Wie gefärhrlich sind Oberleitungen?

12 Antworten

Die elektrischen Spannungten zwischen Fahrdraht-Oberleitungen und Erde bewegen sich zwischen 3 000 und 25 000 Volt. Da sind körperliche Berührungen meistens tödlich, weil der beteiligte Körper gewöhnlich hinreichend geerdet ist. Die Verletzungsarten sind neben der Spannung wesentlich von der Stromart abhängig. Siehe dazu "Stromunfall". Alle Stromunfälle an Oberleitungen, von denen ich je hörte, trafen nur Verrückte, die todesmutig an den Anlagen groben Unfug trieben.

Die seitlichen Stromschienen bei den U-Bahnen werden gewöhnlich mit 600 V betrieben. Um hier zu Schaden zu kommen, muss das Opfer schon eine direkte leitende Verbindung zwischen Körper und Stromschiene erhalten. Ein diesbezüglicher Unfall ist mir vor Jahrzehnten in Berlin bekannt geworden. Einem Invaliden entglitt beim Eintritt in die U-Bahn seine metallene Krücke. Die rutschte dergestalt zwischen U-Bahn und Bahnsteigkante, dass sie die Stromschiene kontaktierte. Ein zufälliger Helfer starb bei dem Versuch, die Krücke hochzuziehen. Hoffentlich haben sich mittlerweile die Techniker Schutzmaßnahmen einfallen lassen gegen derartige Unfälle.

Die Bahn fährt Bei uns (D, A, CH) mit 15.000 V 16 2/3 Hz. Diese Niederfrequenzen Spannubg verhält sich wie Gleichstrom. Es kommt in der Regel nicht zum Herzkammerflimmern aber zu üblen Verbrennungen.
Je nach Luftfeuchte und sonstigen Bedingungen kann die Funkenstrecke 20..25 cm sein.
Durch das elektrische Feld in der Nähe der Oberleitung werden Haare oder lose Kleidungsstücke angezogen. Verkürzt sich dadurch der Abstand zum Leiter entsteht ein Lichtbogen. In der Regel stirbt man nicht am elektrischen Schlag, sondern am Sturz vom Wagen aufs Gleis oder in der Folge an den Verbrennungen. Viele überleben es aber Schwerstverletzt. Muskelgewebe leitet relativ gut. Im Bereich der Gelenke ist wenig bis keine Muskulatur. Dort sind die Verbrennungen stärker. Die meisten verlieren einen Arm in der Schulter und beide Füße bis Beine. Manche auch beide Arme. Eine Prothesenversorgung ist aufgrund der Hautverbrennung oft unbefriedigend.
Ich kenne ein paar Betroffene.

Strassenbahnen fahren mit meist in der Stadt mit 600 V Gleichstrom. Überland mit 750 V manchmal 1000V
U-Bahnen mit Stromschiene mit 1500..3000V Gleichstrom.

Der Strom ist praktisch immer eingeschaltet. Auch wenn kein Zug fährt.

In Frankreich fährt die Bahn mit 25.000V, 50 Hz

Woher ich das weiß:Hobby

U-Bahnen haben meist keine Oberleitung, sondern eine Stromschiene neben einer der Fahrschienen. Füße weg.

An Oberleitungen liegt eine Spannung von 15000 Volt bei einer Frequenz von 16 2/3 Hz an, mit einer Stromstärke von je nach Abschnitt der Oberleitung von unterhalb oder oberhalb von 25000 Ampere. Mit anderen Worten, wo der Strom durchgeht, da sind die Überlebenschancen echt gering. es gibt genug Videos auch auf Youtube, wo Leute dumm genug waren, der Oberleitung zu nahe zu kommen, dann das Rauchen bekommen haben und schließlich nach ihrer eigenen Grillparty nur noch tot umgekippt sind. Man kann sich das in etwa so wie bei dem Film "The Green Mile" vorstellen, als dieser Typ gegrillt wurde, der keinen feuchten Schwamm auf den Kopf bekommen hatte. Ob man auf eine derartige Art draufgehen will, sollte man sich echt vorher überlegen. Innere Verbrennungen bis hin zur Verkohlung sind bei der Spannung und Stromstärke echt noch das Mindeste.

Was den Mindestabstand von 1 Meter angeht, so gilt dieser nur für entsprechend eingewiesenes Personal. Für alle anderen gilt die Distanz zur Oberleitung, die man normalerweise vom Gleis aus hat. Sollte die Oberleitung durch einen Havariefall den Boden berühren, so beträgt der Spannungstrichter 10 Meter in welchem man keine Schritte, machen sollte, sondern entweder mit geschlossenen Beinen stehen bleiben oder besser mit extrem kleinen schlurfenden Schritten (was extrem schwierig im Schotter sein dürfte) sich aus diesem Spannungstrichter entfernen sollte. Schritte mit nennenswerter Länge würden zu einem Spannungspotential zwischen den Füßen führen, was zur Folge hätte, dass der Stromfluss von einem Fuß über das betreffende Bein weiter in das andere Bein und den betreffenden Fuß fließen würde und das mit der entsprechenden Stromstärke. Diesen Fehler würde man auch nur einmal machen können.

Bei Stromschienen ist die Spannung wesentlich geringer, so etwa 700 oder 750 Volt mit, soweit mir bekannt, Gleichstrom, aber die Stromstärke kann durchaus mit der in der Oberleitung vergleichbar sein. Das bedeutet, dass zwar der Mindestabstand geringer sein dürfte, aber man trotzdem sich dieser nicht unnötig nähern sollte, denn im Endergebnis wäre ein entsprechender Stromschlag ähnlich verheerend wie bei der Oberleitung, allein schon wegen der Stromstärke.

Oberleitungen sind sehr gefährlich, wenn an ihnen Spannung anliegt und man ihnen zu nahe kommt. Aber keine Sorge, so lange man nicht auf Güterwagen klettert oder mit einer Leuter auf der Lädefläche eines LKW steht, der über einen Bahnübergange fährt, passiert nichts.

Wie nah man einer Oberleitung kommen muss, damit ein Lichtbogen entsteht, hängt im Wesentlichen von 2 Faktoren ab: Spannung und Luftfeuchtigkeit. Bei den Oberleitungen der "großen Eisenbahn", an denen im deutschsprachigen Raum 15.000 V anliegen, muss man bei Distanzen von unter 1,5 Metern mit Lichtbogenbildung rechnen.

Sterben tut man letztendlich an verschiedenen Ursachen, die von Herzkammerflimmern über Verbrennungen bis hin zu explosionsartigen Verdampfungen reichen können.

Vor U-Bahn-Tunneln gibt es keine Schranken, wozu auch? U-Bahnen fahren in Deutschland schließlich auch nicht mit Oberleitungen, sondern ebenso wie S-Bahnen (außer München) mit seitlich angebrachten Stromschienen, an denen Spannungen zwischen 700 und 1.200 V anliegen. Der Kontakt mit diesen kann aber auch tödlich sein, was einen umbringt ist der Stromfluss, die Spannung ist dabei nur Mittel zum Zweck (Ohmsches Gesetz).

Bei den Oberleitungen von Straßenbahnen und Oberleitungsbussen liegen übrigens in der Regel 600 - 800 V an, die "großen" Eisenbahnsysteme anderer europäischer Staaten nutzen für ihre Oberleitungen übrigens je nach Land 1.500 bis 25.000 V.

Wenn man auf den Schienen steht, passiert einem (in der Regel) deswegen nichts, weil diese geerdet sind, somit dem Potential des Bodens um sie herum entsprechen und zwischen diesen beiden Objekten somit keine Spannung auftreten kann.

Hier übrigens ein nettes Video zu den Gefahren von Oberleitungen:

https://youtu.be/VkMMs_1UL5Y

Anzumerken ist aber, dass der Teil zum Herzkammerflimmern mittlerweile medizinisch absolut veraltet ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ÖPNV-Nutzer und viel mit dem Thema beschäftigt