Wenn es keinen Gott gibt, ist dann alles erlaubt?


08.02.2024, 23:22

Moral und Gesetze sind ja dann nur Soziale konstrukte. Und wenn dass Ende eh gleich ist, dann macht ja alles keinen Sinn.

17 Antworten

Warum sollte alles erlaubt sein?

Auch ohne die eingebildete drohende Gefahr göttlicher Bestrafung können Menschen doch begreifen, welche Verhaltensweisen für den Einzelnen und die Gesellschaft im Ganzen vorteilhaft, nützlich und förderlich sind und welche nicht.

Ethik und Moral sind keine Erfindungen von Religionen. Menschen haben schon immer und auch ohne einen Glauben an Götter ihre ganz individuellen Vorstellungen davon entwickelt, was sich gehört und was nicht.

Die Kirche (egal welche) hat keinerlei exklusive Kompetenz in Sachen Moral. Und wenn Gläubige denken, dass ohne den Glauben alle Menschen in Anarchie versinken würden, weil keine Moral mehr Gültigkeit hat, beweisen sie damit nur zweierlei:

  1. Sie besitzen keine Menschenkenntnis.
  2. Ihre eigene Moral basiert nicht auf Einsicht und Empathie, sondern nur auf Angst vor der eingebildeten Strafe ihres eingebildeten Gottes.

Ja, ohne Gott ist alles erlaubt.

Gott ist die einzige Instanz, die moralische Grundsätze und die Ethik im Allgemeinen überhaupt als etwas Sinniges ermöglicht.

Ohne Gott gibt es keine universelle Moral. Es gäbe maximal eine menschlich eingebildete Moral, die wir aber guten Gewissens ignorieren würden, weil wir wüssten, dass sowie keine göttliche Bestrafung droht.

Zusammengefasst: Selbst wenn es ohne Gott eine Moral geben würde, würden die Menschen die Moral völlig ignorieren, weil einfach keine tiefere überweltliche Essenz dahinter steckt.

Dostojewski vertrat bekanntermaßen die Ansicht, dass ohne Gott alles erlaubt wäre. Im Gegensatz dazu sah Kant als Moralist die Notwendigkeit, die Existenz eines Gottes zu postulieren. Obwohl er in seiner "Kritik der reinen Vernunft" die Meinung vertrat, dass die Existenz Gottes mit der menschlichen Vernunft nicht bewiesen werden könne, führte er Gott als Postulat der praktischen Vernunft ein. Dies geschah, um moralisches Handeln zu begründen, indem eine letzte Instanz eingeführt wird, die der Gerechtigkeit zu ihrer absoluten Geltung verhilft, da sie in einer von moralischen Verfehlungen geprägten Welt oft nur wenig Gehör findet.

Es gibt keinen Gott und kein Jenseits.

Wenn du tot bist, dann gibt es kein Leben danach, also keine Strafe und kein Paradies.

Der Sinn des Lebens besteht in sich selbst. Man hat dieses Leben nur einmal und sollte seine Zeit nutzen, etwas daraus zu machen.

Richtig, Moral und Gesetze sind nur soziale Konstrukte, deshalb ist trotzdem nicht alles erlaubt, sonst wäre der Mensch längst ausgestorben als Spezies. Diese sozialen Konstrukte basieren zumeist auf der gesellschaftlichen Übereinkunft und das garantiert das friedliche und geregelte Zusammenleben.

Ob jetzt Gesetze oder nicht,mich kann dann ja keiner mehr nach dem Tode bestrafen.

Es stimmt du trägst nach dem tot keine Konsequenzen, aber denk dann mal an die Endlichkeit des Lebens. Du willst sicher nicht den rest deines Lebens auf der flucht oder Gefängnis sein. Und was ist wenn es doch was danach gibt und du entweder die Konsequenzen trägst oder auch nicht und es ganz anders weiter geht. Dafür gibt es allerdings keine absolute Sicherheit. Alles über das Leben hinaus ist ein Rätsel, das auch nur vielleicht die toten lösen können.

Was macht es überhaupt für einen Sinn zu leben?

Macht es vielleicht nicht oder alles macht einen viel größeren Sinn. In der sinnlosigkeit bist du viel freier als mit einem tieferen Sinn. Einen tieferen Sinn zu haben heißt immer ein Sklave von etwas höherem zu sein und nur wer keinen Sinn hat ist frei in dem was er tut. Das ist nur einem möglichkeit die dinge zu betrachten. Du musst deinen eigenen Weg finden wie du die Dinge siehst.

Moral und Gesetze sind ja dann nur Soziale konstrukte.

Es stimmt Moral und Gesetze ändern sich und haben sich schon immer geändert. Die Mächtigen ändern diese Dinge immer und wir helfen ihnen. (leider vergessen das die Leute oft).