Wie dann, wenn nicht böse bzw. transfeindlich...?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Gut erklärt!

Eine transfeindliche Bemerkung zu äußern ist schrecklich aber genauso ist es schrecklich jemanden der Transphobie zu beschuldigen,wenn er es wirklich nicht ist.

Es ist wie beim Stehlen. Wenn man seinen eigenen Freund beschuldigt gestohlen zu haben,er es aber nicht war,kann auch eine Freundschaft kaputt gehen.

Viele Menschen wissen nicht so viel über Transsexualität und haben keine Erfahrung mit eben diesen Menschen gemacht. Aber wenn man Fragen über Transsexualität passend formuliert stellt,dann zeigt es,dass die Person Interesse hat und sich weiterbilden möchte. Ich zB.habe in den letzten 2 Jahren viel über Transsexuelle gelernt,aber lerne jeden Tag neues dazu.

Für mich ist eine Transfrau eine Frau. Und ja man muss zwischen Transphobie und sexueller/romantischer Präferenz unterscheiden,sofern man dies auch klar ausdrückt.

M/20/🏳️‍🌈gay

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

KarlKlammer  02.04.2022, 16:45

Hallo,

die 80er Jahre haben ein Fax geschickt, sie wollen ihre verstaubten Phrasen zurückhaben. ;-)

1.) Du schreibst von Transphobie in der Fragestellung geht es um Transfeindlichkeit. Der Phobie-Begriff impliziert eine Täter-Opfer-Umkehr und es geht nicht um irgendwelche vielleicht vorhandenen Gefühle einer Person die sich feindlich äußert.

2.) Transsexuell ein pathologisierender Begriff. Vorallem ist er auch sehr binär. In der Fragestellung wird von trans* Personen geschrieben und ich befürchte du warst hier etwas non-binary exkludierend in deiner Antwort, ohne es zu bemerken

3.) Du schreibst trans Frau falsch. Trans ist ein Adjektiv. Du würdest doch auch nicht Blondfrau statt blonde Frau schreiben, oder? https://www.duden.de/rechtschreibung/trans

Keep on learning!

0
cyan33  02.04.2022, 18:54
@KarlKlammer

Zu deinem ersten Punkt: Meines Wissens sind diese Begriffe synonym. Hast du dazu eine Quelle?

Eine kurze Google-Suche führt mich nur zu manchen Leuten, die "Phobie" als Suffix kritisieren, weil sie meinen, dass dieser nur für Phobien stehen kann (was nicht stimmt, z.B. Quelle).

0
Drini275  02.04.2022, 19:04
@cyan33

Ja dann habe ich den Begriff vielleicht falsch verwendet,aber wie gesagt "ich lerne noch alles".

Meinte "Transfeindlichkeit"

1
KarlKlammer  02.04.2022, 19:22
@cyan33

Z.B. "Trans.Frau.Sein." von Felicia Ewert.

Wie erwähnt geht es um eine klare Benennung der Feindlichkeit gegen eine Personengruppe und um die Vermeidung die feindlichen Handlungen mit einer Zuschreibung von Gefühlen des feindlich Handelnden zu rechtfertigen/erklären.

Es gibt halt Dinge wie die "Trans Panic Defence" bei der Angriffe auf trans* Personen straffrei bleiben, wenn der Angreifer sich darauf beruft, dass trans* Personen in ihm Hass, Angst, etc. auslösen würden. Also wenn er transphob wäre. Da entschuldigt Transphobie feindliche Handlungen.

0
cyan33  02.04.2022, 19:25
@Drini275

War wohl an KarlKlammer gerichtet, nicht an mich. Meines Wissens kannst du die Begriffe synonym verwenden.

0
cyan33  02.04.2022, 20:01
@KarlKlammer
Es gibt halt Dinge wie die "Trans Panic Defence"

Davon habe ich schon gehört, jedoch nicht in diesem Zusammenhang. Solche Argumentation stößt wohl auch nur bei transfeindlichen Personen auf Gehör. Das Problem ist, meiner Auffassung nach, nicht der Suffix "Phobie", sondern die transfeindliche Gesellschaft.

Ob hier eine Änderung der Sprache nachhelfen würde, kann ich jedoch nicht abschätzen. Den Text von Felicia Ewert kann ich leider nicht einsehen (müsste man wohl kaufen). So wie ich das verstehe, geht es hier aber darum, wie der Begriff in Zukunft besser verwendet werden soll. Mir ging es darum, dass die Begriffe im momentanen Sprachgebrauch synonym zu verstehen sind.

Ich finde es etwas problematisch, jetzt schon zu meinen, dass sich Transphobie auf eine Phobie bezieht, wenn sich der Begriff (noch) nicht so etabliert hat.

0
KarlKlammer  02.04.2022, 21:01
@cyan33
Ob hier eine Änderung der Sprache nachhelfen würde, kann ich jedoch nicht abschätzen.

Es gibt einen gewissen Diskurs unter deutschen Transaktivist*innen Transfeindlichkeit statt Transphobie zu benennen.

Der Begriff der Transfeindlichkeit stellt halt einfach die Feindlichkeit einer Sache in den Vordergrund. Viel Diskriminierung geht ja gar nicht von Angst, Hass oder einer grundsätzlichen Abneigung aus, sondern passiert unbewusst aus Unwissenheit oder Ignoranz heraus. Da auf die feindliche Handlung einzugehen und nicht ad hominem auf die Haltung der Person erscheint mir sinnvoll.

Transphobie ist, wie du angesprochen hast, ein Begriff der nicht immer klar ist. Transfeindlichkeit ist dagegen doch sehr klar. Sprachliche Klarheit ist eine Sache die sehr sinnvoll ist.

1
cyan33  05.04.2022, 20:10
@KarlKlammer

Ist mir soeben aufgefallen: Wird auch eine Alternative zum Englischen transphobia besprochen, oder findet dieser Diskurs nur im Deutschsprachigen raum statt? Falls im Englischen weiterhin von transphobia die Rede ist, und im Deutschen mit Transphobie eine Angststörung bezeichnet werden soll, kommt es doch zu Verwirrung.

Um klar zu sein: Ich meine nicht, dass es ein Problem ist, statt Transphobie Transfeindlichkeit zu sagen. Aber wenn der Transphobie eine andere Bedeutung zugeschrieben wird, dies aber nur im Deutschen, wird es verwirrend.

0
cyan33  05.04.2022, 20:26
@KarlKlammer

Wenn du keine Lust mehr auf diese Thema hast, ist das auch ok. Ich kann mich auch selbst dazu informieren, dache bloß, ich frag noch, falls du mehr weißt :)

0

Ich glaube viele wissen nicht was sie von Transsexuellen halten sollen und wollen daher wissen, was die breite Masse dazu sagt, damit sie "mitlaufen" können.
Oder sie haben Sorge, selbst für komisch gehalten zu werden, wenn sie "so etwas komisches wie Transsexuelle" gar nicht komisch finden.

Nein, sexuelle und/oder romantische Präferenzen hinsichtlich des Geschlechts machen Dich noch lange nicht transfeindlich (weswegen das auch kein Grund für eine solche Fragestellung ist) !

Und hier liegt der Hase im Pfeffer. Wenn eine Person sich als Frau bezeichnet und empfindet, aber einen Penis hat und ich sage "Ich möchte nicht mit dir Sex haben, weil du einen Penis hast" wird das schnell als Transfeindlich ausgelegt.

Die Frage, ob jemand, der wahlweise eine "Empfindung" seines Geschlechts, oder im Idealfall eine kosmetische Anpassung hat, nun das Geschlecht gewechselt hat, ist legitim. Schlicht, weil man eben trotz einer kosmetischen, oberflächlichen Veränderung immer noch das "alte" Geschlecht hat - biologisch nämlich. Gefühle sind hier - in meinen Augen - nicht das abschließende Kriterium.

Wir erleben das sehr schön im aktuellen Streit um Transfrauen im Sport. Ein Mann, der auf platz dreihundertirgendwas war, hat sich nun als trans geoutet, startet bei den Frauen und ist auf Platz 1. Warum? Weil er biologisch alle Vorteile eines Mannes hat, die die Frauen nicht haben und nie erreichen können, angefangen vom Lungenvolumen, bis zur Muskelmasse, etc. Hier wird jetzt jeder, der sich gegen die Teilnahme jener Person ausspricht, sofort als transphob bezeichnet.


cyan33  02.04.2022, 19:22
Die Frage, ob jemand, (...) nun das Geschlecht gewechselt hat, ist legitim.

Informiere dich mal bezüglich dem Unterschied zwischen sozialem Geschlecht (Gender) und biologischem Geschlecht.

Transfrauen im Sport

Wenn du dich informieren möchtest (und Englisch kein Problem ist), schau z.B. mal das Video hier. Ich gehe davon aus, du sprichst von Lia Thomas. Sie hat auch schon bei den Männer top-Zeiten geschwommen (Podest-Plätze) und mit ihrer Transition haben ihre Zeiten zugenommen. In einem anderen Jahr hätte sie bei den Frauen nicht gewonnen (seit 2014 war die top Zeit besser als Ihre Zeit im 2021).

0
Winterlimonade  02.04.2022, 19:49
@cyan33

Ja, ich kenne den "Unterschied" der beiden Begriffe. Ich teile jedoch nicht die Forderung, dass man mit einer Entscheidung, die man selbst trifft, plötzlich Zugang zu Plätzen und Veranstaltungen hat, die einem vorher versagt waren.

Und man kann es drehen, wie man möchte: Als biologischer Mann ist sie Frauen in einem derartigen Sport eben weit überlegen. Da hilft kein Training, um körperliche Vorteile wie Lungenvolumen und Muskelmasse auszugleichen. Und "Top-Zeiten" bei Männern? Soweit ich das gelesen habe, waren die Zeiten als Mann auf Platz dreihundert-Irgendwas, aber ich habe das jetzt nicht völlig nachrecherchiert. Es ändert jedoch nichts an der simplen Tatsache, dass es ein absolut unfairer Vorteil ist, wenn Thomas bei den Frauen mitmacht.

0
cyan33  02.04.2022, 20:09
@Winterlimonade
aber ich habe das jetzt nicht völlig nachrecherchiert

Und das ist das Problem dabei. Ich habe recherchiert, meine Angaben sind korrekt, du darfst das auch gerne überprüfen.

0
Jesusaves  02.04.2022, 21:27

Sorry, meinte hilfreich. Bin verrutscht.

0