Wie fühlt man sich als ehemaliges Heimkind?

6 Antworten

Ich lebe im Heim seid ich 7 Jahre alt bin und ich hasse es! Trotz Polizei, Jugendamt und Gesetze wurde ich dort geschlagen und mit dem Tod bedroht, den Erziern war es egal gewesen und auch ihnen rutschte manchmal die Hand aus. Ich fühle mich, als währe ich auf einem anderen Planeten aufgewachsen, so unendlich alleine und ohne Familie. Ich bin ins Heim gekommen, weil es den Verdacht auf sexuellen Missbrauch gab. Dann kam ich in mein erstes Heim. Schläge, Todesängste und Hass prägten es. Zweites Heim. Es wird etwas besser, aber psychische Gewalt kommt immer mehr dazu. Drittes Heim. Nur noch psychische Gewalt von den Erziern. Sie lassen mich einmal als Strafe hungern für 3 Tage. Zwingen mich, über Tage hinweg nicht aus dem Zimmer zu kommen außer auf Toilette und zur Schule zu gehen. Dann würde es etwas besser. 4 Heim. Ich lerne kennen wie es ist nicht unter Gewalt zu leben. Und jetzt, mit fast 17 Jahren geht es mir Körperlich zwar besser als früher, aber psychisch bin ich am Ende. Ich wünsche mir nach dem was ich erlebt habe zu sterben, denn ich bin komplett allein. Das könnt ihr nicht verstehen. Und da seht ihr es, das Gesetzt kann einen nicht immer beschützen... nicht mal im Heim, wo ich hätte sicher sein müssen. Jetzt weißt du, wie furchtbar und wertlos ich mich zumindest fühle!

Ich bin zwar selber nicht im Heim aufgewachsen, habe aber in der Familie bzw direkten Verwandtschaft, Verwandte die da aufgewachsen sind, teils bei uns, teils im Heim. Ich stand selber kurz davor dort zu landen, wegen elterlicher Gewalt und Gewalt in der Familie, gegen mich und meiner Mutter.

Wie fühlt man sich als ehemaliges Heimkind?

Ich bin auch ein ehemaliges Heimkind und kann nur sagen, das es auf einer Seite total Sche***e ist aber auf der anderen Seite bin ich auch Dankbar das ich im Heim aufgewachsen bin.

Das Blöde im Heim Aufzuwachsen ist (mein Befinden und Erfahrung):

Es fehlt eine Richtige Familie.

Die Erzieher ersetzen nicht die Mutter und den Vater. Die anderen Kinder auch nicht die Geschwister, entweder es entwickelt sich eine Freundschaft heraus oder man hasst und Mobbt sich.

Aber ein richtig Familienleben habe ich kaum kennengelernt abgesehen von den 2 1/2 Jahren die ich bei einer Pflegefamilie als Kind verbracht habe. 

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So als Erwachsene kann ich sagen, das ich es Manchmal vermisse eine Liebvolle Mutter und Vater zu haben.

Vor allem wenn ein Bedeutender Moment im Leben stattfindet wie die eigene Hochzeit, das erste eigene Kind bekommen. gerade an solchen wichtigen tagen wünsch man sich die Eltern dabei zu haben und das macht mich manchmal Traurig, das es bei mir nicht so sein Wird.

Als Jugendliche war ich manchmal eifersüchtig auf die anderen weil sie nicht im Heim aufwachsen mussten. Damals in der Schule hat sich auch eine Mitschülerin eine Zeit lustig gemacht weil ich im Heim war, das Tut dann natürlich dann noch mehr weh.

Das Schöne im Kinderheim aufzuwachsen ist aber:

Meine Eltern waren halt einfach zu Unfähig und Asozial sich um mich zu kümmern.

Ich habe auch meine Eltern gekannt und bin sehr Froh im Heim aufgewachsen zu sein!

Meine Mutter Cholerisch bis zum Hals, Asozial und eine Bilderbuch Hartz 4erin (hört sich gemein an ist aber nun einmal die Wahrheit).

Täglich vor der Klotze mit Richter Holt, Barbara Salesch, Ingo lenzen, Unter uns, GZSZ und die ganzen weiteren Niveaulosen Sendungen.

Laute Schlagermusik (im Sommer bevorzugt mit offenen Fenstern, richtig Beinlich!).

Partnerwechsel wie Unterwäsche und dabei noch Fremdgehen.

Haushalt null Interesse.

Mein Vater Aggressiver stark Alkoholiker.

Deshalb bin ich auch wirklich Dankbar im Heim und bei einer Pflegefamilie aufgewachsen zu sein sonst währe ich genauso geendet.

Macht man sich als "Heimkind" mehr Gedanken um sich selber und um andere

Ich hatte mir damals schon viele Gedanken gemacht warum bin ich im Heim, warum durfte ich nicht bei meiner Pflegefamilie bleiben?!

Wenn man noch jünger ist will man einfach nur aus dem Heim raus, man will zu seinen Eltern bis man es irgendwann versteht warum man im Heim sein muss.

Hoffe ich habe deine Frage zufriedenstellend beantwortet. ;-)

klisal 
Fragesteller
 14.07.2016, 14:52

Oha... :/ ja danke.
Ich meinte eher wenn man in der Situation is ... Dass wenn man selber "schuld" ist... Wenn die Eltern mit einem nicht klar kommt weil man "schwer erziehbar" ist ... Ob man dann da sich selber immer wieder fragt :" wer bin ich,was bin ich usw"

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Hallo Klisal, ich bin jetzt 50, auch ein ehemaliges Heimkind (ab 3,5 Jahren,ca 7 Jahre lang) , und ich leide HEUTE noch darunter, weil ich davon ein Trauma davongetragen habe. Nicht von dem Heim an sich, sondern weil ich von einem zum nächsten Moment meinen Eltern entrissen wurde, und dachte sicher: meine Eltern haben mich nicht lieb, warum bin ich hier gelandet ?? :-OO Und ähnliche Gedanken hat man dann sein ganzes Erwachsenenleben dann in sich drin ! Das ging vielleicht noch mit einer Therapie weg, die ich leider bis dato nicht gemacht habe. Trotzdem bin ich stark, und liebevoll geworden, und ein sozialer Mensch :-) Jedes Heimkind (oder ehemalige) ,dass gern drüber reden (schreiben) würde, kann sich gern bei mir melden :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

War auch im Heim und lebe jz wieder zu Hause aber ich kann sagen dass das Heim das Beste ist was es gibt. Du kriegst volle Unterstützung um deine ziele zu erreichen und zu Hause hatte ich die möglichkeiten finanziel und mental nicht gehabt. Klar ist die gruppe auch oft scheixe aber das wäre es zu Hause auch manchmal gewesen oder,?;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung