Wenn jemand mit deutscher Muttersprache Englisch spricht, wie klingt der Akzent dann für einen Briten oder Amerikaner?

6 Antworten

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Der Akzent klingt in den meisten Fällen erstmal deutsch. Selbst wer durch die Bank korrektes Englisch spricht, wird von Muttersprachlern in aller Regel als Nichtmuttersprachler erkannt.

Ob man nun - wenn überhaupt - eher einen britischen oder amerikanischen Einschlag hat, ist von verschiedenen Faktoren abhängig: Prägung durch Lehrer, konsumierte Medien, ggf. Auslandsaufenthalte usw. Die meisten deutschen haben eher einen amerikanischen als einen britischen Akzent.

Am ehesten schaffen es Nichtmuttersprachler, dass Muttersprachlern nicht sofort klar ist, woher sie kommen. Das ist in aller Regel schon ein großer Gewinn. Aber die wenigsten erreichen ein Niveau, auf dem sie für Muttersprachler gehalten werden. Pauschal kann man höchstens feststellen, dass der deutsche Akzent nicht für charmant gehalten wird, sondern eher als hart empfunden wird.

Falls es dir lediglich um den Eindruck geht, den der deutsche Akzent erweckt: Das ist vom Gesprächspartner abhängig. Wie wirkt auf uns Deutsche denn jemand, der mit Akzent Deutsch spricht? Das ist vom Sprechenden und vom Zuhörenden abhängig.

Ich habe schon von manchen Muttersprachlern gehört, das es extrem hart klingt (so wie z.B. klingonisch).

Witzig :
Spricht man unter nicht deutschsprachigen Menschen deutsch, hört man auch oftmals den Vergleich mit klingonisch (Kunstsprache aus Star Trek). Ist mir in Portugal recht oft passiert und die Leute gucken einen tatsächlich an wie einen Alien :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Deutsch halt^^ Genau wie wir Deutschen meist einen britischen, amerikanischen oder französischen Akzent ausmachen können, wenn jemand Deutsch spricht, bemerken andere bei uns eben den deutschen Akzent. Natürlich ist so ein Akzent unterschiedlich stark ausgeprägt, aber ihn ganz los zu werden ist schwierig und erfordert eine Menge Übung.

Dass englische Muttersprachler Deutsch oft als "hart" empfinden, liegt zum Beispiel u.a. daran, dass wir im Deutschen die Endungen meist naja... hart aussprechen. Wir sagen nicht Dieb wie in Diebe [ˈdi:bə], wir sagen Diep [ˈdi:p]. Wir sagen nicht log wie in lügen [ˈly:gn̩], wir sagen lok [lo:k]. Im Englischen heißt es aber tatsächlich dog [BE: dɒg, AE: dɑ:g] und nicht dok. Auch mit dem r haben Deutsche klassischerweise Probleme und das englische th gibt es im Deutschen ja auch nicht.

Bellezza0408  29.03.2023, 21:26

Für eine Deutsche haben mich Englisch-Muttersprachler nie gehalten. Da ich einige Idiome nicht beherrschte, hörten sie, dass ich keine Britin war. Aber ich wurde bereits für eine Irin oder Schwedin gehalten - ich sehe es als Kompliment, zumal Skandinavier zumeist ein sehr gutes Englisch sprechen. Über die Irin habe ich mich besonders gefreut. Ich liebe Irland.

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Schau dir einfach Parodien auf YT an, wo Amerikaner oder Briten selbst Englisch mit deutschem Akzent nachmachen. Sie sprechen das dann so, wie sie es hören.

DiegoOre  24.01.2020, 01:11

Es ging aber um britische Muttersprachler die den amerikanischen Akzent nachmachen.

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Der Akzent, den man im Englischen spricht, hängt auch davon ab, welchen Akzent man im Deutschen spricht. Im Hochdeutschen hört man bei mir jedenfalls, dass ich gebürtiger Schwabe bin.

Als ich mal für ein paar Wochen in London lebte, nähere Umständ sind jetzt uninteressant, unterhielt ich mich abends in einem Pub mit einem Engländer. Der fragte mich dann, ob ich Ire sei, weil ich so einen stark irischen Akzent hätte. Für mich war das zum einen überraschend, zum anderen aber auch ein riesen Kompliment, denn dann konnte mein Englisch ja nicht so ganz schlecht sein.