Weshalb werden Frauen im Schach bevorzugt?
Ich habe in letzter Zeit viel Schach auf Lichess gespielt und auch oft gegen Titelträger gespielt. Gestern habe ich gegen eine WIM gespielt und sehr leicht gewonnen. (WIM = Women InternationalMaster)
Ich habe mich darüber gewundert und habe dieser Spielerin beim Spielen zugeschaut. Und wie soll ich sagen… Es war ernüchternd. Selbst Spieler mit 1600 Elo welche wahrscheinlich Schach seit einem halben Jahr spielen habe gegen diese Meisterin gewonnen.
Zudem habe ich mich gewundert, weshalb es extra Titel für Frauen gibt in einer Sportart, die wirklich nichts mit der Physisch zu tun, sondern nur auf der Berechnung verschiedener Varianten und dem logischen Denken basiert.
Und somit kommen wir auch zu meiner Frage.
Weshalb gibt es im Schach extra Titel für Frauen? Zudem sind die Voraussetzungen viel niedriger, um als Frau ein solcher Titel zubekommen.
(Frauen benötigt für einen WIM, WCM und WFM Titel weniger Elo als Männer)
7 Antworten
"Bei den Analysen dieser Daten fanden die Forscher heraus, dass die Unterlegenheit der Frauen nahezu exakt dem entspricht, was rechnerisch zu erwarten wäre angesichts des Frauenanteils unter den Schachspielern insgesamt, schreiben die Forscher im Fachblatt "Proceedings of the Royal Society B" .
Die Daten des DSB umfassten genau 113.386 Männer und 7013 Frauen, ein Verhältnis von etwa 16 zu 1. Die Wissenschaftler schätzten zunächst, welche Leistungen von den besten 100 Männern und Frauen jeweils zu erwarten wären. Dann berechneten sie, welcher Unterschied bei den Spielpunkten zu erwarten wäre - und verglichen ihn mit der tatsächlichen Punktedifferenz."
Quelle und mehr Info:
Schon Deine Fragestellung disqualifiziert Dich und entspricht dem, wie üblicherweise über Frauenschach gedacht wird.
Einfach mehr informieren und neutraler fragen.
Jau, mir ist völlig unverständlich, warum Frauen schon seit Jahrhunderten in unserem Kulturkreis (immer noch) derart behindert, benachteiligt und und diskriminiert werden.
Das kriege ich einfach nicht in meine Birne. Dieses Denken ist mir völlig fremd.
Ja, die Statistiken kenne ich auch. Es gibt aber ein kompliziertes Kartenspiel namens Bridge. Der Gewinn ist mehr von Strategie und Taktik als von Glück abhängig.
Diese Spiel wird von deutlich mehr Frauen als Männern gespielt.
Auch bei diesem Spiel gibts eine Weltrangliste. Die Spieler der Top Ten haben alle das gleiche Geschlecht. Rate doch mal, welches das ist.
Hi, Naja, die WIM hatte mal mind. 2200 Fide- Elo.
Von der Lichess- Wertung kannst Du mal locker 300 Punkte abziehen. So hat der 1600er auf Lichess allenfalls 1300 Elo.
Da sollte die Titelträgerin eigentlich locker gewinnen können.
Warum gibts unterschiedliche Titelanforderungen für Frauen und Männer? Um den Frauen das Schach nicht zu verhageln:
Wenn Du Dir mal die Top 100 geschlechtsübergreifend ansiehst, wirst Du sehen, dass da nur eine Frau drin ist, die es grad so in die Top 100 geschafft hat.
Woran das liegt? ich weiß es nicht....
Da deutlich weniger Frauen Schach spielen oder es sich überhaupt zutrauen. Uns wird gesagt das wir es nicht können und uns damit nicht beschäftigen sollen.
Als Kind war ich eine hervorragende Schachspielerin, aber Jungs und Erwachsene wollten nicht mehr mit mir spielen da ich immer gewann und gab es daher mit 8 Jahren komplett auf.
Leider gibt es da es doch gesellschaftliche Hindernisse. Erst mit 22 habe ich erneut einen Schachpartner gefunden, der keine Angst hatte gegen eine Frau zu verlieren. Er hat Mathematik studiert. Aber auch er wurde sauer, als er direkt die erste Partie verlor.
Als Frau habe ich darauf keinen Bock mehr. Man denkt das es eigentlich keine Hindernisse für Frauen gibt im Schach, aber dem ist nicht so.
Andere Frauen zum Spielen trifft man auch nicht auf der Straße.
Das hängt aber jetzt nicht vom Geschlecht ab. Ständig zu verlieren würde mir auch keinen Spaß machen und ich würde mir gleichwertige Gegner suchen.
Aber würdest du gegen eine Frau spielen wollen? Das ist es halt. Man hat da nichtmal die Chance zu zeigen was man kann, da viele sofort blocken und nicht gegen eine Frau spielen wollen.
Meine Frage hat nichts damit zu tun, dass du in der Kindheit soziale Probleme hast. Ich spreche hier von Turnierschach. Nicht von irgendwelchen Freunden, die keine Lust haben, mit dir zu spielen. Beim Turnier kann der Gegner nicht einfach sagen "ohh das ist eine Frau, mit der spiele ich nicht".
Schade. Ich spiele eigentlich gerne Schach gegen Frauen. Leider nur zu selten. Und es würde mir auch nichts ausmachen, zu verlieren. Ist doch das Verlieren das Erste, was man beim Schach lernen sollte 😉
Ich sehe hier keine Bevorzugung, da in den Titeln ausdrücklich angegeben ist, dass sie für Frauen sind. „Jeder“ weiß, dass mit WFM weniger Leistung verbunden ist als mit einem FM-Titel. Ein WGM kann sich nicht als GM bezeichnen, wenn sie kein GM nach Männer-Norm ist. Sie ist ein WGM. Erst, wenn sie die Männer-Norm für einen GM-Titel erreicht hat, kann das „W“ weggelassen werden. Für mich sind die Dinge sehr eindeutig. Auch in den meisten anderen Sportarten werden Frauen separat von Männern ge- bzw. bewertet.
Ach ja: Ein kolumbianischer Schach-Meister hatte mir mal gesagt, dass auch die körperliche Belastung bei Turnieren sehr hoch sei. Sie würden bei einem Turnier locker mehrerer Kilo abnehmen. Von anderer Stelle hatte ich gehört, Frauen würden anders denken als Männer. Die Denkprozesse laufen bei Frauen irgendwie anders ab. Von daher ist eine Trennung von Mann und Frau auch im Schach gerechtfertigt.
Elisabeth Pähtz hat den (männlichen !) GM geschafft. Wunder mich, dass das lt Wiki noch immer in der Prüfung ist.
"Beim FIDE Chess.com Women’s Grand Swiss, das im Oktober/November 2021 in Riga stattfand, errang Elisabeth Pähtz als erste deutsche Frau ihre mutmaßlich dritte Großmeisternorm.[1][2] Die Gültigkeit einer früheren Norm wird allerdings noch überprüft.[3]"
Hallo. Das kann viele Gründe haben, warum an einem Tag jemand mal schlechter spielt. Vielleicht war jemand anderes am PC oder diese Dame hatte etwas gefeiert gehabt und gedacht, dass sie ungewertete Partien spielt, um etwas rumzuprobieren oder jeder kann sich solche Titel auf der Seite selber dazuschreiben usw. Spaß!
Das Wahrscheinlichste aber kann sein, dass es eben Menschen gibt, die nicht so schnell Schach spielen können. Ich bin auch nicht gut im Blitz. Spiele lieber mit normaler Bedenkzeit im Schach. Aber warum nicht online bisschen just for fun spielen?
Zu deiner eigentlichen Frage:
Wie du ja selber weißt, gibt es sehr viele männliche Großmeister. Und Männer gibt es im Schach viel mehr. Aber um Frauen einen Ansporn zu geben, ebenfalls in dieser Männerdomäne Fuß zu fassen, wurden diese Titel extra für Frauen eingeführt. Und obwohl die Anforderungen dafür geringer sind als für die Herren, ist es dennoch extrem schwierig, so einen Titel zu erlangen.
Hier kannst du noch etwas lesen:
https://www.chess.com/de/terms/wgm
Erwähnenswert ist auch noch, dass es bei vielen Turnieren Rating-Preise gibt und ebenso auch für die beste Frau oder die besten drei Frauen. Ich finde es zwar ein bisschen unfair, weil so manchmal wirklich fast jede Teilnehmerin etwas gewinnen kann, aber andererseits wird so wirklich gut Werbung gemacht, wodurch die Anzahl der Frauen im Schach spürbar zunimmt.
Ich hoffe, deine Frage einigermaßen beantwortet zu haben 🙂
Super. Finde so eine Voreingenommenheit gegenüber Frauen im Schach auch sehr schade.