Wie aus Hamsterrad aussteigen?

4 Antworten

Das ist der Grund warum es Aussteiger gibt, hippies, autonome oder sonst wie alternative Menschen.

Da Finanzen nich gerade dein Problem sind würde ich dir einfach anraten mal was kreatives anzustreben oder irgendwas mit Tieren. Tiere helfen meist bei der eigenen Entspannung und es ist sehr Sinnerfüllend schwächeren Lebewesen zu helfen.

Und in der Kreativität kann man sich ja nun völlig frei entfalten egal in welche Richtung ob nun Handwerklich oder per Musik und Video.

Da kann man echt alles machen, und wenn du in der Technik bist da gibts doch allgemein ohne Ende Berufe die nich solches Stresslevel hättten.

Die Frage lautet eher willst du auf das viele Geld freiwillig verzichten?

Naja, im Rückblick würde ich sagen, dass der Tod meines Vaters, als ich gerade 16 Jahre alt war, da schon die Weichen gestellt hat für den Punkt, an dem ich inzwischen im Leben angekommen bin. Eben auch so diese Erkenntnis, dass Arbeit und Karriere keineswegs alles sind. Aber mit 16 war das natürlich noch keine durchdachte Erkenntnis mit einem klaren Plan ;).

Dennoch, ich glaube schon, dass mich dieses Erlebnis dahin geführt hat, dass ich jetzt als Wirtschaftsfachwirtin im sozialen Bereich bei einem gemeinnützigen Verein arbeite, der sich für Kids aus schwierigen Verhältnissen einsetzt :). Und dass ich, sollte dieser Job enden (was in diesem Bereich durch Wegfall von Fördergeldern immer ein Thema ist...), zusehen werde, weiterhin im NPO-Bereich zu bleiben und "meine BWL-Superkräfte für das Gute einzusetzen" ;).

Was ich dir raten würde: mach mal eine Liste (ja, schriftlich!), was du vom Leben willst, was in Richtung "nice to have" gehen würde und was deine absoluten NoGos für die Zukunft sind! Und zwar nicht im Sinne von diesen albernen Bucket Lists mit irgendwelchen großen Aktionen, sondern alltäglich, langfristig und allgemein gedacht.

Überleg dir dann, welche Wege zu diesen Zielen führen könnten. Wäre bereits ein Jobwechsel in ein Unternehmen in einer anderen Branche eine Option? Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit für mehr Work-Life-Balance? Ein neues Ehrenamt oder Hobby? Oder soll / muss es wirklich ein komplett neuer Beruf sein? Letzteres ist übrigens dann erstaunlich oft der Punkt, wo Menschen in deinem Alter sich noch mal für ein Studium der Sozialen Arbeit entscheiden ;).

Und vergiss dabei auch auf keinen Fall das Privatleben! Zum einen, weil das definitiv mindestens genau so wichtig wie der Beruf ist. Zum anderen aber auch, weil manche Wünsche im Privaten eben gewisse Aspekte - zum Beispiel ein bestimmtes Gehalt - im Beruflichen erforderlich machen. Da kann dann durchaus eine Entscheidung nötig werden, worauf man zugunsten eines anderen Aspekts verzichten würde.

verreisterNutzer  16.06.2021, 21:09
Menschen in deinem Alter sich noch mal für ein Studium der Sozialen Arbeit entscheiden...

Hier ist einer über 40, der gerade damit anfängt. Komme aus der IT und habe dort zeitweise sehr gut verdient, allerdings nie als Hamster im Rad : )

Versuchte mich nach einer abenteuerlichen Zeit in besagtes Rad hineinzubegeben, aber es scheint mich nicht zu wollen. Da habe ich mich gefragt, was ich tun könnte, das mir ein gutes Gefühl vermittelt und wo ich auch nicht mehr soviel am Computer sitzen werde, da dort einfach die Luft etwas raus ist.

Klingt interessant, wie bewusst du dein Leben reflektierst. Macht schon den Eindruck, als lebtest du gerade dein kleines Glück... was will man mehr. Finde ich eine schöne Antwort und es gibt mir auch Zuversicht, dies zu lesen. Danke 🙂

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HappyMe1984  16.06.2021, 21:16
@verreisterNutzer

Ja, ich bin äußerst zufrieden mit meinem Leben, auch privat :). Mein zentraler "Trick" dabei ist, dass ich mir immer wieder die Frage stelle, ob ICH das für MICH jetzt wirklich WILL, oder ob es nur etwas ist, was "MAN" eben so macht. Ist nämlich krass, wie viel letztendlich vor allem auf letzterem basiert...

Aber ja, was man dabei auch nicht vergessen sollte: ich hab eine in vielerlei Hinsicht privilegierte Ausgangssituation dabei. Würde die sich anders darstellen, könnte ich wahrscheinlich in einigen Punkten nicht so frei entscheiden, was ich gerne machen und lassen möchte, wie ich es jetzt kann.

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verreisterNutzer  16.06.2021, 21:35
@HappyMe1984

Ich wollte immer die Welt sehen und das habe ich gemacht. 🙂 Es ist auch noch nicht vorbei. Fühle mich gar nicht alt und verbraucht,... im Gegenteil *kicher*.

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HappyMe1984  16.06.2021, 21:37
@verreisterNutzer

Und ganz ehrlich? Ich glaube, gerade Sozialpädagogen werden nur besser, wenn sie vielfältige Erfahrungen gemacht haben! Von daher bin ich da echt Fan der "Spätberufenen", die sind sooo viel authentischer und glaubwürdiger in dem ganzen Beratungsgedöns, weil sie selbst erlebt haben, wovon sie da sprechen :). Von daher, viel Erfolg für diesen Weg!

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verreisterNutzer  16.06.2021, 21:44
@HappyMe1984

Danke, sehr lieb. Möchte am liebsten mal in die Integration (auch wenn ich das Wort nicht sehr mag). Finde andere Kulturkreise spannend. Ansonsten möchte ich den Systemschablonen-Stanzern das Leben etwas schwerer machen xD

Auch dir alles Gute für die Zukunft : )

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wenns wieder geht... Urlaub macht Laune!

Man muß da nicht immer gleich auswandern.

Meine Psychose hat mich aus dem Hamsterrad geworfen. Ich beziehe zurzeit Rehageld und genieße mein bescheidenes Leben in der Natur :)