Wie bekommt man einen sehr großen Wortschatz und eine sehr gute Ausdrucksweise?
Ich habe jetzt nicht vor, jeden Tag 20 Fremdwörter auswendig zu lernen um damit vor anderen Menschen zu prahlen, ich möchte mich einfach sehr gut ausdrücken können und viele Wörter/Synonyme kennen, bzw. sie richtig einsetzen können. Wörter wie "zeitnah, folgenreich, einfallsarm" et cetera, also keine Wörter, dessen Bedeutung nur sehr gebildeten Menschen bewusst ist. Ich würde gerne mal Bücher oder diverse Texte (Berichte) schreiben und dafür sind die eben genannten Dinge wohl eine Voraussetzung. Ich weiß natürlich, dass ich meine Ausdrucksweise hauptsächlich durch das Lesen verbessern kann, aber ich weiß nicht genau, welche Bücher dafür am Besten geeignet wären. Ich interessiere mich für Psychologie und lese dementsprechend Bücher darüber, bin mir aber nicht sicher, ob dessen sprachliches Niveau dafür ausreicht. Und ich weiß, angesichts der Tatsache, dass jeder Autor anders schreibt, kann man das nicht genau sagen. Ich dachte, dass ich mich neben dem Lesen und dem Lernen neuer Wörter (Dafür gibt es eigene Apps und ich kann den Duden verwenden) auch im Internet über die wichtigsten Dinge informiere, wie z.B die Bildung des Konjunktivs, richtige Kommasetzung u.s.w, jene Dinge, die ich in der Schule nicht intensiv genug lerne (Ich besuche ein Gymnasium und gehe dort in die 8. Klasse). Zurzeit lese ich immens wenig, jede 3 Monate vielleicht ein Buch, was ich wie schon erwähnt ändern werde/will. Ich will eloquent, und vielleicht auch elegant reden/schreiben können und nicht lange überlegen müssen, wie ich etwas am Besten formuliere. Mich würde außerdem noch sehr interessieren, wie und wo man die C2 Prüfung in Deutsch machen kann und welche Vorteile man dadurch hat. Ich freue mich auf hilfreiche Antworten und Tipps! LG
8 Antworten
Einen guten Wortschatz und eine "geschulte" Ausdrucksweise kann man sich nur zum Teil anlesen. Wichtiger ist, selbst zu schreiben und damit zu trainieren. Eigene Texte kritisch lesen, fremde Texte versuchen, besser zu formulieren.
So wortgewaltige Personen wie Horst Stern im Umweltbereich hatten sicher auch eine Begabung, sie haben aber schon früh mit Texten angefangen.
Und sie hatten eine Plattform, auf der sie trainieren konnten, als Gerichtsberichterstatter, Zeitungen, Seminare in Schulen etc. Und solche Plattformen musst Du Dir suchen.
Nur lesen halte ich nicht für geeignet und zu passiv.
Ich habe geschrieben, dass ich "nur lesen" nicht für ausreichend halte. Selbst Texte erstellen bringt den Erfolg!
Aber diese Texte müssten doch eigentlich überprüft werden, oder? Wenn man sich im Formulieren mancher Sätze versucht, kann es doch oft sein, dass diese am Ende nicht korrekt sind
Im Grunde braucht Dir keiner zu sagen, was gut oder schlecht ist. Selbst kritisch und mit verschiedenen Versionen bekommst Du selbst ein Gespür für gute Texte.
Eine eigene Webseite oder Blog wirkt Wunder! Wenn Du Deine Texte ein paar Tage später selbst liest, wird Dir so manches auffallen, was besser geht.
Das hängt ausschließlich von Deinen Interessen ab und was Dir Spaß macht. Ein Thema, das Dir zusagt und gleichzeitig das Texten üben.
Ich habe gerade eine Webseite gesucht, die ich seit Jahren kenne, die aber wohl nicht mehr existiert.
Da ging es einfach nur um gute Stories, quer Beet. An Themen steht Dir alles offen.
Üben.
Diskutieren.
In Verkaufs-Seminaren ist der erste Lehr-Titel:
Wer fragt, der führt.
Interesse zeigen an diesem, an jenem. Warum?
Das Kleinkind stellt am Tage 400 Fragen. Verlässt der Mensch die Schule, stellt er täglich nur noch 1 Frage.
Woran liegt das? Ist er nun so klug geworden? Nein. Er hat sich das Fragen abgewöhnt, weil 'alles klar' ist.
Worte, die unverständlich, 'neu' sind nachfragen (Wikipedia, DUDEN Bände 9 und 10).
Wie drückt man sich noch aus (bezogen auf Begriffe, Nomen) >> MS Word Thesaurus oder DUDEN Band 8.
So und jetzt ran an den Speck. Sind bereits ein paar Begriffe genannt worden, die du nachschlagen kannst.
Noch Fragen? Ich helf dir gern weiter.
Es gibt gute Bücher zu Stilfragen. Ich lege dir die Bücher von Wolf Schneider ans Herz. Da kannst du viel lernen! Und unterhaltsam sind sie obendrauf. Grob gesagt: Um einen Text attraktiv zu gestalten braucht es kurze, klare Sätze (Hauptsätze!) und eine präzise Wortwahl. Und zwar bitte in deutsch damit man auch versteht, was gemeint ist. Es macht einen Unterschied ob, wie, wann und an welcher Stelle du Nebensätze verwendest. Verben sind stark, Adjektive schwach. Auf Adverbien, sofern sie den Text nicht färben kann man verzichten. Satzzeichen spielen für die Melodie eine Rolle.
Das in aller Kürze.
Gute Literatur lesen hilft natürlich auch weiter. Da empfehlen sich die verstaubten Klassiker, wie z.B. Heineoder Kafka, Meister der deutschen Sprache.
Wie viele andere schon gesagt haben, ist Lesen das wichtigste Instrument, sich einen großen Wortschatz anzueignen. Allerdings ist lesen allein natürlich nicht erfolgversprechend, wenn man die erlernten Wörter nicht anwendet. Schreiben allein bringt meiner bescheidenen Meinung nach auch nicht so großartig viel, weil die Wörter, die man sich eigentlich beibringen will, nicht immer genutzt werden können - und somit Gefahr laufen, vergessen zu werden.
Ich weiß leider nicht, ob es die Software als solches noch gibt, aber ich besaß einmal einen Kreuzworträtselgenerator, in dem man seine eigenen Begriffe einpflegen und sich so eine individuelle Datenbank erstellen konnte. Das einzige Manko, dass man die Frage nur mit wenigen Buchstaben formulieren durfte, konnte ich mit ein bisschen Aufwand auch umgehen, in dem ich Sätze in meine Textverarbeitung tippte, bei denen das gesuchte Wort ausgelassen wurde. Diese Sätze hatte ich dann durchnummeriert und als "Frage" dann einfach die Nummer eingegeben.
Zwar musste ich dann jedes mal suchen, aber geholfen hat es trotzdem.
Allerdings gibt es da einen Punkt, der mbMn. nicht ganz unwichtig ist: Sprache ist eine sehr sehr schöne Geschichte, bietet sie doch sehr viele Möglichkeiten, sich auszudrücken. Das ist auch einer der ganz ganz großen Vorteile der Sprache: dass man seinen Wortschatz an eine Situation respektive an einen Menschen anpassen kann.
Es mag sein, dass es so einige Zuhörer bzw. Leser mit dem Satz:"
"Ein abruptes sinisteres Fatalfaktum tritt in den meisten Fällen nur in Kooperation mit äquivalenten Phänomenen auf den Plan."
problemlos etwas anfangen kann, ich jedoch (und wahrscheinlich manch anderer) versteht "Ein Unglück kommt selten allein" weitaus besser. Mit anderen Worten: Es ist sicherlich nicht verkehrt, sich einen Wortschatz anzueignen, der gehobener ist, um sich auch mit Menschen zu unterhalten, dessen Niveau in der Sprache gehobener respektive gebildeter ist. Dennoch sollte man sich auch bewusst sein, dass es auch Empfänger und Sender gibt, die nicht wissen, was zum Beispiel eloquent bedeutet und dadurch nicht verstehen, was man ihnen sagen will. Und das ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte beim Wörterlernen: Nicht bloß das Herausragende, sondern generell viele Wörter, um sich mit den unterschiedlichsten Menschen so zu unterhalten, dass ein jeder weiß, was der andere meint.
In diesem Sinne
GLG
Tichuspieler
(ebenfalls Wörterliebhaber)
Eine sehr gute Sprache findet man in vielen Romanen wieder. Häufig in Klassikern wie zB von
Heinrich Böll (mein Liebling von ihm ist die Kurzgeschichte "Es wird etwas geschehen"),
Thomas Mann (beispielsweise "Die Buddenbrooks" ),
Erich Kästner (viele bekannte Kinderbücher auch, die haben eine unglaublich gute Sprache...),
Michael Ende (auch viele Kinderbücher dabei, wie zB Jim Knopf oder Momo),
ganz besonders fantasievoll: Walter Moers (Mein Lieblingsschrifsteller mit Büchern wie "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" oder "Das Labyrinth der Träumenden Bücher")
Heinrich von Kleist mit "die Marquise von O"
und Einiges mehr... von Psychologie habe ich nicht so viel Ahnung, deswegen kann ich da jetzt nichts zu sagen, aber über Literatur weiß ich Bescheid und hoffe, dass dir meine Tipps helfen konnten! ;)
Naja, wenn ich nicht lese, wie soll ich dann einen Text erfolgreich umformulieren? Das ist doch nur eine Möglichkeit, um das Gelesene anzuwenden und es sich zu merken