Werden die Menschen immer aggressiver?

11 Antworten

Danke, dass Du Diese Frage aufgeworfen hast.

Und ich möchte Dich bestätigen - denn auch meiner Ansicht nach wird der zwischenmenschliche Umgang in der BRD massiv rauher.

Schuld daran sind zunächst die Massenmedien, welche die Bürger immer wieder anstacheln und aufstacheln. Damit meine ich ALLE Medien, denn dabei kann man den Spiegel, die FAZ, die NZZ etc. nicht ausnehmen. Sie stacheln einfach nur auf einem "angeblich" höheren Niveau.

Und dann sind das natürlich die Leute selbst. Sie bekommen ja im TV und den Internet-Streams nichts anderes zu sehen als gewalt, Gewalt und nochmals Gewalt. Probleme werden dort grundsätzlich mit Gewalt gelöst - und selten bis niemals mit "Gewaltlosigkeit". Damit sind natürlich sowohl die Produzenten als auch die Konsumenten dieser Gewalt gemeint.

Und dann wären da noch die Menschen, welche sich gegen diese Gewalt richten. Völlig egal ob sie gegen Gewalt im kleinen (an Schulen, in der Straßenbahn, in der Öffentlichkeit) oder gegen Kriege zu Felde ziehen - sie werden von den Leuten wiederum mit Gewalt überzogen (psychisch und physisch).

Glaubt ihr mir nicht? Dann könntn ihr ja mal die Kommentar lesen, welche ich hier bei GF zu Gesicht bekomme, wenn ich zu FRIEDEN SCHAFFEN OHNE WAFFEN aufrufe.

Dabei sind Ausdrücke wie "Putin muss vernichtet werden" noch die harmloseren Varianten - auch wenn die Ausdrucksweise sehr stark an 1933-1945 denken lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Inkognito-Nutzer   14.03.2024, 14:52

Danke für deinen ausführlichen Kommentar. Und ich stimme dir zu. Außer bei dem Punkt bezüglich Putin, den dieser ignoriert, dass Putin selbst der Aggressor ist, der Gewalt ausübt. Natürlich darf man dies nicht unbeachtet lassen. Einer Frau, die gerade vergewaltigt wird, würdest du doch auch zur Not mit Waffengewalt helfen, oder? Zumal es in meiner Frage sowieso eher um alltägliche Gewalt innerhalb der Gesellschaft geht, nicht um jene, die von Staaten ausgeübt wird.

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Traveller5712  14.03.2024, 14:57
@Inkognito-Fragesteller
  1. Niemand darf ausgeschlossen werden. Wenn Du schon wieder anfängst zu selektieren, dann duldest Du Gewalt und bewertest diese gleichzeitig (mal gut mal böse mal zwecklos mal in ordnung)
  2. Ich würde niemals eine Waffe in die Hand nehmen. Ich habe den kriegsdienst mit der Waffe verweigert und stehe auch heute immer noch dazu, dass man jeden Konflikt gewaltfrei lösen kann. Und wenn Du versucht, bei mir einen gewissenskonflikt auszulösen, in dem Du auf eine Vergewaltigung anspielst, muss ich Dir sagen, dass dieses "Dilemma" tatsächlich lösbar ist - nämlich in dem man zuerst die Polizei ruft, und dann eingreift ohne Gewalt.
  3. Es ist ist - mit verlaub gesagt - scheissegal, wer gegen wen warum und wieso und in welchem Umfang Gewalt ausübt. Gewalt ist NIEMALS eine Lösung - egal ob an der Supermarktkasse oder auf dem Schlachtfeld.

Bitte lasse Dich nicht dazu nieder, Gewalt in irgend einer Art und Weise zu bewerten!

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Inkognito-Nutzer   14.03.2024, 15:03
@Traveller5712

Sehr ehrenwerte Ansicht, da bin ich ganz ehrlich. Aber leider absolut nicht praktikabel oder gar realistisch. Was wäre denn die Alternative? Im Beispiel der Vergewaltigung: Klar Polizei rufen selbstverständlich, aber bis die da sind, ist das Opfer bereits traumatisiert. Und wenn der Vergewaltiger bewaffnet ist, lacht der sich doch tot, wenn du versuchst gewaltlos einzugreifen.

Und im Falle der Ukraine, was wäre denn dein Vorschlag? Verhandlungen? Wie willst du denn mit einem Aggressor verhandeln, der dazu nicht bereit ist? Vor allem, auf welcher Verhandlungsbasis bitte schön? Soll die Ukraine etwa geteilt werden? Das wäre eine Belohnung für die Gewalt des Aggressors.

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Traveller5712  14.03.2024, 15:09
@Inkognito-Fragesteller

Und schon wieder wertest und bewertest Du - ein ganz normaler Vorgang übrigens. Dabei wirst Du übrigens agressiver in Wortwahl und Inhalt. Und Agression selbst ist bereits Gewalt.

Du bewertest mich als ideellen Spinner, der von einer gewaltfreien Welt träumt. Das Du damit falscher nicht liegen kannst, kannst Du nicht wissen, da ich nichts davon erzählt habe. Warum auch? ich habe nicht vor, in GF mein Leben auszubreiten.

Lass mich Dir nur soviel sagen: Jeden Vergewaltiger bekommt man klein - und zwar vollkommen ohne Waffen! Ja, man muss Gewalt einsetzen um ihn von seinem Tuen abzubringen. Aber es muss keine Waffengewalt sein!

Und - jetzt bin ich ganz ehrlich: Hör bitte damit auf, Menschen nach dem zu bewerten, was sie in wenigen Zeilen in GF schreiben - und höre bitte damit auf, alles und jedes zu zerlegen, was Dir andere auf Deine Frage zu antworten.

Du hattest einen sehr guten Ansatz - und jetzt zerredest Du alles wieder, weil eine Antwort nicht Deiner Weltsicht entspricht.

So schafft man Gewalt tatsächlich NICHT aus der Welt - ganz sicher nicht!

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Inkognito-Nutzer   14.03.2024, 15:17
@Traveller5712

Also zunächst einmal, bitte lege mir keine Worte in den Mund. Ich habe dich nie als Spinner bezeichnet. Danke schön.

Zweitens, du hast eben noch davon gesprochen, dass du gegen Gewalt bist. Und nun willst du gegen den Vergewaltiger doch Gewalt einsetzen, aber ohne Waffen? In dem Punkt unterscheidest und wertest du doch auch zwischen "guter" und "schlechter" Gewalt.

Drittens, ich bewerte keine Menschen. Ich gehe nur nach dem, was du mir hier geschrieben hast. Das war deine Entscheidung auf meine Frage zu antworten und es ist meine, dir darauf zu antworten. Wenn du mit den Meinungen anderer Menschen nicht umgehen kannst, ist das leider dein Problem.

Ich stelle solche Art Fragen prinzipiell immer mit einem Dialogansatz. Es geht mir darum ins Gespräch zu kommen und verschiedene Ansichten mit anderen Menschen auszutauschen. Wenn du das nicht möchtest, ist das dein gutes Recht. Aber bitte schreibe mir nicht vor, wie ich auf deine Texte zu antworten habe.

Und ja, so schafft man Gewalt aus der Welt. Durch Gespräche. Das du das nicht kannst, überrascht mich ehrlich gesagt sehr.

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Definitiv steigen Gewalt und Aggressives Verhalten.
Grund: Wir alle spüren, wir sind am Rande eines gewaltigen Umbruchs. Ich bin 57, Jahrzehntelang war die „Religion“, lerne, gib Dir Mühe, Du kannst es besser haben. (Wuchs in einfachen Verhältnissen auf). Der Wunsch nach Wohlstand trieb einen an. Ein eigenes Zimmer, ein Schöner Urlaub usw. Die Chancen waren da. Jetzt aber gilt das nicht mehr, die Welt verträgt dieses alte „mehr“ nicht mehr, Dinge „die immer schon so waren“, Wetter, Sommer, Winter, sind es nicht mehr. Ich hab früher NIE Tornadowarnungen in der deutschen Wettervorhersage gehabt. Früher sagten die Alten, „Ach, da hättet ihr mal im Sommer AnnoTobak Dabeisein müssen, DAS war ein Unwetter.“ Heute verschwinden sie samt ihren Häusern in einem friedlichen Flusstal. Und was die macht die Menschheit?! Sie kämpft gegeneinander. Die einen wollen es nicht hören, folgen dem größten Clown, wenn er nur verspricht, alles bleibt, wie es ist. (Trump) Die anderen wollen ihre kleine Nation zurück, denn da war alles „super“. (AfD) Die nächsten nehmen Gottes Bedienungsanleitung und sagen, „nur so klappts“, (ihr wisst schon..). Andere machen noch schnell Party, bevor der Kahn absäuft. Und alle alle sind bereit, dem Kritiker oder Zweifelnden eine reinzuhauen, aus Unsicherheit, Panik, Frust und Zorn. Bei der Titanic-Katastrophe haben die in den Rettungsbooten den im Wasser treibenden die Ruder auf den Kopf gedonnert, aus Angst, sie bringen die Dinger zum Kentern.
Das ist der Mensch.
Hoffnung bleibt, irgendwann setzt sich doch ein „Zusammenrücken“ durch, wenn die Erde weiter die Dividende auszahlt.

3 Punkte fallen mir gerade dazu ein.

  • Die Sichtbarkeit von Gewalt ist in heutiger Zeit einfach höher (herkömmliche Medien, soziale Medien...)
  • Es ist auch eine Bildungsfrage. Tendenziell neigen ungebildete Bevölkerungssegmente eher zu Gewalt als ein Mittel zur "Problemlösung)
  • Früher war Gewalt sicherlich nicht akzeptiert, aber trotzdem um einiges eher noch gedultet als heute. Heute ist Gewaltanwendung ein grosses Tabu. Das trägt nochmals zusätzlich zur Sichtbarkeit bei (weil Tabubruch).

Ich kann nicht sagen, ob und wenn ja in welchem Umfang Gewalt in letzter Zeit zugenommen hat. Ich denke die Sichtbarkeit ist ein sehr grosser Punkt für die Beantwortung deiner Frage.

Die Bildungsfrage ist in unserer Gesellschaft wohl eher sekundär, wenn nicht gar irrelevant.

Ja, die Politik lebt es vor und wird in ihrer Ausdrucksweise immer radikaler heult aber wenn sie Echo bekommt.

Da ist sich die Forschung scheinbar nicht so ganz einig.

Zumindest im europäischen Vergleich ist die deutsche Gesellschaft sogar einiger als andere:

https://www.iwkoeln.de/presse/iw-nachrichten/dominik-h-enste-der-mythos-der-spaltung.html

Andererseits wird der Ton in sozialen Medien wohl tatsächlich rauer:

https://www.presseportal.de/pm/166348/5676305

Ich interpretiere dass so, dass es uns so vorkommt, als würden die Menschen aggressiver, wenn wir viel Internet konsumieren.

kiniro  14.03.2024, 12:14

Es kommt auch darauf an, wo sich im Internet aufgehalten wird.

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