Wie funktioniert die Bindungsenergie bei der Kernfusion und Kernspaltung (Lese unten)?
Hallo, wenn sich zwei Atomkerne fusionieren wird ja Arbeit verrichtet welche in Form von Energie freigesetzt wird. Diese freiwerdende Energie bezeichnet man ja auch als Bindungsenergie. Wie kann es dann aber sein, dass der enstehende Atomkern und das freie Neutron (nach der Fusion) eine höhere Bindungsenergie als zuvor hat wenn doch Bindungsenergie frei geworden ist? Ist ja klar das der entstehende Kern und das freie Neutron eine geringere Masse wegen dem Massendefekt haben (und deswegen auch Energie freigesetzt wurde) aber warum wird die Bindungsenergie in den meisten fällen höher als zuvor (z.B. Deuterium-Tritium Fusion) wenn Bindungsenergie doch freigesetzt worden ist und nicht erhöht worden ist.
Die gleiche Frage habe ich bei der Kernspaltung weil die Spaltprodukte ja auch eine höhere Bindungsenergie haben obwohl Bindungsenergie freigesetzt worden ist.
1 Antwort
Die Bindungsenergie ist die Energie, die du brauchst, um die Bindung auseinander zu reissen. Wenn zwei leichte Atome fusionieren, wird diese Energie frei. Wenn du das Atom danach wieder spalten willst, musst du die Bindungsenergie wieder reinstecken, damit das Atom sich teilt.
Bei schweren Atomen ist es umgekehrt. Wenn du z. B. Uran spaltest, wird Energie frei. Die Bindungsenergie der Produkte ist danach ebenfalls höher als der Ausgangsstoff. Die schweren Atome sind im Inneren eines Sterns entstanden und haben ihre Energie von da.
Die haben die Bindungsenergie eben gar nicht. Das sagen wir nur so. Die Bindungsenergie ist die Energie, die sie nicht haben, die ihnen fehlt, um entfliehen zu können.
Danke für die ausführliche Antwort! Du warst bis jetzt der einzige der meine Frage beantworten konnte. Danke!
Aber wenn Bindungsenergie bei der Fusion frei wird wie kann es dann sein das die Produkte mehr Bindungsenergie haben obwohl Bindungsenergie freigesetzt wurde?