Wer war ARGOS in der römischen Mythologie?

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Argos gehört eigentlich zur griechischen Mythologie, die aber in die römische Kultur Eingang gefunden hat (daher Teil der griechisch-römischen Antike). Nützlich sind Nachschlagewerke (z. B. Lexika und Handbücher) zur Antike und zur Mythologie.

Es gibt mehrere Personen der Mythologie die Argos heißen. Außerdem ist auch die griechische Stadt Stadt Argos mit Mythologie verbunden. So war nach Mythen Danaos, der 5 Tochter (die Danaiden) hatte, König von Argos, später Adrastos, der den Zug der „Sieben gegen Theben“ anführte. Eine Generation später eroberten deren Nachkommen (die „Epigonen“) Theben. Dazu gehörten Diomedes, Sohn des Tydeus und Schwiegersohn des Adrastos/Ehemann dessen Tochter Aigiale), nach Homer König von Argos und sein Freund Sthenelos, die am trojanischen Krieg teilnahmen.

Worauf bezieht sich Argos in der Frage? Besonders viel gibt es über den Riesen und vieläugigen Wächter, von dem die Redensart „mit Argusaugen“ (der griechische Name „Argos“ heißt in der lateinischen Sprache „Argus“) stammt.

Fritz Graf, Argos (Ἄργος). I. mythische Personen. In: In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 1: A - Ari. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 1996, Spalte 1069- 1070

1) Sohn des Zeus und der Niobe, Bruder des Pelasgos, Mann der Euadne, vater unter anderem von Epidauros oder der Peitho

Er folgt Pelasgos als argivischer König nach, gründet die Stadt Argos, die wie die Landschaft nach ihm heißt (Apollodor 2, 3)

2) Sohn des Arestor (Apollonios Rhodios 1, 112) oder des Polybos und der Argeia oder des Phrixos und der Chalkiope, der Schwester der Medeia; Bildschnitzer und namensgebender Erbauer der Argos, an deren Fahrt er teilnimmt

3) Sohn des Phrixos (nach eingien von Argos 2) unterschieden), floh mit seinen Brüdern aus Kolchis nach Orchomenos, erlitt unterwegs Schiffbruch, strandete auf der Insel des ares, wo die Argonauten sie antrafen, mit ihnen zusammen setzten sie die Rückfahrt fort (Hyginus Fabulae 2; 14; 21, Apollonios Rhodios 2, 1122)

4) Eponym (Namensgeber) des stadtrömischen vicus Argiletum (Vergil, Aeneis 8, 345), vielleicht Erfindung Vergils

5) Wächter der in eine Kuh verwandelten Königstochter Io, weil er „allsehend“ (πανόπτης) war und drei (Pherekydes FGrH 3 F 60), vier (Werk „Aigimios“, Hesiod, fr. 294), hundert oder unzählige Augen hatte

Er kann entweder alle Augen gleichzeitig oder die Hälfte abwechselnd offen halten. Seine Wachsamkeit wird sprichwörtlich (Plautus, Aulularia 555). Hermes schläfert ihn mit einem Flötenlied ein und tötet ihn dann, um Io zu entführen (für Zeus, der in sie verliebt ist; dessen eifersüchtige Ehefrau hatte Io in eine Kuh verwandelt). Dahinter steht eine Deutung des homerischen Epithetons (Beinamens) ἀργεϊφόντης als „Argostöter“; Hera verwandelt den toten Argos in einen Pfau oder setzt seine Augen in die Pfauenfedern ein.

Die Genealogien lassen ihn entweder erdgeboren sein (Aischylos, Prometheus 567); Akusilaos FGrH 2 F 27) oder geben ihn Arestor (Pherekydes FGRH 3 F 66), den Flußgott Inachos (Asklepiades FGRH 12 F 16) oder Agenor zum Vater (Apollodor 2, 6).

Richard Engelmann, Argos. In: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Herausgegeben von Wilhelm Heinrich Roscher. Band 1.1: Aba – Evan. Leipzig : Teubner, 1884 - 1886, Spalte 537 – 540

1) Sohn des Zeus und der Niobe (Tochter des Phoroneus)

2) Sohn des Agenor oder des Arestor und der Mykene (Tochter des Inachos) oder des Inachos und der Ismene (Tochter des Asopes) oder des Piranthos und der Kalirrhoe, nach anderen Sohn der Erde

Nach Pherekydes hatte er ein Auge auf dem Kopf, nach dem Verfasser des „Werks „Aigimios“ vier Augen (zwei vorn, zwei hinten), nach anderen hundert Augen (Ovis, Metamorphosen 1, 625) oder viele Augen, an den Kopf angebracht nach Macrobius, Saturnalia 1, 19, 2), nach anderen über den ganzen Körper verteilt.

Argos hatte einen gewaltigen Körperbau, er befreite Arkadien von dem das Land vernichtenden Stier und bekleidete sich mit seinem Fell, tötetet den Satyr, derden Arkadern Schaden zufügte und ihre Herden wegschleppte, überfiel die Echidna, die Vorüberziehende packte und fortschleppte im Schlaf und tötete sie, rächte den mord des Apis (vgl. Apollodor 2, 12; hier wie an anderen Punkten sind Argos1 und Argos 2 vielfach ineinander übergegangen).

Von Hera wird er mit der Bewachung der in eine Kuh verwandelten Io betraut. Er bindet sie im Hain der Hera an einen Ölbaum, entweder in einem Νεμέα genannten Ort zwischen Argos und Mykene oder auf Euboia, dem Berg der argivischen Ebene, wo das Heraion liegt.

Hermes naht im Auftrag des Zeus, die Kuh zu stehlen; er schläfert deshalb den Argos mit der Syrinx und seinem schlafbringenden Stab ein oder gräbt ihm mit einer Sichel die Augen aus und tötet ihn dann oder tötet ihn mit einem Steinwurf, nachdem er durch den Schrei eines Habichts oder eines nachher in einen Habicht verwandelten Jünglings an der Ausführung seines Vorhabens gehindert worden war. Die Augen des Argos Panoptes werden von Hera in den Schweif des Pfau gesetzt.

3) Sohn des Phrixos und der Chalkipe oder der Iophossa (Tochter des Aietes) Leistet in Kolchis wesentlichen Beistand, indem er durch seine Mutter den Verkehr zwischen Iason und Medeia anbahnt. Nach der Rückkehr der Argonauten nach Griechenland heiratet er Perimele (Tochter des Admetos) und wird Vater des Magnes.

4) Sohn des Polybos und der Argia oder des Danaos oder des Arestor; ein mit Stierfell bekleideter Argiver, Erbauer der Argo und Teilnehmer an der Argonautenfahrt

5) Sohn des Iason

6) einer der Kyklopen, gewöhnlich Arges genannt

7) Sohn des Neoptolemos und der leonassa, Bruder des Pergamos, Pandaros, Eraos. Dorieus, der Danae, des Eurymachos und Troas

8) a) Hund des Odysseus (Homer, Odyssee, 17. Gesang, ρ 291 – 327), der in hohem Alter auf dem Misthaufen liegend den heimgekehrten Odysseus erkennt und sofort danach stirbt; b) Hund des Aktaion (Apollodor 3, 4, 4)

Hinzuzufügen wäre noch das hundertäugige, immer wache Ungeheuer Argus/Argos, das Hera dazu bestellte, die in eine Kuh verwandelte Königstochter Io zu bewachen, um Zeus zu hindern, ihr nachzustellen. Zeus ließ Argos durch Hermes in den Schlaf singen und töten. Die Augen des Argos wurden von Hera auf den Schwanz des Pfauen verpflanzt.

Schon die Endung -os verweist nach Griechenland, nicht Rom, doch das nur nebenbei. Der Fleißarbeit von Albrecht kann ich nur einen Tipp hinzufügen. Ich bin mit dem Klassiker von Gustav Schwab: Die schönsten Sagen des griechische Altertume. (Titel nach Gedächtnis), das ich als Zwölfjähriger gelesen habe, als mich eine Mandelentzündung ans Bett gefesselt hat, wunderbar zurechtgekommen. Nebenbei: Bildung erwirbt man nicht an einem Abend, sondern sie trägt man ein ganzes Leben zusammen, fangen Sie einfach damit an!

LiloB  21.08.2010, 14:18

Das ist ein ganz toller Ratschlag. Ich habe meinem Enkel, wenn er bei Krankheit bei mir war, statt der (wie er meinte) Kindersachen - sprich Märchen - die Griechischen Sagen genau aus dem von Dir erwähnten Buch vorgelesen. Vielleicht wird er eines Tages Zusammenhänge erinnern.

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Schau mal hier, wieviele Argose es gab, da kannst Du Dir einen aussuchen. Aber römisch sind die alle nicht, der Name ist Griechisch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Argos