Wie Abgrenzungsfähigkeit verbessern?

2 Antworten

Nein, so auf die Schnelle weiss ich keine Internetseiten oder gute Deffinitionen. Habe mit Psychologie viel eigene Erfahrungen.

Du kannst auch mal bei "Hochsensibilität" schauen. Glaube, was du meinst ist aber hauptsächlich der Punkt, dass es um ein gesundes, stabiles Selbstbewustsein geht. Sich abgrenzen, Stressresistenz, Resilienz, Stresstoleranz usw. selbstbewusst auftreten........

Dazu ist deine Frage auch zu allgemin und zu knapp. Das ist für jeden auch verschieden und du musst das beste für dich rausfinden. Du kannst auch deinen Hausarzt fragen oder deine Eltern, Freunde, Lehrer.

Da heisst es "üben, üben, üben". Ich persönlich würde eher von Ratgeberbüchern oder Internetseiten abraten. Formuliere deine Fragen am besten genauer.

Viel Erfolg :-)

Habe Dir keine Literatur zu dem Thema anzubieten, sondern nur die Gedanken, die mir bei
Deiner Frage in den Sinn kommen:

Nach der Geburt leben wir ja zunächst noch in einer Welt, die kaum Begrenzungen kennt.

Bei der Mutter-Kind-Beziehung spricht man ja auch von der "Dyade":  Der Säugling erlebt sich noch kaum von der Mutter unterschieden.

Wir lernen dann, das Ich vom Du, das Ich vom Es zu unterscheiden. Die wichtigen Prozesse
der Abgrenzung beginnen. Weitere Grenzziehungen entfalten sich. Auch die
zwischen meinem Leib und meinem Bewusstsein. Ich bin nicht mehr mein Leib, ich
habe einen Körper.

DieAbgrenzungen sind für unsere Entwicklung unabdingbar – sie kreieren unser Ich,
unser Ego. Sie haben gewichtigen Anteil an der Entfaltung unserer Intelligenz –
und führen auch zur immer weiteren Eingrenzung unserer Wirklichkeit.

Wir schwächen dabei auch  das Erleben unserer engen Verbundenheit mit der Welt, mit anderen Menschen.

Das Erleben,  von der Welt um uns herum nicht verschieden zu sein, ohne dass ich mein Ego aufgebe,ist in meiner Überzeugung die „Kernerfahrung“ eines erfüllten Lebens.

Nach dieser etwas lang geratenen Vorbemerkung möchte ich nun Deine Frage so beantworten.

- In der als Mangel erlebten Fähigkeit sich abzugrenzen, ist auch der Kern eines gelungenen
Lebens verborgen. Sehr wichtig fände ich daher,  den erlebten Mangel auch als (noch) verborgene Stärke zu erleben.

- Verborgen bleibt diese Stärke, solange unser Ich von Lebensängsten, von unseren Leiden
beherrscht wird.  

-Hier setzt dann die mühsame, liebevolle Selbsterkenntnis ein.

Ich würde – vor dem Hintergrund meiner eigenen Erfahrungen – eine meditative Praxis empfehlen, die Körperarbeit miteinschließt. Aber welche "Techniken" für Dich gut wären, dass kann Dir sicher Deine Intuition vermitteln.

Mit einem beruhigten, von Liebe getragenen Selbstbild entfaltet sich auch die Fähigkeit
zu einer angemessenen Abgrenzung -  und gleichzeitig die „reife“ Überwindung der
Grenzen zur Mitwelt:

Wir steigern unsere Einfühlungsfähigkeit und begegnen unseren Mitmenschen mit liebevoller Zuwendung ohne das die Grenzen zwischen Ich und Du verschwimmen.

Hier breche ich mal ab, und hoffe, dass Dir meine Darstellung nicht gar zu abwegig erscheint.

Ein erfrischenes Bad wünscht P.