wie bewertet man ein diktat?
An die Deutschlehrer. Ich gehe in die Klasse 7 eines Gymnasiums. Wir schreiben bald eine Grammatikarbeit in Deutsch und Teil der Arbeit wird auch ein Diktat. Unsere Leherein meinte, dass das Diktat aus 200 Worten besteht. Bei wievielen Fehlern gibt es welche Note ?
2 Antworten
Ein Diktat in Klasse 7 Gymnasium - pädagogische Steinzeit?
Aber diese Einschätzung hilft dir ja nicht weiter. Wahrscheinlich wird deine (wohl etwas ältere?) Lehrerin einen Fehlerindex anwenden, der angibt, wieviel Prozent des Texts "falsch" sind.
Wenn es keine schulischen Vorgaben gibt, dann kann sie relativ frei entscheiden, welche Zensur du z.B. mit 10% Fehlern bekommst (das wären 10 volle Fehler pro 100 Wörter).
Diktate in Klasse 7 Gymnasium - das gibt es also wirklich noch?
Da schüttelt es mich...
Dir aber viel Erfolg!
earnest
Ein Diktat finde ich dann sinnvoll, wenn damit dann auch gearbeitet wird, also: Fehlerquellen identifizieren und sie austrocknen. Mit einer klassischen Berichtigung (= ich schreibe alles Falsche nochmal richtig hin, ohne mir einen Kopf darüber zu machen, warum was falsch oder richtig ist und ob die Fehler sogar System haben) ist ein Diktat nur ein Vorführen vor allem derer, die Schwierigkeiten bei der Rechtschreibung und Zeichensetzung haben.
Das sehe ich auch so.
Allerdings sind Diktate für mich keine Methode, um die Rechtschreibung und Zeichensetzung zu verbessern, so wie das bei gf immer wieder empfohlen wird. Ein Diktat ist einfach ein Text, an dem man eine Fehleranalyse durchführen kann; das kann man aber auch an jedem anderen Text machen - und ein anderer Text ist vielleicht sogar sinnvoller, weil da die Gedanken nicht an Rechtschreibung und Zeichensetzung kleben, sondern an den Gedanken und deren Formulierung.
Aber das war gar nicht die Frage... ;))
Würdest Du das auch so sehen wenn Du Chef/in eines Unternehmens wärst und Deine Sekretärin in einem Brief mit z. B. 20 Sätzen auch 20 Rechtschreibfehler gemacht hat? Wohl eher nicht.
Ich halte eine korrekte Rechtschreibung auch heute, im Computerzeitalter, für äußerst wichtig denn es macht keinen guten Eindruck wenn z. T. selbst einfache Wörter falsch geschrieben sind.
Wenn ich mir anschaue was einige Zeitgenossen so an Texten hier schreiben muß man sich ja beinahe schon fremdschämen. Ich als Chef/in würde von meiner Sekretärin und auch von den anderen Büroangestellten, vor der Einstellung (sozusagen als Eignungstest) ein Diktat schreiben lassen und dementsprechend die Leute aussuchen/einstellen.
Ich empfände es jedenfalls als Beleidigung wenn ich von einem Geschäftspartner oder Kunden einen Brief mit div. Schreibfehlern erhalten würde.
Mit Verlaub - in Deinem Text sind sieben Kommafehler. Wenn Du schon den Chef raushängen lässt, solltest Du die paar Zeilen fehlerfrei schreiben können, meinst Du nicht?
Wenn Du jetzt Diktate schreiben würdest, um Deine Zeichensetzung zu verbessern, würde das GAR nichts bringen, denn Du verstehst die Fehler bzw. ihr System nicht. Es würde Dir aber sehr wohl helfen und wäre effektiver, wenn ich Dir sage, dass Du ALLE Kommas (insgesamt sechs!) zwischen Teilsätzen unterschlagen hast - das scheint also schon System zu haben. Um das zu sehen, brauche ich Dich nicht einmal ein Diktat schreiben zu lassen; dafür reicht ein beliebiger Text von Dir.
Ein Diktat ist darauf aus, Schwächen zu präsentieren, baut aber keine Stärken auf. Hättest Du unsere Beiträge gelesen, hättest Du das verstanden. Rechtschreibung, Zeichensetzung und Grammatik halte auch ich für wichtig. Ich behaupte sogar, dass der schriftliche Ausdruck umso präziser und prägnanter wird, je besser automatisiert die formale Sprache ist.
Der siebte Kommafehler ist übrigens das falsch gesetzte Komma hinter "Büroangestellten".
Das darf der Lehrer frei entscheiden, sofern in deinem Bundesland Diktate überhaupt als Prüfungsleistung erlaubt sind (bei uns in NRW wurde das vor ca 10 Jahren verboten wenn ich mich recht erinnere...)
Was ist denn daran so ungewöhnlich? Ich gehe in die 10. Klasse eines Gyms (ebenfalls in RLP) und soweit ich mich erinnern kann haben wir noch in der 8. ein benotetes Diktat geschrieben. (Zwar nicht als Klassenarbeit aber als Test/sonstige Leistung)