Wer entscheidet, das das Kind auf eine Förderschule muß?

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In NRW werden Kinder, die ggf. einen erhöhten Förderbedarf haben, getestet. Das kann die Schule beantragen oder auch die Eltern.

Die Eltern werden über die Einleitung informiert, können aber das Verfahren nicht verhindern. Es ist ja auch gut, dass das Kind nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten untersucht wird – das Kindeswohl steht dabei im Vordergrund (nicht alle Eltern können den richtigen Weg einschätzen, da sie „befangen“ sind und ihr Kind eigentlich immer für „toll“ halten).

Das Schulamt beauftragt dann eine Sonderschulkraft und in der Regel die Grundschulkraft, die das Kind unterrichtet, den Test durchzuführen.

Das Verfahren heißt AO-SF (Verfahren zur Feststellung von sonderpädagogischem Förderbedarf, dem Förderschwerpunkt und dem Förderort).

Die beiden Lehrkräfte erstellen ein Gutachten, das Gesundheitsamt macht eine Untersuchung mit Gutachten. Die Eltern werden informiert, bekommen alle Ergebnisse erklärt und zum Förderort gehört – die Eltern können mitentscheiden, ob das Kind auf eine Förderschule oder eine Regelschule geht.

Das Schulamt entscheidet dann nach der Aktenlage über das Verfahren. Der Förderbedarf wird durch nachprüfbare Kriterien festgelegt und kann daher nicht von den Eltern verhindert werden. Die Lehrkräfte müssten wissentlich falsche Daten liefern oder sachliche Fehler machen, um dies anzufechten. Auch die Festlegung des Schwerpunkte erfolgt nach objektiven Kriterien (Lernen, Sehen, Hören, geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung, sozial-emotionale Entwicklung).

Wenn die Lehrkräfte, das Gesundheitsamt und die Eltern nicht zu einer gemeinsamen Entscheidung über den Förderort (Regelschule/Förderschule) kommen, muss der Schulrat/die Schulrätin die Eltern in einem persönlichen Gespräch anhören; der Wunsch der Eltern muss angemessen berücksichtig werden.

Dann kommt der Bescheid schriftlich an die Eltern. Es ist ein Verwaltungsakt und deshalb kann dann auch noch dagegen beim Verwaltungsgericht Klage erhoben werden.

Nach Schilderung wird das beschriebene Kind einen vermuteten Bedarf im Bereich soziale und emotionale Entwicklung haben.

Die Regelschule muss dabei zur Förderung mindestens sonderpädagogische Fachkräfte stundenweise erhalten, es kann auch nötig sein, dass ein Integrationshelfer für das Kind nötig ist (Sozial- und Jugendamt entscheidet).

In der Förderschule kann das Kind in einer Kleingruppe lernen. Jährlich muss der Bedarf überprüft werden – die Rückschulung in die Regelschule ist unbedingt anzustreben.

Wichtig ist, was für das Kind richtig und gut ist und nicht, was wünschenswert ist – das Kind soll erfolgreich lernen können.

Heute wird eigentlich nicht gegen den Willen der Eltern der Förderort bestimmt.

wer letzendlich die entscheidung trifft weiß ich auch nicht, ,mein sohn leidet unter adhs und geht seid 4 jahren schon auf eine etwas andere schule, es ist keine förderschule sondern schule mit sozialem und emotionalem förderschwerpunkt, in seiner klasse sind 9 schüler und besser könnte es ihm nicht gehen, der lernstoff ist der gleiche wie in einer normalen schule nur das die lehrer besser auf solch kinder geschult sind und das lernen in einer kleinen klasse besser ist.............. im kindergarten bekam er damals auch ergo und die meinten auch das er sehr intelligent ist wir haben dann einen antrag auf ein feststellungsverfahren gestellt wo dann letzendlich festgestellt wurde das er nicht auf eine "normale" schule gehen soll........

  • auch eine förderschule ist doch grundsätzlich nicht schlecht und wenn deinem kind damit geholfen ist dann solltest du keine scheu davor haben ihn an solch eine schule zu schicken
KaribikTraum 
Fragesteller
 03.02.2012, 12:27

ich finde eine Förderschule nicht schlecht....im Gegenteil!! Aber mein Sohn hat hier seine drei besten Freunde, mit denen er in eine Klasse kommen sollte. Nun soll er in einen ganz anderen Ort auf eine andere Schule. Das kann nicht sein! Mein anderer Sohn geht in die dritte Klasse dieser SChule, mit anerkanntem ADS, und er gehört zu den Besten. Und nun soll mein anderer Sohn auf eine Förderschule?!?!?

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MissiCurly  03.02.2012, 12:31
@KaribikTraum

wenn du denkst das er dort richtig aufgehoben ist dann geh dagegen vor.......... reiche schriftlich ein das du nicht damit einverstanden bist das er auf eine förderschule kommt und wenn das nichts nützt würde ich mich an eine höhere stelle wenden, wie das schulamt zb

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diegranate  18.11.2015, 17:36

??? DAS IST EINE FÖRDERSCHULE!!!

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Wenn das Kind Förderbedarf hat und die Eltern nicht mitziehen, kann es (für Lehrer mit viel Arbeit verbunden) auch durch die Lehrer durchgesetzt werden. Lehrer machen das aber nicht ohne Grund. Der ganze Weg, bis so etwas in die Wege geleitet wird dauert pro Kind mit Sicherheit über 30 Stunden Arbeit. (Wenn man das schon häufiger gemacht hat.) Da ist unglaublich viel zu dokumentieren. Diese Zeit wird nicht extra bezahlt, sondern ist in der normalen Arbeitszeit mit drin. Es kann sich kaum jemand - der so etwas noch nicht gemacht hat - vorstellen, wie viel Energie das kostet. - Und den Staat kostet die kostenintensivere Betreuung -falls das Verfahren durchkommt - auch noch mehr. Und es wird von niemandem dankend angenommen - viele Eltern meinen sogar noch, dem Kind würde Unrecht zukommen... Von Lehrern wird für manche Schülern diese Beschulung gefordert, weil es zum Nutzen des Kindes ist (kleinere Klasse - mehr Aufmerksamkeit des Lehrers,...) Leider sind viele Grundschullehrer zu faul, diese Verfahren in die Wege zu leiten. Wenn die vl. nur ein Kind pro Klasse haben, das wird dann durchgezogen - aber in der neuen Schule sind die Klassen größer (oft mit mehr solcher Schüler - gerade bei entsprechenden Schulformen) und der Lehrer kann nicht mehrere Schüler dieser Art durchziehen.

Das Problem ist - und will dir hier auf keinen Fall zu nahe treten - dass ALLE Eltern meinen, dass ihre Kinder superbegabt, überdurchschnittlich intelligent und „gar nicht so schlimm“ sind. Fakt ist, dass der überwiegende Teil der Schüler heute schon nach 2-3 Minuten jegliches Interesse an Dingen interessiert und sehr stark ichbezogen und gruppenunfähig ist. Das sind aber alles Merkmale und Fähigkeiten, die bereits ZUHAUSE antrainiert und geübt werden müssen, nicht in der Schule. Dasselbe gilt doch für Höflichkeit und korrektes Sprechen. Die Schule ist ja nicht für die „Aufzucht“ von Kindern zuständig, sondern für die Vermittlung von Wissen, Lern- und Verständnisfähigkeiten und von Abstraktionsfähigkeit.

Also: Förderschulen sind nichts Schlimmes oder Peinliches, sondern sind für Schüler konzipiert, die im regulären Unterricht aufgrund ungünstiger Bedingungen (Lern-/Verhaltens-/Sozialisationsstörung, ADHS, Hyperaktivität) nicht mitkommen oder (und das ist nicht ganz unwesentlich) den übrigen Kindern und den Lehrern aufgrund ihres Aufmerksamkeitsbedürfnisses das Lernen bzw. den Unterricht erschwerden oder unmöglich machen.

Ist das Kind hyperaktiv oder hat es ADHS? Ja? Wird das WIRKUNGSVOLL behandelt? Kann das Kind sich bei außerschulischen Aktivitäten richtig austoben? Übt ihr die Konzentration? Ja? DANN würde ich mich mal mit der Schule beratschlagen - und eventuell noch weitere Schritte unternehmen. Nein? Dann solltet ihr als Eltern zusehen, dass ihr obige Maßnahmen schleunigst umsetzt. In einem Vierteljahr oder so würde ich mich dann noch einmal bei der Schule vorstellen. Die Aussage „aber nicht agressiv oder so“ finde ich übrigens sehr aufschlussreich. Meinst du allen Ernstes, dass das hervorgehoben werden muss? Sollte es nicht NORMAL sein, dass Schüler in der Schule NICHT aggressiv sind?

Empfehlungen seitens der Schule werden nicht aus lauter Boshaftigkeit ausgesprochen, sondern meistens denken sich die Lehrer da auch was bei. Schließlich haben die Lehrer einen engen Kontakt und guten Überblick über das Lernpotential und den Lerneifer ihrer Schüler - und besitzen auch das erforderliche Wissen (durch Erfahrung und Ausbildung), um Empfehlungen aussprechen zu können. Den Eltern (und auch hier möchte ich niemandem zu nahe treten) fehlt in den meisten Fällen die Sachlichkeit, um Situationen ihrer Sprösslinge kritisch analysieren zu können. Ereiferung hilft hier nichts, nur ein ruhiges und sachliches Gespräch. Du solltest nicht unterschätzen, dass dein Kind zuhause wenig oder gar nichts mit demselben Kind zu tun hat, das die Lehrer in der Schule haben. Da muss man als Elternteil auch mal kritisch sich selbst und dem Kind gegenüber sein. Das Kind auf eine ihm NICHT gemäße Schule zu schicken, egal, um welche es sich in eurem Fall handelt, kann als Schuss nach hinten losgehen - und ihr tut weder dem Kind, noch euch einen Gefallen.

KaribikTraum 
Fragesteller
 03.02.2012, 12:50

ALLE Eltern meinen, dass ihre Kinder superbegabt, überdurchschnittlich intelligent -stimmt, aber mein Kind hat in mehreren Test (z.B. beim Ergoterapeuten) überdurchschnittlich intelligent erreicht. Einen Test hat bisher nie ein Kind zuende geschafft, bis auf meines. Die Erzieherin war total begeistert.

der überwiegende Teil der Schüler heute schon nach 2-3 Minuten jegliches Interesse an Dingen interessiert und sehr stark ichbezogen - stimmt, deswegen kann man aber nicht hie und da ein Kind rauspicken und sagen, DER muß jetzt auf eine Förderschule. Meine Sohn hebt älteren Leuten den Handschuh auf, wenn er runtergefallen ist (ohne, das ich was sagen muß)...wie viele Kinder machen das?! Mein Sohn fragt, wenn er z.B. in der Apotheke ein Bonbon bekommt, ob er noch eines für seinen Bruder darf. Er hilf der zweijährigen NAchbarstochter auf die Rutsche zu klettern.Soviel zur verminderten Sozialkompetenz

Die Schule ist ja nicht für die „Aufzucht“ von Kindern zuständig - stimmt, man kann aber von einem Kind, das erst kurz vor der Einschulung 6 wurde, erwarten, das es schon ein perfektes Schulkind ist und alle Erwartungen erfüllt. Dann dürfte heute kein Kind mehr eingeschult werden...die meisten Kinder können einen nicht mal ausreden lassen.

Also: Förderschulen sind nichts Schlimmes oder Peinliches, sondern sind für Schüler konzipiert, die im regulären Unterricht aufgrund ungünstiger Bedingungen (Lern-/Verhaltens-/Sozialisationsstörung, ADHS, Hyperaktivität) nicht mitkommen - stimmt, trifft aber nicht auf mein Kind zu.

Wird das WIRKUNGSVOLL behandelt? - Er bekommt Ergotherapie, damit er sich mehr auf das Wesentliche konzentrieren kann (würde ich ungefähr 85% aller Kinder empfehlen). Ich erlebe Kinder, die älter sind als er, die kein ADHS haben (bzw. nie getestet wurde, weil es die Eltern anscheinend nicht interessiert), die 10 Mal so wild und unkonzentriert sind als mein Kind. Mein Sohn spielt sehr viel draussen und macht nebenbei Sport im Verein.

Empfehlungen seitens der Schule werden nicht aus lauter Boshaftigkeit ausgesprochen, sondern meistens denken sich die Lehrer da auch was bei. - dann hätte der Direktor sagen müssen: "ich werde ihn für eine Förderschule empfehlen" und nicht sagen: " Er soll hier zu Schule, aber in eine etwas kleinere Klasse!"

und besitzen auch das erforderliche Wissen (durch Erfahrung und Ausbildung), um Empfehlungen aussprechen zu können - NEIN, ich bin der festen Meinung, das Eltern besser wissen, was richtig ist. ICH habe mein Sohn 10 Monate unter meinem Herzen getragen und fast 6 Jahre groß gezogen, während dieser Mann ihn gerade mal 10 Minuten gesehen hat!!!!!!!!!!!!!

Da muss man als Elternteil auch mal kritisch sich selbst und dem Kind gegenüber sein. - bin ich...ganz definitiv, das bin ich!!! WIe bereits erwähnt, wenn der Bedarf vorhanden wäre, wäre das keine Frage.

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IRENEBOA  03.02.2012, 22:12
@KaribikTraum

Du schriebst Folgendes: ... besitzen auch das erforderliche Wissen (durch Erfahrung und Ausbildung), um Empfehlungen aussprechen zu können - NEIN, ich bin der festen Meinung, das Eltern besser wissen, was richtig ist. ICH habe mein Sohn 10 Monate unter meinem Herzen getragen und fast 6 Jahre groß gezogen, während dieser Mann ihn gerade mal 10 Minuten gesehen hat!!!!!!!!!!!!!

Das 'Kennen' und richtige Einschätzen hat nicht so sehr damit zu tun, ob du dein Kind ausgetragen und großgezogen hast, sondern damit, dass jeder Mensch, ob Kind oder Erwachsener, in bestimmten Umfeldern jeweils unterschiedliche Rollen einnimmt: Du bist Mutter, Partnerin, Freundin, Kundin usw. je nachdem, mit wem du zusammen bist und wo du dich befindest. Das Umfeld in der Schule ist dir aber doch nicht aus erster Hand bekannt - du bekommst von deinem Kind (aus dessen Sicht als Schüler) oder von den Lehreren aus deren Sicht die Situation(en) geschildert. Wenn du im Unterricht selbst sitzen würdest, würde sich dein Kind sehr wahrscheinlich nicht wie sonst verhalten - denn das würde bedeuten, dass es zwischen seiner Rolle als Schüler und seiner Rolle als Sohn bzw. Kind verhandeln muss. Wenn du aber nicht weißt und eigentlich gar nicht wissen kannst, was genau in der Schule abgeht, wie solltest du in der Lage sein, dein Kind im schulischen Kontext richtig und sachlich zu beurteilen? Die Sachlichkeit geht doch eigentlich schon mit dem Umstand flöten, dass du Elternteil bist, also ein - zugegebenermaßen durchaus legitimes - Eigeninteresse verfolgst, um dein Kind vorwärts zu bringen.

Eines wundert mich allerdings: Die so genannte Empfehlung sollte sicherlich von den Lehrern ausgesprochen und begründet werden, die dein Kind aus erster Hand kennen - und auch sein Potenzial. Ein Direktor, der sich mit Schachzügen im Federkrieg auskennt, aber längst nicht mehr in der Praxis tätig ist, sollte sich da wohl eher flachhalten.

Ich finde es gut, dass du dich so für dein Kind einsetzt. Absicht meines Beitrags war unter anderem, auch einen anderen Blickwinkel zu vermitteln.

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Kann auch sein das die Schule eine Sonderpädagogische Lehrkraft halten wollte aber zu wenig Schüler da waren , und so suchten die ein ,, Dummerchen,, um ihren Status zu behalten , auch sowas schon erlebt , auf einer Allgemeinbildenden Grundschule mit Sonderbedarf .Aber in einer Regulären Sonderschule eher unrealistisch.