Wie fühlt man sich mit über 50 Jahren?

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Das ist sicherlich ganz unterschiedlich. Über den Tod habe ich oft nachgedacht, schon in jungen Jahren. Ich stand - gerade während meiner abenteuerlichen Reisen - oft vor Situationen, in denen ich den Tod als mögliche Realität in Kauf nehmen musste und später wusste ich durch eine schwere Erkrankung nicht, ob ich noch den nächsten Tag erleben werde. Mit 40 und mit 50 Jahren war ich kranker, als ich es heute bin. Nachdem ich schon so oft an meinen Tod in einem bestimmten Alter gerechnet habe und dieser nicht eingetreten ist und ich kaum "Verfallserscheinungen" habe, bin ich mir auch mit Deinen angeblichen 20 bis 35 Jahren nicht so sicher. Ich habe mich nun darauf eingestellt, dass ich mit über 60 Jahren gerade mal in die zweite Hälfte meines Lebens eingetreten bin. - Aber vielleicht bestätigt sich meine Theorie und wir werden 2013 nicht überleben, oder ich setze mich nachher aufs Fahrrad und begegne einem Bus, der stärker ist als ich. Was solls? Ich habe ein reich erfülltes Leben gehabt aber noch viel vor, wennes noch länger gehen sollte. Und was danach kommt? Ich erwarte es voll Spannung. Was ich nicht möchte ist jahrelang am Tropf hängen oder in Leiden dahinsiechen. Aber das hätte mir in jungen Jahren passieren können und das musste ich rund 15 Jahre erleben. Der Tod bereitet mir weniger Probleme als das Sterben. Unser System gibt sich schon alle Mühe uns nicht in Würde leben zu lassen, es sollte uns wenigstens in Würde sterben lassen. In Erinnerungen schwelgen ist etwas für alte Leute - unabhängig vom chronologischen Alter. In Erlebnissen schwelgen, das ist es.

Anstatt uns Gedanken über den Tod zu machen, sollten wir uns Gedanken über ein leben vor dem Tod machen, denn das lassen die meisten vermissen.

Wenn du einmal genau darüber nachdenkst, wird dir wohl klar, daß die Zeit relativ ist und daß man jederzeit weiß, daß das Leben kurz ist. Immerhin wird man mit wachsendem Alter die Angst los, zu früh sterben zu müssen. Die Panik der Jugend besteht ja gerade darin, vermeintlich viel zu verlieren haben. Bedenke: Jeder Tag, der dir dann vergeht, ist ein verlorener Tag deiner nur noch so kurzen Jugend. Tatsächlich wird man nämlich mit wachsendem Alter nicht weiser, sondern nur abgeklärter, d.h. weniger ängstlich. Man braucht dann auch weniger Rücksicht auf seine Gesundheit zu nehmen, denn nichts ist ärgerlicher, als sterben zu müssen, obwohl man noch völlig gesund ist.

Wer sagt denn, dass man, wenn man 50 Jahre alt ist, nur mehr 20 Jahre zu leben hat?

Und wer garantiert einem 18-jährigen, dass er jemals überhaupt 20 Jahre alt wird?

Also ich arbeite mit älteren Menschen aber die sind im Schnitt weit über 70 Jahre (denn 50 ist nun nicht wirklich alt ;-) und diese Menschen sind wie alle anderen auch ,unterschiedlich. Einige schwelgen gerne in Erinnerungen und andere leben im jetzt und hier aber keiner macht sich wirklich ernsthaft "Sorgen" über den Tod,manche scherzen darüber, andere drohen damit bald tot umzufallen wieder andere erwähnen ihn nicht. Aber eines ist sicher ,das merke ich in meinem Alter auch schon ,je älter du wirst desto schneller vergeht die Zeit ;-)

An einer Stelle irrst Du. man weiß nie, wie lange man noch zu leben hat - ob man nun 20 oder 80 wäre ;-)

Ansonsten denke ich, daß das alles vom Einzelnen abhängt und sich kaum pauschalieren läßt - lediglich das "Zeitgefühl" verändert sich mit zunehmendem Alter: wer nicht auf die Ferien oder den nächsten Geburtstag sehnsüchtig wartet, für den dehnt sich Zeit nicht mehr unendlich ;-)