Wer hat den Aufbau Deutschlands nach dem 2 Weltkrieg finanziert und wieso?
Jetzt kommt mir bitte nicht mit den Amerikanern.
6 Antworten
Die Westdeutschen selbst mit dem System des Lastenausgleich.
Dazu bekam die Westzone aus dem Marshallplan 1,41 Mrd. US$ als Hilfe zur Selbsthilfe. Die Ostzone hat jede Hilfe aus dem Marshallplan abgelehnt.
Der gesamte Marshallplan betrug 14 Mrd US Dollar, davon erhielten GB 3,44 Mrd., Fr 2,66 Mrd, Italien 1,515 Mrd. Selbst das kleine Griechenland bekam mit 693,6 Mill fast die Hälfte von der Hilfe an Deutschland.
Die Einzigen, die mit der amerikanischen Hilfe richtig umgingen waren die Westdeutschen.
Allerdings sollte nicht unerwähnt bleiben, die Westalliierten haben aus Versailles gelernt und die Reparationszahlen für Westdeutschland gestundet. Die UdSSR hingegen hat ihre Zone ausgebeutet.
Karl37, ich verbreite keinen Mythos, ich schreibe wie es war(es steht uebrigens nichts anderes in deinem Link)
Wenn wir die Zahl 100 ansetzen, dann hat die DDR 95 und die BRD 5 davon bezahlt. Mein Anliegen war ja nur, es wurde hier von DE gesprochen, somit musste ich die DDR erwaehnen, sonst denken einfaeltige Gemuehter, die haette es nie gegeben.
Dein Eindruck, den du verbreitest, die DDR wäre nur durch die Reparationszahlungen Bankrott gegangen, ist falsch.
Es sind mehrere Punkte die dagegen sprechen, einmal waren die Zerstörungen durch den Bombenkrieg im Westen wesentlich größer und damit eine größere Wohnungsnot nach dem Krieg und dann hat die BRD sofort Juden, Zwangsarbeiter und andere Verfolgte des Naziregime entschädigt. Diese Last, die auch die Bewohner im Osten mit verantwortet hatten, haben die Westdeutschen allein getragen.
In der DDR gab es keinen Marshallplan.
Die Menschen die dort lebten wurden auch nicht von der Swjetunjon gefüttert, nein im Gegenteil.
Die meisten Anlagen, Betriebe und Wirtschaftsgüter wurden als Reparationszahlung demontiert und abtransportiert.
Die Menschen in der Mitte Deutschlands haben ihr Land selbst aufgebaut, bescheiden gelebt und für Neckermann und Co. gute und günstige Wirtschaftsgüter für die Bundesrepublik produziert.
Nun, 27 Jahre nach der Wende können die ehemaligen DDR Bürger mit zwei Augen auf die jüngere deutsche Geschichte blicken, doch mancher BRD Bürger von einst hatt dafür den Blick ganz verloren.
Im wesentlichen war der Wiederaufbau selbstfinanziert. Vor dem Krieg war Dland eine der führenden Wirtschafts- und Wissenschaftsnationen (wenn nicht sogar DIE führende Wirtschafts- und Wissenschaftsnation). Nach dem Krieg lag zwar alles in Schutt und Asche, das Wissen und Können war aber noch in großen Teilen vorhanden. Zusammen mit Willen, unendlichem Fleiß und zusammengebissenen Zähnen hat die Generation, die für den Ausbruch des Krieges (mit) verantwortlich war dann auch ihr Bestes gegeben, das Land wieder aufzubauen.
Anja, der einzige User mit Durchblick. Der Lastenausgleich war die wesentliche Quelle für den Wiederaufbau. Insbesondere die nicht zerstörten Immobilien in den ländlichen Räumen waren die Hauptträger der Kosten.
Diese Umverteilung erfolgte dadurch, dass diejenigen, denen erhebliches Vermögen verblieben war (insbesondere betraf das Immobilien), eine Lastenausgleichsabgabe zahlten. Die Höhe dieser Abgabe wurde nach der Höhe des Vermögens mit Stand vom 21. Juni 1948 berechnet. Die Abgabe belief sich auf 50 % des berechneten Vermögenswertes und konnte in bis zu 120 vierteljährlichen Raten, also verteilt auf 30 Jahre, in den Ausgleichsfonds eingezahlt werden. Zu diesem Zweck wurden eine Vermögensabgabe, eine Hypothekengewinnabgabe und eine Kreditgewinnabgabe eingeführt, die an die Finanzämter zu zahlen waren. Durch die Verteilung auf viele Jahre betrug die Belastung nur 1,67 % pro Jahr, sodass sie aus dem Ertragswert des betroffenen Vermögens geleistet werden konnte, ohne die Vermögenssubstanz angreifen zu müssen. Das fiel den Betroffenen infolge der ständigen Inflation seit 1952 auch allmählich leichter. Ab den 1980er Jahren flossen zunehmend auch allgemeine Steuermittel in den Fonds.
Die sogenannten "Griechenlandhilfen" mit dem Marschalplan zu vergleichen, ist mit Abstand schlechteste Vergleich, den man hier hätte wählen können. Korrigier mich, aber während es sich bei den Geldern des Marschalplans um Investitionen gehandelt hat, sind über 90% der Gelder der ironischerweise "Rettungspakete" genannten Zahlungen direkt an Banken geflossen. Dieses Geld hatte das griechische Parlament zu keinem Zeitpunkt zur Verfügung, geschweige denn, das man damit die Wirtschaft hätte ankurbeln können.
Du hast Recht mit Deiner Anmerkung, dass man diese "Hilfen" nur schwer vergleichen kann. Das sollte auch kein Vergleich sein, sondern eine Einordnung um ein Gefühl zu bekommen, um welche Größenordnungen bzw. Geldmengen es sich gehandelt hat. Die eigentliche Aussage ist, dass der Marshallplan - in Beantwortung der eingangs gestellten Frage - bestenfalls ein klein wenig Hilfe zur Selbsthilfe war und keinesfalls zur Finanzierung des Aufbaus Deutschlands gedacht war oder ausgereicht hätte.
Da Du aber Griechenland ansprichst: Ja, die "Rettungspakete" sind hauptsächlich an Banken geflossen. Nichts desto trotz ist das Geld, dessentwegen jetzt "Rettung" erforderlich war, in wenigen Vorjahren bereits ausgegeben wurden und zwar, indem Schulden gemacht wurde. Teilweise floss es in absurde Immobilien- und Infrastrukturprojekte, teilweise in eine Verwaltung, die nichts verwaltet und teilweise auch in den Konsum. D.h. die Hilfen waren da, noch bevor man sie als "Rettung" bezeichnet hat.
Was für ein Mumpitz. Der Hauptgrund für Deutschlands wirtschaftlichen Aufschwung nach dem 2. WK war der Marschalplan der USA und die Großzügigkeit der Allierten, die Deutschland genau so gut in einen Agraarstaat hätten verwandeln können (diese Überlegungen gab es z.B. Seitens der Briten). Man einigte sich hinterher auf ein Aufbauprogramm mit milliardenschweren Krediten und Investitionen. Diese wurden auch nicht aus reiner Nächstenliebe gewährt, sondern mit Blick auf die Sowjetunion im Osten, die immer bedrohlicher für die Westallierten wurde.
Klar hätten die Alliierten auch die Möglichkeit gehabt, Deutschland vollständig zu vernichten und von der Landkarte zu tilgen. Darum geht es aber in der Frage nicht und darum ist Deine diesbezügliche Anmerkung eher trivial.
Der Marshallplan wird zwar immer wieder wieder als Wunderinstrument in den Himmel gehoben - jedoch wohl nur um von den Kriegsgräueltaten abzulenken, die die Alliierten in ähnlicher Weise verübt haben, wie es auch die Wehrmacht gemacht hatte. Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur an die Flächenbombardierung von deutschen Städten zu Zeitpunkten, als der Krieg bereits entschieden war, diese Städte keine strategische Bedeutung mehr hatten und mit Flüchtlingen überfüllt waren.
Der Marshallplan selbst hatte einen Umfang von ca. 13 Mrd. Dollar, was nach heutigem Wertmaßstab etwa 130 Mrd. Dollar (oder eben ca. 110 Mrd. €) entspricht. Damit konnte man in einem fast vollständig zertörten und teilweise geplünderten Land nur die allergrößte Not lindern. (Schau Dir im Vergleich die Griechenlandhilfen an, die sich inklusive der Target-Verbindlichkeiten insgesamt vermutlich in Richtung 1000 Mrd. Dollar bewegen dürften).
Bei präziser Betrachtung wird somit auch Dir sichtbar werden, wer den deutschen Wiederaufbau finanziert hat.
Naja, man kann die Amerikaner und den Marshallplan nicht einfach so zur Seite schieben, nach heutigem Wert 120 Milliarden $. Und nicht zu vrgessen die ungeheure Motivation der Bevoelkerug und Adenauer, der enthusiastisch dafuer arbeitete, die Soldaten in den Mainstream zurueckzubringen, und die russischen Kriegsgefangenen doch zurueckzubekommen.
Du musst verstehen, dass Deutschland etwa auf Steinzeitnveau gebombt war und nun von den Alliierten nagelneu mit den neusten Technologien ausgestattet wurde, was ein grosser Vorteil war.
Die Motivation war der Kalte Krieg, der gleich nach WWII anfing - Deutschland war der Puffer zwischen West und Ost. Auch war der marshallplan eine Investition.
Uebrigens ist Japan eine aehnliche story.
Du musst verstehen, dass Deutschland etwa auf Steinzeitnveau gebombt war
Deshalb sag ich ja, ohne fremde Finanzierung wäre ein Wiederaufbau nie möglich gewesen. Martin Schulz sagte in einem Interview, dass Deutschland nur existiert, um die Sicherheit Israels zu gewährleisten.
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Deshalb sag ich ja, ohne fremde Finanzierung wäre ein Wiederaufbau nie möglich gewesen.
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Sag ich ja, Marshallplan.
Ich lebe zufaellig in Israel und danke, aber mit unserem Militaerbudget hat Deutschland nicht viel zu tun.
Deutschland zahlt den Holocaustueberlebenden Renten, und hat in den 50ern mehrere Milliarden $ gezahlt, die genutzt wurden, deutsche Gueter und Dienstleistungen zu kaufen (also auch Investition, die teilweise an D zurueckfloss).
Steffie , du musst differenzieren. Das war die BRD von der du da sprichst nicht DE. Es gab da noch die DDR, ohne Marshallplan, dafuer aber eine Reste-Pluenderung von Eisenbahnschienen und Werkanlagen. Diese DDR hat wirklich aus Knochen Gulasch machen muessen, das sollte man nicht vergessen.
https://youtube.com/watch?v=DV8DsMmS65I
Falls ihr mal zeit habt, diese Doku berichtet ein bisschen differenzierter.
Die DDR hat 15 Milliarden $ bis 1953 an die Sowjetunion bezahlen muessen, also mehr als der Marshallplan ausmachte. Somit ging der Pfeil in der DDR, wirtschaftlich gesehen, nach unten und bei der BRD der Pfeil nach oben. Somit ist ein Naseruempfen ueber die sogenannte Ostzone eine Dummheit.