Wie einfach ist es laut euch ein Passwort zu hacken?

8 Antworten

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"Hacken" kann man ein Passwort nicht. Es gibt mehrere Möglichkeiten, was man machen kann:

  1. Brute Force auf den Login. Das sollte die Seite verhindern, in dem sie a) mehr als 1 Sekunde zum testen braucht, das ist schon mal zu lang, und b) nach x falschen Versuchen das Konto sperrt. Ist in der Praxis aber eh nicht praktikabel.
  2. Extrakt der Datenbank mit den verschlüsselten passwörtern. Dann kann man a) bei schlechtem Hashing das zurückrechnen (sollte heute nicht mehr vorkommen), b) das per Brute force knacken (geht - da lokal - schneller). Dagegen hilft ein langes Passwort mit Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. 25 Zeichen sollte reichen.
  3. Dein Passwort irgendwo anders abgreift - pishing. Dagegen hilft für jede Seite ein eigenes Passwort nutzen - Passwortmanager wie KeePass helfen. Und vorsichtig bei Mails, die zum login irgendwo auffordern.
  4. Das Passwort bei dir auf dem Rechner abgreifen (Trojaner / Keylogger). Dagegen hilft gesunder Menschenverstand.

Alleine wenn du für jede Seite ein eigenes, sicheres Passwort nutzt, hast du 99% der Probleme umgangen und selbst wenn das Passwort raus ist ist der Schaden minimal.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Dipl.-Informatiker mit 10 Jahren Berufserfahrung

Ein Passwort kann man nicht hacken, nur erraten. Und wie einfach ein Passwort zu erraten ist, kommt darauf an, wie gut das Passwort ist. 123456 ist immer noch das meistgenutzte Passwort im Internet. Welches Passwort werden die, die sich Zugriff auf den Account einer Person beschaffen wollen, also als erstes ausprobieren?

Wenn du nicht mehr möchtest, dass man dein Passwort errät, nutze ein Passwort, das sich nicht so schnell per Brute-Force oder Dictionary-Attack erraten lässt. Am besten, du machst dich mit Passwortmanagern vertraut, gehört nämlich auch zu den Best Practices der Passwortnutzung im Netz, bei denen du ganz offensichtlich noch Nachholbedarf hast.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Hauptberuflich IT-Consultant, Informatikstudium

Durch Phishing kann auch ein 1000 Stelliges Passwort ganz einfach "zu knacken sein", Bruteforce wird dann aber schon schwieriger... Also kommt auf dich und die Passwortlänge an 😉

Woher ich das weiß:Hobby – Ich programmiere seit 2 Jahren

in eine Datenbank einbrechen wie z.B. bei Yahoo! vor einigen Jahren. dann musst nich mal Passwörter durchprobieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

PeterLustig1999  28.02.2021, 21:52

Das stimmt nicht. Passwörter werden nicht im Klartext abgespeichert, sondern als Hash. Dabei handelt es sich um einen Algorithmus, der nur in eine Richtung funktioniert und aus einem Passwort einen mathematischen Wert errechnet. Wer das Passwort knacken will, muss also trotzdem stundenlang Passwörter ausprobieren. Es ist nur leichter, wenn man kein System hat, das einem mit Cooldowns dazwischen funkt.

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Jens72  28.02.2021, 21:53
@PeterLustig1999

ja, ja, ja, der Affe weiss Bescheid. ich wollt dieses Thema nich erläutern weil ich irgndwann auch noch schlafen gehn muss.

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PeterLustig1999  28.02.2021, 21:54
@Jens72

Mag sein, aber die Best Practices, die einen vor gewöhnlichen Angriffen im Netz schützen, schützen einen auch in solchen Hacking-Fällen. Ob eine Datenbank ausgeraubt wurde, oder nicht, macht nur für diejenigen einen Unterschied, die sowieso schon ein zu schwaches Passwort nutzen und ohnehin schon alles falsch gemacht haben.

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love123 ist irre leicht zu hacken, *eUJDR2E<b?5<'u5dE]2p),f viel schwerer...

Nimm am besten einen PW Generator und benutz deine Passwoerter nicht mehrmals.


Palladin007  28.02.2021, 23:32

Passwörter aus einem Generator sind nicht so sicher, wie man denkt.
Es stimmt zwar, dass es sehr sicher ist, aber bei so einem Passwort wird die menschliche Komponente sehr viel problematischer.

Das Problem ist, dass sich niemand so ein Passwort merken kann, also schreibt man es auf - und da ist das Problem. Je nachdem, wo man es sich aufschreibt, ist das dann alles andere als sicher.

Besser wäre ein Passwort, das zwar lang und wirr ist, was man aber leicht verändern und sich trotzdem noch merken kann. Das ist zwar nicht mehr so einfach, wie ein Generator, aber dafür ist es die sicherste Möglichkeit.
Du könntest z.B. private Erinnerungen in Sätzen ausformulieren und ein paar Zeichen tauschen.

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Steffile  01.03.2021, 07:21
@Palladin007

Was? hast du eine Ahnung wieviele Passwoerter der durchschnittliche Mensch taeglich benutzt - ein Passwort wie du es beschreibst wuerde bedeuten, dass man es wieder und wieder benutzt, und das ist das schlimmst was man in Sachen Sicherheit tun kann.

Denn zumindest in meinem Fall ist die Gefahr nicht, dass jemand mich persoenlich angreift, sondern die unzaehligen Unternehmen bei denen mein PW gespeichert ist, und die in der Vergangenheit gehackt wurden.wie Adobe Linkedin usw.

Ich denke es ist sicherer, unleserliche Passwoerter in Chrome zu speichern, und das Google Account mit 2 factor authentication zu sichern.

Aber - nichts ist wirklich sicher...

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Palladin007  01.03.2021, 10:08
@Steffile
Ich denke es ist sicherer, unleserliche Passwoerter in Chrome zu speichern, und das Google Account mit 2 factor authentication zu sichern.

Bis jemand eine Lücke im Passwort-Safe vom Chrome findet...
Viele nutzen auch keine 2 Faktoren, sondern nur ein Passwort und dann sind alle gespeicherten Passwörter nur so gut wie das Master-Passwort.

ein Passwort wie du es beschreibst wuerde bedeuten, dass man es wieder und wieder benutzt, und das ist das schlimmst was man in Sachen Sicherheit tun kann.

Du hast mich falsch verstanden. Das meinte ich mit "was man aber leicht verändern und sich trotzdem noch merken kann".
Wenn Du ein komplexes Passwort hast, reichen kleine Änderungen darin (z.B. ein Wort in der Mitte) um ein ebenso sicheres aber immer noch leicht zu merkendes Passwort zu haben.
Daher auch der Gedanke (kann man sich ja selber etwas ausdenken) auf private Erinnerungen zurückzugreifen. So ein Satz wird schnell sehr lang, ist gut zu merken und man könnte z.B. die Namen einer darin vorkommenden Person durcheinander würfeln, um immer ein anderes Passwort zu erhalten.
Solange z.B. ein Brute-Force-Algorithmus nicht weiß, wie das Passwort aufgebaut ist, zählt nur die Länge - je länger, desto besser.

Ich wollte darauf hinaus, dass man eben gerade nicht immer das selbe Passwort verwendet. Komplexe Passwörter verleiten aber genau dazu und wenn ein Passwortsafe genutzt wird, sind die Passwörter nur so sicher, wie der Passwortsafe sicher ist.

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