Wie erzeugt der Ausgleichsbehälter Druck im Kühlsystem?
Zur besseren Kühlung des Motors wurde später das physikalische Prinzip genutzt, dass unter Druck gesetztes Wasser nicht bei 100°C, sondern erst bei 115°C bis 130°C zu sieden beginnt. Der Kühlkreislauf steht dabei unter einem Druck von 1,0 - 1,5 bar. Man spricht vom geschlossenen Kühlsystem. Die Anlage benötigt dazu einen Ausgleichsbehälter, der nur etwa zur Hälfte befüllt ist.
Quelle: https://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/kuehlung/wasserkuehlung.htm
Wieso braucht man einen Ausgleichsbehälter für die Kühlflüssigkeit, damit das Kühlsystem unter Druck steht? Das Kühlsystem würde doch auch ohne Ausgleichsbehälter unter Druck stehen.
5 Antworten
Richtig, ein Ausgleichsbehälter kompensiert eine Volumensausdehnung partiell, sodaß der Druck nicht übermässig steigt. Findest Du auch in jedem Heizungssystem. Außerdem hilft er dabei Druckstöße abzufangen.
Die Notwendigkeit ist also:
Der Ausgleichsbehälter verhinderet Druckstöße und das Bersten des Systems durch spontanen Überdruck, weil man zu einem geschlossenen System übergegangen ist.
eigendlich ist der ausgleichbehälter eine art luftfalle. im kühlerkreislauf ist IMMER ein wenig luft. ganz abgesehen davon ist im wasser in der kühlflüssigkeit auch sauerstoff gebunden, der beim erwärmen und abkühlen ausgast.
der ausgleichbehälter hat also eigendlich die aufgabe, dass sich darin die überschüssige luft ansammelt und nicht mit im kühlerkreislauf zirkuliert. dawegen gibt es übrigens auch die entlüftung, ein kleines röhrchen vom oberen ende des radiators hoch zum ausgleichbehälter.
bei meiner freundin vanessa war er mal an ihrem quantum sedan verstopft. danach hat der motor richtig thermische probleme gekriegt...
schraubendreher: 5 €, büroklammer: 3 Cent, ein guter mechaniker: unbezahlbar.
lg, Anna
Die Ausdehnung von Wasser ist größer als die des Motors. Somit würde der Druck unzulässig steigen und müsste über ein Überdruckventil abgeleitet werden. Um diesen Verlust zu vermeiden, bedarf es eines Ausgleichvolumens. Dieses ist mit Gas (Luft, Stickstoff) gefüllt. Bei Erwärmung kann sich das zunehmende Wasservolumen in dieses Ausgleichsvolumen ausdehnen. Das Gas wird dadurch verdichtet und der Druck steigt. Bei der Heizung und Ausfehngefäß im Keller muss ein Vordruck im Ausdehngefäß sein, um den statischen Druck durch die Füllhöhe auszugleichen. Im Auto sitzt das Azsdehngefäß oben, lässt sich zum Füllen öffnen und dient gleichzeitig als Luftabscheider. Früher war das Augleichvolumen in den Kühler integriert. Das hatte ein Sportwagen aber noch 75 und keine 375 PS.
Salue
Grundsätzlich braucht es eigentlich keinen Ausgleichsbehälter, damit das System unter Druck funktionieren kann.
Aber: Wenn die Kühlflüssigkeit heiss wird, dehnt sie sich aus. Das Überdrucksystem würde nun die überschüssige Kühlflüssigkeit auf den Boden ableiten.
Nun aber kühlt der Motor wieder aus, die Kühlflüssigkeit braucht weniger Platz, es entsteht ein Unterdruck im geschlossenen Kühlsystem. Um den auszugleichen, muss das Überdruckventil nun als "Unterdruckventil" arbeiten und Luft reinlassen.
Das ist aber schlecht, wir wollen keine Luft im Kühlsystem !
Also macht man dies mit einem Ausgleichsbehälter. Bei Ausdehnen geht die überschüssige Kühlflüssigkeit in einen Kübel. Bei Zusammenziehen "schlurft" das System wieder Kühlflüssigkeit aus dem Kübel nach.
So hat es nie Luft im Kühlsystem.
Das macht man auch bei geschlossenen Heizungssystemen so.
Einfach und clever!
Gruss
Tellensohn
Die ganz alten Autos hatten ein offenes Kühlsystem. Auf Meereshöhe war dies durchaus ausreichend. Wenn Du aber einen Pass überfährst, sinkt ja der Luftdruck. Das Kühlwasser fängt nun schon bei 90 Grad Celsius an zu kochen.
Gleichzeitig musste der Motor kräftig arbeiten und es wurde im ersten und zweiten Gang hochgekrochen. Da standen auf den Abstellplätzen auf unseren Passstrassen nichts als wassergekühlte Autos mit offenen Motorhaube herum.
VW nutzte dies für die Werbung. Da wurde im Spot gezeigt, wie eine glückliche Familie mit dem "Luftheuler" VW Käfer an allen Luxus-Limousinen vorbeizog.
Also lag es nah, die Sache mit dem Überdruck auszunutzen. Das reicht schon, wenn es 1.2 bar sind. So kühlt aus 100 grädiges Wasser brav weiter und fängt nicht an zu kochen.
Wenn es kocht, kommen Luftblätterchen ins System. Luft trägt aber Wärme viel schlechter als Wasser.
Ich wünsche Dir einen schönen Abend
Tellensohn
Deshalb herrscht 2 bar (absolut) = 1 bar (absolut) durch die Atmosphäre + 1 bar (Überdruck)
Wasser hat bei 120,5 °C einen Dampfdruck von 2 bar. Bei 100 °C ist der Damfdruck 1,013 bar (=mittlerer Luftdruck auf Meereshöhe)
Und da ist das Problem ! Ohne Ausgleichsbehälter würden die Schläuche platzen/reißen !Das Kühlwassersystem brauch keinen Druck !
Im Kühlkreislauf herrscht ja ein Druck von ca. 1 bar. Wenn das System nun offen wäre, welcher Druck würde dann im Kühlkreislauf herrschen, der atmosphärische Druck? Laut Googe beträgt der auch 1 bar.