Wie funktioniert die automatische Sicherung und die Schmelzsicherung?
2 Antworten
Die Schmelzsicherung besteht aus einem dünnen Draht, der bei entsprechend hoher Stromstärke einfach durchschmilzt - und damit den Stromkreis durchtrennt.
Heutzutage benutzt man aber Sicherungsautomaten. Die enthalten eine kleine elektronische Schaltung, die bei entsprechender Stromstärke abschaltet.
Der klassische Sicherungsautomat enthält keine Elektronik sondern basiert auf klassischer Elektromechanik.
Die Schmelzsicherung ist einfach nur ein genau berechneter Draht, der bei zu viel Strom einfach durchschmilzt. Das passiert in einem feuerfesten Porzellankörper eingebettet in eine feuerfeste Masse. Also alles unter Kontrolle
Ein Sicherungsautomat (erfunden vom ollen Stotz) ist etwas komplizierter. Das hat damit zu tun, dass eine Sicherung zwei verschiedene Ereignisse erkennen muss:
1. es gibt "ein Bisschen" zu viel Strom aber über einen langen Zeitraum wird es auch heiß. Das nennt man thermische Auslösung
2. es gibt einen Kurzschluss - sofort den Strom abschalten. Raaahhh - viel Zuviel Strom auf einmal!
Für diese zwei Fälle gibt es im Automaten zwei verschiedenen Systeme.
a) den thermischen Auslöser: der stromführende Draht ist um ein Bimetall gewickelt. Wenn der Draht so allmählich zu heiß wird, biegt sich das Bimetall und öffnet den Kontakt - also wird de Stromkreis unterbrochen.
b) den magnetischen Auslöser: der stromführende Draht ist um eine Spule gewickelt. Wenn jetzt ein Kurzschluss stattfindet fließt ein sehr hoher Strom durch die Spule, ein starkes Magnetfeld entsteht, ein Stift wird mit großer Kraft in die Spule gerissen und schlägt dabei blitzschnell die Kontakte auseinander.
Das war die geniale Idee vom ollen Stotz.
In einer Schmelzsicherung erledigt dass ein genau berechneter Draht - danach ist sie aber kaputt und muss getauscht werden.
Zu ergänzen wäre noch der FI. Der ist oft gemeint, wenn es umgangssprachlich heißt "die Sicherung ist geflogen".
Das ist ein Summenstromwandler, der vergleicht sozusagen den rein- und rausfließenden Strom. Stimmt das nicht überein, weil z.B. ein Teil über den Schutzleiter abhanden gekommen ist, löst der FI aus.
In der Hausinstallation verwendet man Schmelzsicherungen nicht mehr. Aber in Kraftfahrzeugen ist es noch relativ gängig, auch in manchen Schaltungen.