Wer kann mir sagen, wie es funktioniert wenn im Frühjahr die Bäume austreiben, dass ohne Kapillarität der Saft durch die Leitbündel bis hoch zur Knospe kommt?

4 Antworten

Die Kanäle sind nicht trocken. Die Zellen auch nicht. Der Saftfluß wurde nur stillgelegt. Der Zellsaft wird bei starkem Frost kristallisiert.

Es gibt außer Transpiration noch 3 andere Kräfte, die Saftfluß ermöglichen:

Kohasion
Adhäsion
Wurzeldruck

Sobald der Boden frostfrei ist, wirken diese Kräfte auch im Winter minimal weiter. Es entsteht schon mal vorbeugend neues Wurzelwerk.
Die Pflanze tut scheinbar nichts, bereitet sich aber den ganzen Winter auf den Frühjahrsaustrieb vor.

Ich sehe das so wie Rheinflip

Ich habe unzählige OBstbäume im Garten.

Die Zweige sind auch im Winter voll im Saft. Die zweige die nicht im Saft sind und damit ausgetrocknet kann ich mühelos zerbrechen, die gesunden Triebe biegen sich nur, sie stehen noch voll im Saft.

Dadurch dass die Verbraucher - Blätter - weg sind kommt der Auftrieb zum erliegen.

Bim Saftauftrieb beginnen die Knospen zu schwellen und bilden damit einen Verbrauch der den Saftauftrieb im Frühjahr anregt. Auch wenn der Laie nach Außen nicht viel erkennen kann beginnt das Leben im Baum bereits.

ABER ganz restlos erklärt sich dies dennoch nicht, da der Saftauftrieb im Frühjahr tatsächlich stärker ist als im Rest des Vegitationsjahres. Eine nicht bewiesene Theorie ist, dass mit der Anregung des Saftaustriebs dieser gleich auf volle Touren kommt, da die meisten Verbraucher aber noch fehlen wirkt der Saftauftrieb stärker und je nach Baumart beginnen die Bäume mehr oder weniger stark zu bluten.

Jochen420 
Fragesteller
 14.02.2022, 02:41

Das mit dem Bluten ist sehr gut bei Birken um Saft zu zapfen. Habe das früher gern gemacht bis der Nachbar den umgemacht hat, jetzt haben wir keine Birke mehr am Bach stehen.

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Im Frühling bei steigenden Temperaturen werden in den Zellen Reservestoffe mobilisiert. Die daraus entstehenden Zucker erhöhen den Wurzeldruck.

Das Leitbahnwasser wird von oben nach unten aufsteigend mit Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose) angereichert.

Das ermöglicht den Wasseraufstieg.

Die süßen Safte der Bäume werden (nur im Frühling) ja auch geerntet, z.B. beim Ahorn.

Insgesamt ist das Thema Wassertransport in Bäumen noch nicht wirklich geklärt.

Von Experte WAYKOW bestätigt

Sind die Kanäle tatsächlich trocken? Oder steht einfach die Flüssigkeit in den Kanälen? ich habe die Vorstellung, dass die Kanäle niemals trocken fallen dürfen, sonst stirbt der Baum

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbybotaniker und Naturgärtner