Wer ist der schlechteste Bundeskanzler seit 1945?

21 Antworten

Der "unglücklichste" Kanzler war Ludwig Erhard

Als er von "Maßhalten" sprach, rollten Jusos sich vor Lachen bepinkelnd über ihren Flokati....

Mit der SPD und den 14 % - Forderungen Klunckers kam dann die Arbeitslosigkeit in Schwung.... :-(((

Athina333  30.06.2019, 09:57

Du könntest in der Tat genau recht haben, wenn du Ludwig Erhard als den möglicherweise unglücklichsten Kanzler bezeichnest. Ihn vergißt man auch schnell -mea culpa - ,jedenfalls, was einige Bekannte und auch mich angeht. Gerade sehe ich ein Foto von ihm in einem geschichtlichen Buch. -- Nein, so wie er sieht Keine Führungspersönlichkeit aus.Da sieht man einen Mann, der sich in seinem Ressort offensichtlich bestens auskennt, dem es auch nicht auf ein etwas mehr an Arbeit ankommt! Ob er wohl ganz gesund ist? Die Gesundheit von Politikern war damals kein Thema. Wenn jemand starb, erfuhr man das über die Radionachrichten, und in den Tageszeitungen wurde am nächsten Tag darüber berichtet. -- L.E. macht m.E. nach hier auf dem Foto spontan keinen tief unglücklichen Eindruck. Was er weiß, ist , dass er auf seinem Gebiet eindeutig erfolgreich ist. Die realen Fakten sprechen für ihn, dem Mann der Wirtschaft. Mehr scheint da aber nichts zu sein,kein Mensch, der ihn für sein politisches Kalkül persönlich lobt. Das scheint er auch nicht zu erwarten.Wie muss es ihn daher aber dann innerlich, menschlich tief gekränkt haben, wenn er hörte,dass Konrad Adenauer in ihm, dem Mann, der die Wirtschaft kannte, eben nicht seinen potentiellen Nachfolger sah.Der II. Bundeskanzler wollte L.E. wohl werden, weil er meinte, das stünde, ihm, der seine Aufgaben im Wirtsch.- Ministerium erfolgreich meistere, ebenso zu wie anderen, die ein oder mehrere Ministerien bedienten.ich denke, L.E. hatte viele Fähigkeiten, lebte gedanklich aber immer noch zu sehr in einer Obrigkeitswelt, in der keine konsequent demokratischen Strukturen Platz finden konnten.

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Wie gut oder schlecht ein Kanzler war, hing und hängt davon ab, was die Opposition an besseren Kandidaten zu bieten hatte.

Adenauer hatte ein schweres los. Als Kanzler in einem Land, das den Krieg verloren hatte und in Trümmern lag, hat er keine schlechte Politik gemacht. Wesentlich dazu beigetragen hat sein Wirtschaftsminister Ehrhardt. Der war der beste Wirtschaftsminister nach dem 2.Weltkrieg. Als Kanzler hatte er aber nicht das Durchsetzungsvermögen von Adenauer. Daran ist er gescheitert.

Kohl hatte keinen echten Widersacher. Seine Gegner waren zu unbekannt oder unbeliebt. Er hat von der Ostpolitik von Brandt profitiert, die er aber vergeigt hat. Noch heute sucht man vergeblich die blühenden Landschaften. Er hat aber geschickt abgewartet, bis der Trend zu erkennen war, wohin die Richtung ging, bis er seine Meinung kundtat. Er hat alles ausgesessen, wie des Volkes Meinung war.

Angela Merkel hat nicht nur von Kohl gelernt, sondern auch in der DDR, wie man erfolgreich Politik macht.

Helmut Schmidt hat außer dem Nato.Doppelbeschluß kaum etwas geleistet, mit gutem Willen noch mit Giscar d Éstaing den ECU auf den Weg gebracht.

joeluc  05.09.2015, 03:08

Du hast eine Ahnung. Man kann von Schmidt sagen was man will, aber er hat den roten sozialistischen mörderischen Terror einer RAF in Deutschland besiegt.

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earnest  05.09.2015, 06:36
@joeluc

Jo, das war er ganz allein. Hatte er nicht ein paar Helferlein?

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Wolli1960  08.09.2015, 15:37
@earnest

Helmut Schmidt ist der einzige sozialdemokratische Bundeskanzler, den ich trotz meiner eher bürgerlich-konservativen Einstellung ausdrücklich respektiere. Unter anderem wegen seiner Standfestigkeit in Sachen RAF-Terror und NATO-Doppelbeschluss.

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lupoklick  08.09.2015, 20:22
@Wolli1960

Schmidt ist aus Hamburg mit einer gewaltigen Lüge gekommen. am 16. 2. 1962 hinderte er die Bundeswehr-Sturmboote am Retten der auf Dächern der Kleingärten Frierenden. - Erst als "seine". des Innensenators Feuerwehrschlauchboote an Stacheldrahtzäunen  abgesoffen waren, durfte die Bundeswehr 300 Leichen bergen....Ich habe das Gezerre im Radio nahe Hamburg verfolgt.... Schmidt war der "große Held" ??? --- pfui Deibel ---

Nato-Doppelbeschluß war richtig, auch die Einführung des ECU. Aber das Scheitern an den JUSOS der FDP in die Schuhe zu schieben, war - wie gewohnt - schäbig....

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joeluc  08.09.2015, 22:25
@earnest

earnest

Die Verantwortung - ein Wort welches heute den meisten Politikern und vor allem Linkspopulisten fremd geworden ist - hat er damals in der Tat ganz alleine getragen. Dafür respektiere ich Schmidt.


So war und ist das bei verantwortungsbewußten Führungskräften, wozu auch ein Kanzler zählt. Etwas was zB der Merkel vollständig abgeht, alternativlos.

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Gerhard Schröder, dicht gefolgt von Kurt Georg Kiesinger!

  • Schröders Reformen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zahl der Menschen, die sich ohne Perspektive mit Leiharbeit, Befristungen oder Minijobs begnügen müssen, rasant angestiegen ist. Verschärfte Zumutbarkeitskriterien und Sanktionen zwingen Erwerbslose, jede Arbeit zu noch so schlechten Bedingungen anzunehmen. Die Rot-Grüne Bundesregierung hat massiv in die sozialen Rechte der Beschäftigten und Erwerbslosen eingegriffen, obwohl die Regierung am Anfang versprach, genau diese Menschen zu stärken – Fehlanzeige.
  • Zu Kiesinger muss ich nicht viel sagen – dass er bereits kurz nach der Machtergreifung der NSDAP beigetreten ist, den Nationalsozialismus verherrlicht hat und sogar in einer Abteilung der SA tätig war, hat er bis zu seinem Tod geleugnet – die Dokumente, die das alles einwandfrei bestätigen, hat er dabei wohl außer Acht gelassen. Aber auch so hat er wenig geleistet. 
  • Otto von Bismarck war im Übrigen Reichskanzler, die Bundesrepublik wurde erst 1949 gegründet. 
  • Aus meiner Sicht war Willy Brandt der mit Abstand beste Bundeskanzler. 
Velbert2  04.09.2015, 14:54

Willy Brandt war eher ein Schönwetterkanzler, der vor keinen wirklichen Herausforderungen stand.

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dataways  06.09.2015, 12:38
@Velbert2

Die Herausforderungen, die Bundesrepublik zu demokratisieren und die verhärteten Ost-West-Blöcke aufzuweichen, reichen Dir wohl nicht.

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tanztrainer1  27.01.2016, 21:05
@dataways

Willy Brand hat aber auch ein paar ganz dicke Böcke geschossen!

Was heißt da demokratisieren? Ist doch ein Witz zu behaupten, dass wir erst nach 1970 eine Demokratie gewesen wären!

Und das mit den Ost-West-Blöcken klappte ja auch erst etwas später Dank solcher Leute wie Gorbatschow. Dabei vergisst man, dass wahrscheinlich eine der ersten Impulse den Ost-West-Konflikt aufzuweichen eher die Gründung der Solidarność in Polen war, die auch von Karol Wojtyła (Papst Johannes Paul II.)  stark unterstützt wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Solidarno%C5%9B%C4%87

@Jumpix:  So toll hab ich jetzt den Willy Brand nicht in Erinnerung! Viele hatten den Eindruck, dass er nur eine Marionette Onkel Herberts war (kapiert?).

Aber sonst bin ich ganz Deiner Meinung:

Schlecht fand ich den Kurg Georg Kiesinger, der wird den jüngeren so gut wie nichts mehr sagen.

Und Gerhard Schröder war für mich nur ein Eitler Schwätzer, dem es wohl wichtiger war, dass er "die Haare schön hatte"!

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tanztrainer1  27.01.2016, 21:11
@tanztrainer1

Korrektur hatte zuvor nicht geklappt: Der dickste Bock vom Willi:

Googelt man nach Guillaume-Affäre!

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Aus meiner Sicht war es eindeutig Helmut Kohl, welchen ich als den schlechtesten Bundeskanzler sehe. Merkel hat einiges von ihm übernommen, was z.B. das Aussitzen von Problemen betrifft.

Kohl war ein bestimmender Mensch und kannte nur sich. Sein jüngerer Sohn hat das schon des öfteren im TV zur Sprache gebracht.

Wenn es um Kosten ging für Veranstaltungen, für die ein gewisses Budget vorgesehen war, hielt sich Kohl nicht daran. Er bestimmte selbstherrlich. Dann gab es die Spendenaffäire, die auch nie richtig aufgeklärt wurde. Er verhinderte mit einem Heer von Anwälten die Veröffentlichung der Akten über ihn, die von der Stasi erstellt wurden.

Dann wird er fälschlicherweise als der Kanzler der Wiedervereinigung gefeiert.

Tatsache war, dass ein maroder Staat wie die damalige DDR die UdSSR zuviel Geld gekostet hätte. Milliarden haben Strauss und Kohl in die DDR transferiert. Ohne Gorbatschow hätte es wahrscheinlich keine Wiedervereinigung gegeben. Demzufolge kann man es Gorbatschow zuschreiben, dass die Wiedervereingung überhaupt möglich war.

Nach 1945 gab es ja einige Bundeskanzler. Wenn ich mich da für einen entscheiden würde, der seine Aufgabe gut gemacht hat, dann wäre das Schmidt.Seine Amtszeit war begleitet von Katastrophen wie damals das Hochwasser in Hamburg, oder die RAF Zeit.

Jeder dieser Bundeskanzler die wir nach 1945 hatten, hatten ihre Stärken und Schwächen.