Wie begründet es sich, dass englisch eher eine germanische als romanische Sprache ist?

6 Antworten

Man sagt "Englisch ist die romanischste der GERMANISCHEN Sprachen. Das ist richtig und wurde auch hier schon zum Teil erklärt:

- bis ca. zum Jahr 0: in Großbritannien wohnen keltische Stämme und sprechen keltische Sprachen

- 0 bis ca. 400 nach Chr. : die Römer erobern England (also den südlichen Teil von Großbritannien) und bringen ihre lateinische Sprache mit

- ab ca. 400: die Römer sind abgezogen. Die germanischen Angeln Sachsen und Jüten (aus Süddänemark und dem heutigen Niedersachsen) übersiedeln nach England und bringen ihre germanische Sprache mit. Die Kelten in England werden nach Wales, Schottland und Irland verdrängt.

- ab ca. 800: Wikingeransidlungen aus Skandinavien und Dänermark (germanische Sprachen)

- 1066: die Schlacht bei Hastings. Wilhelm der Eroberer erobert mit seinen Normannen England. Die Normannen stammen aus der Normandie und sprechen (Alt-) Französisch, also eine romanische Sprache. (Ursprünglich waren die Normannen Wikinger, hatten sich aber in der Normandie angesiedelt und sprachlich romanisiert.)

Die Normannen bildeten nach 1066 in England die adlige Oberschicht. Das normannische Französisch (Romanisch) hat das Germanisch der Angeln, Sachsen und Jüten überlagert. Es gibt deswegen im heutigen Englisch häufig für denselben Begriff ein germanisches und ein romanisches Wort.

Der Grundwortschatz und die Grammatik ist aber germanisch. Deswegen "die romanischste der germanischen Sprachen".

Weil die Sachsen (die damals Germanisch sprachen) nach England rübersiedelten, und dort hat sich das Angelsächsisch entwickelt und daraus (über mehrere Schritte) das heutige Englisch.

Weil zwei Drittel der Alltagswörter germanische Wurzeln haben. Die besiegten Angelsachsen gaben nach 1066 ihre englische Sprache nicht auf. Die Herrenschicht der französischen Normannen übernahm vielmehr die Sprache der Untertanen, allerdings steuerten sie ein Drittel zum Neuenglischen bei.

Italica  06.01.2024, 13:24

Falsch zwei Drittel des Englischen Wortschatz sind Romanischen Ursprung. Wie schön wärs doch wenn alle nicht Romanischen Sprachen alle Romanischen Wörter aus ihre Sprache entfernen würden und auch die ursprünglich grieschichen.Wörter. Was da dann wohl noch übrig bleiben würde aus den nicht Romanischen Sprachen, ich glaube nicht viel. Wer witzig das zu sehen.

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Die englische Sprache hat sich aus einer Urform der deutschen entwickelt. Im 5. Jh. verließen die ANGELN und (Nieder-)SACHSEN Norddeutschland und ließen sich auf den Britischen Inseln nieder. Ihre Sprache brachten sie dorthin mit.

Die englische Sprache ist in ihrem GRUNDvokabular und auch in ihren URSPRÜNGLICHEN grammatischen Strukturen der deutschen Sprache ähnlich. Erst um ca.900 - 1000 n Chr. hatten sich die englische und deutsche Sprache immer weiter auseinanderentwickelt.

Bis heute ist das "alte" Vokabular im Englischen den anderen GERMANISCHEN Sprachen ähnlich (Haus, house, huis, hus usw), doch mit der Invasion der Normannen im 11. Jahrhundert kamen sehr viele Wörter aus dem Frnazössichen in die englische Sprache, so dass insgesamt weit mehr Wörter im Englischen ROMANISCHEN Ursprungs sind. Das Grundvokabular im Englischen ist aber nach wie vor mehrheitlich "germanisch".

Zu den germanischen Sprachen gehören Isländisch, Norwegisch, Dänisch, Schwedisch, Niederländisch, Friesisch, Luxemburgisch und eben auch Englisch.

Hi, ist ambivalent, wie beim Französischen. Die Angeln und Sachsen (verwandt mit Niedersahsen, Sachsen und Sachsen Anhalt) sprachen natürlich ein angelsächsisches Germanisch. Jedoch verursachte die lange römische Besatzung eine Sprachenvermischung (wir in BRD holen diesbezüglich fast mit Lichtgeschwindigkeit auf, leider), sodaß Englisch mittlerweile eine Bastardsprache aus Latein und angelsächsischen Resten umfaßt, ähnlich dem Französischen und - endlich - auch der deutschen Sprache (Engleutsch). Nachdem wir unsere völkische Identität allmählich verlieren (aus Riders wird Twix - sonst ändert sich nix), können wir auch unsere sprachliche Identität preisgeben. Fortschritt ist nicht aufzuhalten. Gruß Osmond