Wer bin Ich? Was ist mit mir Los? Keine Empathie?
Hallo Community
Ich bin nun 20 Jahre alt, Student der Wirtschaftswissenschaften, habe gute Noten, einen gut bezahlten Nebenjob, Freunde mit denen ich mich regelmässig treffe. Ja, es scheint so als würde alles nach Plan laufen. Ich habe schon mein ganzes Leben durchgeplant, was ich machen möchte, welche Firma, mein zukünftiges Einkommen usw. Ich weiss genau wann ich was erreicht haben will.
Das Problem ist mein Gefühlsleben. Es scheint so als hätte ich keine Emotionen mehr, was nicht stimmen sollte, da jeder Mensch Emotionen haben soll. Ich weiss, dass ich fähig sein kann zu fühlen wie ein normaler Mensch, mich in Andere hinein zu versetzen. Ich denke schon, dass ich empathiefähig bin. Diese Fähigkeit, scheint jedoch seit langem verschwunden zu sein. Es gab einige Ereignisse in meinem Leben, die mich grundlegend verändert haben. Mein Vater war schon immer ein gutmütiger hilfsbereiter Mensch, so hat er mich auch erzogen. Doch leider wurde er oft ausgenutzt, verraten und über den Tisch gezogen. Ich sah und sehe immernoch mit wie er kaputt ging, unter Depressionen leidete und schliesslich Invalid wurde, seinen Job verlor und immernoch auf seine Invalidenversicherung wartet. Das Erlebnis, welches mich am meisten geprägt hat, war zu sehen wie Er, mein Vorbild, wie ein kleines Kind geheult hat und sich das Leben nehmen wollte.
Ich weiss nicht was mit mir geschehen ist, doch ich wurde gleichgültig gegenüber meinem Umfeld. Manchmal sogar innerlich böse, äusserlich nett? Ja gegen Aussen bin ich immer normal, gut gelaunt. Es kommt darauf an wo ich mich gerade befinde. Bei bestimmten Leuten spiele ich den naiven Tollpatsch, damit sie mich nicht ernst nehmen. Bei Anderen wiederum bin ich der seriöse Typ und bei der Arbeit bin ich der sympathische Verkäufer, der den Leuten Verträge andrehen will. Je nach Situation bin ich ein anderer Mensch, was eigentlich normal ist, bei mir jedoch irgendwie zu übertrieben. Ich bin zum Teil sehr manipulativ, doch Niemand merkt etwas. Ich gehe mit meinen Manipulationen soweit, dass ich meiner Psychiaterin etwas vormache um von den verschreibungspflichtigen Stimulanzen zu profitieren (Studium, Arbeit). Meine Beziehungen sind nur oberflächlich und meine besten Freunde, die mich schon länger kennen, nennen mich einen kranken Psycho. Ich habe oft böse Gedanken, wenn ich zum Beispiel Tamillen sehe. Ich bin kein Rassist, doch vor anderthalb Jahren, wurde ich mit 2.5 Promille Alkohol intus von einem Tamillen verprügelt, sodass er mir mein halbes Ohr weggehauen hatte (musste genäht werden). Seitdem stelle ich mir gelegentlich vor wie ich Tamillen foltern würde. Ich habe eine Neigung zum Krankhaften. Ich weiss nicht mehr wer ich bin. Ich habe irgendwie keine Identität. Ich bin einsam, auch wenn ich viele Leute kenne. Ich fühle nichts. Keine Liebe. Keine Lebensfreude. Nur meine materiellen Ziele, die ich anstrebe. Ich bin nicht traurig, doch auch nicht glücklich. Wer bin Ich?
14 Antworten
Wer Du bist kann Dir keiner ausser Dir beantworten. Allerdings bin ich beeindruckt über Deine Selbsterkenntnis. Eines ist ganz sicher, finde eine Therapeuten der Dir hilft nach Dir und Deinem für Dich Problem zu suchen.
Nimm die richtige Einstellung zum Leben ein Hör auf, davonzulaufen oder an der Oberfläche zu leben, da diese Haltung in deinem Leben nur Disharmonie hervorruft. Trete dem Leben offen gegenüber und tauche unter die seichte Oberfläche, um seine Wahrheiten und Realitäten zu entdecken. Löse die Probleme, die dir das Leben stellt, und du wirst herausfinden, daß das Lösen selbst zu deiner inneren Entwicklung beiträgt. Auch das gemeinsame Lösen kollektiver Probleme trägt zu deiner Entwicklung bei, und diese Probleme solltest du niemals meiden.
Lebe das Gute, an das du glaubst Die Gesetze, die das menschliche Verhalten regeln, lassen sich ebenso streng anwenden, wie das Gravitationsgesetz. Gehorsam gegenüber diesen Gesetzen führt uns zu Harmonie, Ungehorsam zu Disharmonie. Da viele dieser Gesetze bereits allgemein anerkannt sind, kannst du damit beginnen, all das Gute, an das du glaubst, in die Tat umzusetzen. Ein Leben kann nicht harmonisch sein, solange Glaube und Umsetzung nicht übereinstimmen.
Finde deinen Platz im Weltgefüge Du hast Anteil am Gesamtbild der Dinge. Welcher Anteil das ist, kannst du nur aus dir selbst herausfinden. Suche danach in aufmerksamer Stille. Und lebe allmählich damit im Einklang, indem du all die guten Dinge tust, zu denen du dich motiviert fühlst und diesen Dingen in deinem Leben den Vorrang gibst gegenüber all den oberflächlichen Dingen, die gewöhnlich das menschliche Leben ausfüllen.
Vereinfache dein Leben, um inneres und äußeres Wohlbefinden in Einklang zu bringen Unnötiger Besitz ist unnötige Last. Oft ist das Leben nicht nur mit unnötigem Besitz vollgestopft, sondern auch mit sinnlosen Aktivitäten. Ein vollgestopftes Leben ist ein Leben in Disharmonie und verlangt nach einer Vereinfachung. Wunsch und Bedarf kann eins werden im menschlichen Leben. Wenn das erreicht ist, wird ein Gefühl der Harmonie aufkommen zwischen innerem und äußerem Wohlbefinden. Solch eine Harmonie ist nicht nur im persönlichen Leben, sondern auch im Gemeinschaftsleben unentbehrlich. Du kannst niemanden ändern außer dich selbst. Erst wenn du selbst ein Beispiel gibst, kannst du andere dazu bringen, sich zu ändern. Unser Leiden heißt Unreife. Wären wir reife Menschen, so wäre der Krieg kein Problem - er wäre unmöglich Wenn du die Menschen wirklich liebst, werden sie liebevoll reagieren. Wenn ich einen Menschen verletze, so füge ich mir selbst Schaden zu, denn ich weiß, wäre mein Verhalten richtig gewesen, hätte ich ihn nicht verletzt, auch dann nicht, wenn er nicht meiner Meinung war. “Bevor die Zunge sprechen kann, muß sie den Stachel der Verletzung verloren haben.” Es gibt ein Kriterium, nach dem du die Richtigkeit deiner Gedanken und deiner Handlungen beurteilen kannst, und zwar: Haben sie dir inneren Frieden gebracht? Wenn dem nicht so ist, so stimmt etwas mit ihnen nicht - also suche weiter. Niemand ist wirklich frei, der noch an materielle Güter oder an Örtlichkeiten oder an Menschen gebunden ist. Wir müssen Dinge benutzen können, wenn wir sie brauchen, und sie ohne Bedauern loslassen können, wenn sie ihren Nutzen verloren haben. Wir müssen fähig sein, für den Ort, an dem wir uns aufhalten, dankbar zu sein, ihn zu genießen und ihn dennoch ohne Bedauern verlassen können, wenn wir anderswohin gerufen werden. Wir müssen mit Menschen in liebevoller Gemeinschaft leben können, ohne das Gefühl, sie zu besitzen oder ihr Leben in die Hand nehmen zu wollen. Alles, was du festhalten willst, wird dich gefangennehmen, und wenn du Freiheit willst, mußt du Freiheit geben. Ich zb halte mich an die Lebensweisheit "Desiderata", ich lese das Dir etwas in Deinem Leben fehlt und noch niemand da, der gesehen geschweige denn gefühlt was in Dir vorgeht. Traurig wenn Du sagst Du hättest Freunde, für Deine Ehrlichkeit und ohne Dich zu kennen möchte ih Dir auf diesem Weg meine jetzt anbieten! Bin auf jeden Fall für Dich da. Lg
Dir ist hoffentlich klar, warum diese Stimulanzien verschreibungspflichtig sind.
Was die Geschichte mit dem Tamilen anbelangt, hattest du Pech an ihn zu geraten. Daraus zu schließen, dass alle Tamilen so sind, halte ich für unnötig.
Auch wenn vor zig Jahren mal ein Besoffener mit mir nach Hause fahren wollte, unterstelle ich nicht allen anderen Betrunken, dass sie das Gleiche wollen.
Kennt deine Psychiaterin sich mit Tiefenpsychologie aus? Ich denke nämlich, dass der "Knackpunkt" tief in deinem Unterbewusstsein vergraben ist.
Viele Leute kennen, heißt nicht unbedingt ohne Einsamkeit zu sein.
Ich bin oft alleine - aber selten fühle ich mich einsam.
Ich denke schon, dass du ganz tief unten Gefühle hast - aber dir irgendwann mal so weh getan wurde, dass es verdammt schmerzen würde, sie wieder an die Oberfläche zu lassen.
Deine Situation hast du sehr gut gegliedert. Sodass man anhand trotz der komplizierten Geschichte feststellen kann, um was es sich grob handelt.
Dir geht es kaum anders als mit, doch man muss beachten, dass du gerade 20 Jahre alt bist. Das sagt meiner Meinung nach alles. Es wird der Augenblick kommen, wo du sicher davon ausgehst und auch meinen kannst zu sagen, wer du bist. Du solltest aber, dass kann ich dir sicher sagen, deiner Psychologin nichts vormachen. Denn dann ist das alles zwecklos. Du musst dich mehr öffnen. Weil so bringt das meiner Meinung nach nichts. Vielleicht suchst du dir dann einen neuen Psychologen.
Um wirklich herauszufinden, wer man ist solltest du mal alles mögliche machen. Alles was du schon immer gerne machen wolltest. Neues kennen lernen. Und nicht immer das machen, was du geplant hast. Wo ist das spannende im Leben? Du solltest öfters etwas spontan tun, so steigt auch wieder die Lebenslust, auch nur für einen kurzen Moment.
Das kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen. Kopf hoch :) Einen Weg gibt es immer !!! :)
Liebe Grüße, Ferii
Hallo, eigentlich hast Du Dich komplett beschrieben. ich bin kein Fachmann, Mutt von 4 Kindern.. Was ich lese ist ziemlich deutlich. Für meine Begriffe hast Du zumindest sehr depressive Züge. Da Du Deinen Vater offensichtlich sehr geschätzt hast, ist er Dir nahe, auch mit seinem traurigen Werdegang. Vielleicht bist Du ihm zu nahe. Nur, er hatte ein komplett anderes Leben. und wenn Du nun versuchst, Dich mit ihm zu identifizieren, darfst Du nicht vergessen, dass Dein Vater viel älter war, dass alles erst im Läufe eines langen Lebens passierte. Du bist gerade zwanzig. Erstaunlich,dass du alles so durchgeplant hast:Viellleicht denkst Du, es wird nun alles tatsächlich so Geschenk, wie Du es planst. Das ist nicht der Fall. Jeden Tag kann Dein Leben ändern, wieder besser werden. Du kannst andere gut manipulieren, versuche Dich nun selbst zu manipulieren. Sage Dir, daß Dein Leben jetzt gerade beginnt und dass sich unendlich viele Möglichkeiten ergeben werden, Versuche Dir Gutes zu tun. Schau in den Spiegel, sieh Dich an und lächle Dir zu , mach dem Spiegelbild Mut! und dann frag den Kerl mal, was er jetzt eigentlich lieber will:Vielleicht musst Du Dich für eine Zeit lang neu orientieren. Eine neue Umgebung, allein, auf Dich gestellt, Dich irgendwie fordern.. Ich spreche aus Erfahrung, wenn ich solch merkwürdige Ratschläge gebe. Manche Leute gehen für eine Woche ins Kloster und sprechen nicht oder nur mit ganz wenigen ausgesuchten Leuten. Mir war es möglich, und es ist nicht so teuer, wie man denkt, bin allein durch Nordamerika gefahren. Habe jeden Tag neues gesehen, mit wenigen Menschen gesprochen, irre Natur kennengelernt und auf jeden Fall gelernt, mich besser einzuschätzen. Wenn ich dachte, ich kann nicht , manchmal lags an der Technik der kleinen Wohnmobile, die ich überführte, manchmal an Wetterlagen, manchmal an meiner Konstitution , dann habe ich mich "manipuliert". Ich kann's, ich will es können....und es hat geholfen. Ich kann so viel mehr, als ich dachte! Dadurch wurden aber nun die alltäglichen Dinge, zu Haus, samt deren Wertschätzung, meine Gefühle, viel ausgeprägter. Ich habe gelernt, dass ich auch meine negativen Seiten beeinflussen und verändern kann. Lehne es ab, zu hassen. Versuche Dich zu erinnern, warum hattest Du so viel getrunken? Der Tamile stand am Ende einer langen Reihe schlechter Dinge, so glaube ich. Gestatte Dir, einen Menschenschlag abzulehnen, doch nicht, weil Dich jemand schlug, sondern weil Dir vielleicht - wie jedem von uns- manche Menschen weniger liegen, als andere. Dass Freunde Dich nicht (mehr) verstehen, liegt daran, dass Du es selbst nicht kannst, in Rollen schlüpfst. Aber auch das kenne ich, das machen andere, mehr oder weniger, auch. Versuche, Dich nicht mehr zu verbiegen, sei Du selbst, akzeptiere Dich. Dann können das auch die Anderen. Du müsst Dich akzeptieren, mögen. Und es ist nur wichtig, dass es für Dich gut ist. Immer mit dem Hintergrund, dass Du nicht Grenzen überschreitest, niemandem weh tust. Nicht verbal, nicht körperlich. Sei das Kind, was Dein Vater sich gewünscht hat, damit er sieht, dass esihm gelungen ist, einen lebensfähigen Menschen erzogen zu haben. ich bin sicher, er schätzt das, was Du tust, sehr, doch Bin ich auch sicher, er will, dass Du ein zufriedener Mensch bist. Dann kommt auch Glück oder Empathie, nicht dauernd. Aber Du wirst auch lernen, mehr Wertschätzung anderem gegenüber aufzubringen. Ich wünsche Dir alles Güte, löse Dich von dem Negativen in Dir, es macht Dich nur kaputt. Versuche zu relativieren und Dir ein wenig mehr Gleichmut und Gelassenheit anzugewöhnen. Irgendwann merkst Du, dass das alles geht. Ganz bestimmt.
ich denke du bist eine verlorene seele..das leben das du führst scheint nicht die gewollte erfüllung zu geben..und wie auch wenn du in keine deiner beziehungen gefühle oder echte werte legst...diese "kranken" gedanken rühren aus wut und machtlosigkeit her (denke ich, so wie ich es von mir kenne) und sollten dich nicht zusehr verunsichern..jeder hat sowas es sind unsere taten die zählen nicht die gedanken oder wozu wir manchmal im begriff sind es zu tun..solange man sich stoppt ist das gewissen noch da..was deine psychaterin angeht..wie sehr glaubst du diese medikamente für dein leben zu brauchen und selbst wenn du davon überzeugt bist würde ich es an deiner stelle in betracht ziehen mit ihr reinen tisch zu machn oda falls dir das zu schwer fallen würde den behandelnden zu wechseln und (zumindest therapeutisch) einen neuanfang zu machn..denn das grade scheint sich von dem zu entfernen was du eig. vom leben willst..grad der "verlust" des vorbilds lässt einen ja manchmal resignieren..die medikamente aba auch...und ich denke das dein vater sehr stark war so lange an dem richtigen festzuhalten und diese stärke wird ihm auch helfen mit seiner jetzigen situation umzugehen..schwäche ist sehr relativ..und du solltest nicht soviel angst davor haben den "falschen" menschen die "falschen" seiten zu zeigen..wenn man ihnen die chance nur lässt gibt es noch genug menschen die einen überaschen und hoffnung schöpfen lassen..und ich persönlich habe gemerkt als ich damit angefangen habe das es mich fast triumphieren lässt auf die falschen zu treffen die es ausnutzen..es zeigt das man noch fühlt im gegensatz zu ihnen..und das noch zuzulassen in dieser welt ist für mich eine der größten stärken..an echtem festzuhalten traut sich doch heute keiner mehr..und dieses materielle zombiedasein macht keinen glücklich..es ist nur einfacher sonst nichts..