem sind. Die die Nerven, bei denen sieht man eh immer nur das schlechte. Lästern macht dann halt mehr Spaß. Musst mal reflektieren ob sie echt so ne schlecht arbeitende, langsame Kollegin ist oder ob ihr das überbewertet weil sie sowieso schon nervt und dann sucht man Fehler. Ich persönlich finde, dass man froh sein soll, wenn es einem selber gut geht. Und das man lernen muss mit sowas wie räuspern klar zu kommen. Und wenn es wirklich hauptsächlich an ihrer Arbeit liegt die sie schlecht macht, dann kann man das Gespräch suchen und ihr sagen das sie zu langsam ist. Aber jemand los werden wollen weil er krank ist und komische Geräusche macht, ist der Anfang von Mobbing und da kannst nur hoffen, dass du nicht irgendwann mal auch jemandem mit irgendetwas auf die Nerven gehst.


CyanViolett 
Fragesteller
 13.11.2019, 16:38

Ich habe denke ich relativ klar gemacht, dass wir sie nicht los werden wollen, weil es ihr große Probleme bereiten würden und wir uns um sie sorgen.

Davon ab verharmlost du hier maßlos. Es geht nicht um etwas Räuspern, sondern um Hustenanfälle (etwa jede Minute einer) in einer Lautstärke, dass es noch fünf Büros weiter zu hören ist. Dafür kann sie nichts, aber es macht sowohl konzentriert arbeiten, als auch telefonieren oftmals unmöglich (man hört es auch durch geschlossene Türen). Außerdem muss ich klarstellen, dass niemand von uns sie schlecht behandelt. Diese Fremdschammomente kommen ja zustande, weil sie Menschen, die wirklich nett zu ihr sind, grundlos anschreit. Wir sind wirklich die letzten, die mobben. Niemand ist jemals pissig zu ihr.

Zum Thema damit klar kommen: Ich bin inzwischen durch die ständige seelische Belastung selbst krank - um das Ausmaß mal klar zu machen. Und meine Nachbarin ein Büro weiter ebenfalls.

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CyanViolett 
Fragesteller
 13.11.2019, 16:44

Dass sie kaum etwas arbeitet lässt sich im Übrigen sehr leicht belegen. Unser Team hat einen gemeinsamen E-Mail-Pool, in dem alle Aufträge an uns landen. Jede von uns hat eine eigene Farbe, mit der sie die Aufträge, die sie bearbeitet, im Postfach markiert. Da sie nahezu nichts markiert ist die Schlussfolgerung recht einfach.

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Endorphinlein  13.11.2019, 17:29
@CyanViolett

Dann musst halt mir der Person reden.
Es kann halt sein, dass du mit deiner Meinung dann allein da stehst. Viele die einem heute zustimmen, stehen am nächsten Tag nicht hinter einem, weil sie nicht der Buhmann sein wollen, weil sie sich raushalten wollen, weil sie keinen Ärger mit dem Chef wollen. Mit sowas musst halt rechnen, dass die anderen sich dann evtl. raus halten. Vielleicht hast ja Glück. Aber das findest erst raus, wenn du mit ihr gesprochen hast.

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CyanViolett 
Fragesteller
 14.11.2019, 10:54
@Endorphinlein

Da muss ich mir keine Sorgen machen, weil es ja wie gesagt handfeste Belege gibt, die beweisen, dass sie nur sehr wenig Leistung bringt. Allerdings will ich ihr wie gesagt auch nicht schaden, da ich vermute, dass die geirnge Leistung eben das Ergebnis ihres gesundheitlichen Zustands ist. Unser Vorgesetzter hat aber auch schon ohne unser Zutun bemerkt, dass sie wenig arbeitet (er ist aber generell recht lasch darin, auf Probleme zu reagieren). Wie gesagt ist das aber nicht mein Hauptanliegen - dann tragen wir sie halt mit, ist eben so. Die störenden Geräusche, für die sie ja größtenteils nichts kann, sind viel schlimmer. Da habe ich mir vielleicht die ein oder andere Idee erhofft (meine eigene wäre es, sie ins Homeoffice zu schicken, aber da macht die Firma nicht mit).

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Endorphinlein  14.11.2019, 11:13
@CyanViolett

Wenn man Probleme nicht lösen kann, dann muss man seine Einstellung zum Problem ändern. Ich weiß, sowas will man nicht hören, aber man kann lernen solche störenden Geräusche auszublenden und sich davon nicht nerven lassen. Wenn das beim telefonieren stört, dann kann man sie bitten, dass sie da etwas leiser ist oder es gibt Headsets, die haben auch Callcentermitarbeiter, die Umgebungsgeräusche ausblenden. Sogar die neuen Apple Kopfhörer können sowas. Dann kann man ungestört telefonieren. Vielleicht ist sowas eine Option. Und den Rest kann man lernen zu akzeptieren. Es ist so. Es gibt Leute mit Tinnitus im Ohr, die müssen auch lernen das Geräusch zu überhören, sowas geht.

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CyanViolett 
Fragesteller
 14.11.2019, 11:43
@Endorphinlein

Nein, es sei denn, man nutzt Ohrenschützer (was ich zeitweise auch tue, aber es geht eben nicht immer, weil ich auch das Telefon hören muss und nicht einfach firmenfremde Hardware benutzen darf).

Ich ertrage das seit zwei Jahren und würde dir empfehlen, dich mal mit Studien über krank machende Geräusche zu beschäftigen. Ich arbeite im Übrigen in einem Ingenieurbüro, es ist der Job unserer Messingenieure zu messen, ob Umgebungsgeräusche zu laut oder tieffrequent sind, um an einem bestimmten Ort z. B. zu wohnen oder zu arbeiten. Die Geräusche, die meine Kollegin macht, erreichen dutzende Male täglich gesundheitsgefährdende Lautstärken und sind auch so konsequent durchgänig, dass dadurch eine weitere Zusatzbelastung entsteht. Ich bin, wie vorher erwähnt, dadurch bereits selbst chronisch erkrankt. Zu schreiben, man solle lernen, damit klar zu kommen, ist gleichsetzbar mit dem selben Rat an eine Person, die halb nackt in der prallen Sonne arbeiten muss und daher unter ständigem Sonnenbrand leidet.

Die Macht von Geräuschsbelastungen darf _nicht_ unterschätzt werden (mal ganz ab von meinem Thema, das gilt allgemein). Nicht umsonst gibt es in Deutschland so schöne Richtlinien wie die TA Lärm, AVV Baulärm u.s.w..

"Und den Rest kann man lernen zu akzeptieren" - dann würde ich gern wissen, in welchem Kloster ist erlernen kann, wie ich mich nicht mehr vor einer Person ekle, die ständig im Begriff ist, auf ihren Schreibtisch zu kotzen (und gern auch im Detail erklärt, wie das so aussieht).

Btw. noch mal als Erinnerung - ich bin ja nicht die einzige, die darunter leidet, nur die, die es am meisten tut. Die Kollegen bekommen zum Glück nicht mit, wie oft ich täglich angerülpst werde, aber die Hustenattacken belasten auch sie massiv - unter anderem, weil wichtige Kundengerspräche dadurch teilweise unmöglich gemacht werden.

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Endorphinlein  14.11.2019, 12:42
@CyanViolett

Du willst es halt auch nicht verstehen. Entweder du lernst damit zu leben und das kann man sehr wohl, gibt Menschen die schon ganz andere Sachen in ihrem Leben ertragen mussten und auch gelernt haben damit zu leben. Das heißt Wege finden das Problem zu lösen oder du wirst halt irgendwann krank von der Belastung oder du beschwerst dich halt jetzt bei jemandem darüber, musst aber mit den Konsequenzen leben. Das sind deine 3 Möglichkeiten um das Problem anzugehen. Wenn dir nichts davon hilft, dann musst du leider Gottes ne neue Stelle finden, aber auch das willst nicht. 🤷‍♀️ Mehr kann ich dazu nicht sagen

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Als Aussenstehender schätze ich die Situation anhand deiner Schilderungen so, dass sich deine Kollegen und du einer nicht teamfähigen Kollegin ausgesetzt sind.
Im Sinne eurer Integrität sollte es bis auf weiteres nicht bei dieser Situation belassen werden. Also wenn es geht solltet ihr das Gespräch mit der störenden Kollegin suchen, ihr die Fehler aufzeigt und mit ihr versucht eine Lösung dafür zu finden. Dies aber bitte mit der nächst höheren Person in der Hierarchie (Abteilungsleiter etc.) absprechen und mit diesem auch Rücksprache halten, wenn dieses Gespräch nicht fruchtet, damit diese dann entsprechende Konsequenzen einleiten kann, sofern es in einem Gespräch mit dem Störenfried zu keinem Ergebnis kommt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

CyanViolett 
Fragesteller
 13.11.2019, 15:39

Vielen Dank!

Das Problem ist, dass das einzige, was sie vielleicht ändern könnte, ihr Umgangston wäre (und auch da sieht es bei ihr eher schlecht aus, da sie privat keinen Kontakt zu Menschen hat und den ordentlichen Umgang mit anderen scheinbar "verlernt" hat), am schlimmsten aber ihre Geräuschsbelästigung ist - und für die kann sie ja größtenteils leider nichts.

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schulzch  13.11.2019, 17:03
@CyanViolett

Das ist richtig und ich habe vollstes Verständnis dafür. Als "normale" Angestellte steht euch aber nicht zu in dem Fall zu entscheiden. Dann solltet ihr wie geschildert Rücksprache mit eurem Vorgesetzten halten, und mit ihm beraten, wie die Situation gelöst werden kann. Ich denke da jetzt garnicht in Richtung arbeitsrechtlicher Konsequenzen, sondern eher vielleicht Umverlegung o. ä. oder die Prüfung nach Behandlung dieser augenscheinlichen körperlichen Beeinträchtigungen. Weil am Ende des Tages und um den Fortbestand, auch in Angesicht der großen oder halt kleinen Belegschaftszahl muss da eine Lösung gefunden werden, weil es die Firma auch Geld kostet!

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CyanViolett 
Fragesteller
 14.11.2019, 10:50
@schulzch

Da hast du auch völlig recht. Unser Vorgesetzter weiß auch Bescheid, kann aber wegen der räumlichen Situation wenig tun. Ich persönlich fände ja Homeoffice für die Kollegin ideal, sie könnte sich die anstrengende Anfahrt sparen, arbeiten, wie es für sie bequem ist und würde auch niemand anderes stören. Allerdings stellt sich da die Firma sinnloserweise quer...

Generell stimmt aber natürlich was du schreibst. Da es einfach vielen Menschen schadet kann es nicht ewig so weiter gehen.

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