Wie entstand die Geschichte der Ostereier?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

In der christlichen Ikonographie gilt das Ei als eines der Symbole für die Auferstehung Jesu Christi, einige Autoren vergleichen das Öffnen der Schale mit dem des leeren Grabes am Ostermorgen.

Die frühen Christen Mesopotamiens bemalten Eier rot, um an das Blut Christi zu erinnern, das er bei der Kreuzigung vergoss. Dass die Eier verschiedentlich gefärbt wurden, hatte praktische Gründe. Aufgrund des Fastengebotes der katholischen Kirche durften ab Aschermittwoch bis Ostern neben Fleisch auch keine Eier gegessen werden. Da die Fastenzeit über sechs Wochen dauert, erfolgte die Haltbarmachung durch Hartkochen der Eier. Um ältere Eier von jüngeren zu unterscheiden, färbte man sie unterschiedlich. So standen am Ostersonntag verschieden gefärbte Eier zum Verzehr zur Verfügung.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Osterei

Ostern ist ja kein rein kirchlich-biblisches Fest. Vieles geht auf ältere Frühlingsfeste und Brauchtum zurück. Dabei geht es vor allem um Fruchtbarkeit und Leben, wie es etwa durch Hase und Ei, aber auch Wasserbräuche verschiedener Art und das Osterfeuer zum Ausdruck kommt. Einiges davon fand Eingang ins Christentum, im Grunde sind es aber vor allem außerkirchliche und gewissermaßen heidnische Traditionen.

Im Englischen geht der Name des Fests genauso wie im Deutschen auf die Himmelsrichtung zurück, in anderen Sprachen leitet er sich dagegen vom jüdischen Passah-Fest ab. Zur Tag-und-Nacht-Gleiche geht die Sonne genau im Osten auf, das ist im Kalender und in der Astronomie ein Bezugspunkt.

Eier zu bemalen reicht in Afrika 60.000 Jahre zurück und ist verknüpft mit Fruchtbarkeitsbräuchen. Ei = neues Leben = Fruchtbarkeit.

In Europa finden sich die ersten bemalten Eier als Grabbeigaben in der Antike (ca. 500 v. Chr. bis ca. 500 n. Chr.).

Über diesen Brauch fand es Einzug ins Christentum. Im Nahen Osten bemalten die frühen Christen die Eier rot (für das Blut Christi). In der Fastenzeit durften auch keine Eier gegessen werden, um das Alter zu unterscheiden färbte man sie in Europa unterschiedlich. So gab es an Ostern verschiedenfarbige Eier.

Es entstand aber auch eine theologische Analogie. So wie das Küken die Schale durchbricht, so durchbrach Jesus in seiner Auferstehung das Grab/den Tod.

Der Osterhase ist dagegen sehr jung. Erstmals erwähnt wird dieser Brauch 1682 in einem Buch, der diesen Brauch in der Pfalz, Elsass und Westfalen beschreibt. Hier veräppelte man Kinder mit dieser Lügengeschichte, dass ein Hase Eier legte und versteckte. Die Erwachsenen hatten damals wohl ihren Spaß den Kindern beim Suchen zuzusehen.
Der Durchbruch für den Osterhasen kam erst mit billiger Schokolade und dem Schokoosterhasen vor ca. 150 Jahren.

In vorchristlicher Zeit galt auch der Hase als Fruchtbarkeitssymbol (hat ja nicht umsonst den Beinamen Rammler).

Es gab eine Zeit in der der Hase in der Kunst sehr populär war (so wie man heute gern Katzenvideos guckt). So gab es ein Dreihasenbild auf Ostereiern mit insgesamt drei Ohren. Das soll, so eine Deutung, eine Darstellung der Dreifaltigkeit sein. Vielleicht kam auch so der Hase zu den Eiern.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Das ist ein alter heidnischer Brauch, der von der Kirche vereinnahmt wurde....

beneficalsail  25.04.2023, 16:22

Die Ostereier sind kein kirchlicher Brauch...

0

Während der Fastenzeit durften auch keine Eier gegessen werden, aber natürlich legten die Hühner trotzdem welche. Diese wurden aufgehoben und am Ostersonntag an Bedürftige verteilt. Irgendwann kam dann jemand auf die Idee, die Eier bunt anzumalen.

Was den Hasen angeht, so hönnte dieser heidnischen Ursprungs sein. Hasen sind ja sehr fruchtbar und galten daher früher als Fruchtbarkeitssymbol. Und Ostern wird ja auch im Frühling (wo das Leben wieder erblüht) gefeiert. Da auch Eier als Fruchtbarkeitssymbole galten (aus denen ja neues Leben schlüpfen kann) entstand irgendwann dann die Mär vom Osterhasen, der die Eier bringt.