Wie erklärt sich das Phänomen bei der sich Wörter irgendwann komisch und fremd anhören wenn man sie mehrmals wiederholt?
3 Antworten
Dieses Phänomen nennt sich semantische Sättigung, z.B. nachzulesen in: Das, J. P. (2014). Verbal Conditioning and Behaviour. Oxford: Pergamon Press, p. 92.
Das Phänomen kann damit erklärt werden, dass die verbale Wiederholung ein spezifisches neurales Muster in der Großhirnrinde anregt, das für die Bedeutung des Wortes steht. Die wiederholte Erregung der Nervenzellen führt demnach zur neuronalen Inhibition, wodurch die Intensität jeder erneuten Anregung abgeschwächt wird.
Weil im Umkehrschluss die möglichst klar erkennbare EINfachheit von Worten bzw. Sätzen immer die direkteste, ehrlichste, wahrheits-liebendste Ausdrucks-Form ist.
Ehrlichkeit ist - primär in der "modernen Zivilisation" - leider kaum mehr gefragt !
Beamtendeutsch, inhaltsleeres Politik-Gelaber, wissenschaftliches Fachchinesisch, alltagsbegleitendes Medien-Unterhaltungs-Palaver, religiös-scheinheiliges Gesülze...
...dient alles im Grunde (leider) auch zur Verschleierung, gezielten Beeinflussung der breiten Konsum-Massen - als verdeckt-gezielte Machtausübungen der Mächtigen.
Auch ich verliere mich hier auch schon mal (un)bewusst in mitunter die große GF-Mehrheit (noch) überfordernden Ausdrucksweisen - anhand von meinen Worten bzw. mehr oder weniger Worten anhand von spirituellen/philosophischer Lehren, welche inhaltlich oftmals nicht gerade leicht zu verstehen bzw. denkend zu begreifen sind.
Das ist aber im Grunde keine negative Absicht, sondern eher eine gutgemeinte Angewohnheit, worüber ich im Nachhinein auch schon mal den Kopf schüttele...
Meine Antwort macht schon tiefgreifenden Sinn. Jeder spezielle Fachbegriff ist immer auch vereinfacht begreiflich erklärbar, aber das wäre natürlich sehr (zeit)aufwendig.
Aber es ist auch nicht immer jeder Institution unbedingt daran gelegen, dass jeder Mensch da im Detail durchblickt. Um so mehr Menschen im Detail etwas erkennen, desto größer ist auch die mögliche aufkommende Kritik daran.
Es ist mir durchaus klar, dass es z.B. bei einer wissenschaftlich dokumentierten Arbeit dienlich ist möglichst passende spez. Fachbegriffe zu verwenden, womit ein entsprechend gebildeter bzw. vorinformierter Mensch auch etwas anfangen kann. Viele Fachbegriffe verkürzen inhaltlich aufwendige Aussagen, wodurch natürlich auch viel Zeit gespart wird bzw. kostenintensive Arbeitszeit. Das ist auch verständlich.
Schön und gut. Was genau hat das mit der hier ursprünglichen Frage zu tun?
Das habe ich in meiner Antwort an den Fragesteller schon hinreichend erklärt.
Was ist Dir daran unklar ?
Alles. Meinem Verständnis nach hat deine Antwort rein gar nichts mit semantischer Sättigung zu tun.
Ich möchte und kann Dir Dein Verständnis dazu ja auch keinesfalls nehmen.
Ich habe das mit der "Semantischen Sättigung" mal gegoogelt (Wikipedia). Die darin aufgeführten Erläuterungen ändern nichts an dem perspektivisch sich mir "etwas anders" aufzeigendem Verständnis dazu.
Nebenbei hat der Fragesteller mir neben "Danke" auch ein "Hilfreich" mitgeteilt. D.h. es dürfte ihn zumindest etwas zum flexibleren Nachdenken anregen, welches nicht einem den Verstand einengend aufgezwungenen "Schubladen-Denken" entspricht. Mehr möchte und kann ich nicht erwarten. Alles ist gut.
Was sich "gesättigt" fühlt ist nur das EGO (das falsche ICH). Was das EGO nicht versteht bzw. nicht in die "seine" Weltvorstellung passt , das akzeptiert es nicht. Es übt sich dann mitunter in Sarkasmus, um dieses Nichtverständnis zu übertünchen.
;-))
Du kannst weder mein Ego noch mein Sättigungsgefühl beurteilen.
Deine Unterstellungen kannst du auch knicken.
Aber: netter Versuch.
Unterstellung ? Nein. Jedem Mensch hängt ein gleichermaßen wirkendes EGO an. Die Frage ist, wie es sich erkennbar aufzeigt, um langsam, aber sicher durchschaut zu werden. Das EGO fühlt sich typischerweise ziemlich schnell angegriffen bzw. bedroht an.
Ich finde das weder komisch noch fremd, sondern eher nervig. Irgendwann reicht's.
Aber jetzt weiß ich warum, dank Adomox: "semantische Sättigung". Wir nannten das früher ganz unwissenschaftlich: "die Faxen dicke haben".
Gruß, earnest
Genervt ist nur das EGO. Dabei sind es - wie hier - oftmals nur Winzigkeiten...
Danke, ich noch nicht. Ich gehe heute Nacht noch - in frischer Luft - Zeitungen austragen.
Ich habe nicht die geringste Ahnung inwiefern deine Antwort eine Antwort auf die hier gestellte Frage ist.
Nein, "wissenschaftliches Fachchinesisch" ist die logische Konsequenz einer extremen inhaltlichen Spezialisierung; mit "normalen" Worten kann ich über meine Arbeit kaum bis gar nicht detailliert sprechen.