Wem von euch ist schon eine Abmahnung wegen illegalen Downloads (Film/Musik) ins Haus geflattert - bitte erläutert den Sachverhalt?
Ich frage aus reinem Interesse, ich habe damit zum Glück nicht zu kämpfen.
4 Antworten
Meine Oma wusste nicht, das nicht jede Seite das selbe ist wie Netflix. Sie meldete sich wo an und lud sich einen Film runter. Einige Tage Später wurde die Website gesperrt und meine Oma bekam einen Brief. Sie lebt in Japan also umgerechnet in Euro sollte sie deswegen ca. 80€ blechen. Sie verstand es nicht und meinte sie sei ja auf ner Seite "Wie Netflix" gewesen. Hat ihr aber nichts gebracht. Siwe wollte nicht zahlen, da sie dachte sie sei nirgendwo illegal gewesen und bekam später einen Brief von umgerechnet 150€ in dem stand sie solle Zahlen oder es würde eine größere Strafe für sie dabei rum kommen. Meine Oma verstand das nicht und suchte sich einen Anwalt. Der Anwalt musste meiner Oma dann erklären, wieso sie besser hätte ein Netflix-abo abschließen sollen und danach war meiner Oma ihr Fehler voll peinlich
Ich nicht persönlich, habe aber schon öfter solche Fälle mitbekommen. Es handelte sich ausnahmslos immer um illegale Downloads (meist Musik, Pornos oder Serien/Filme) über Plattformen, die das urheberrechtlich geschützte Material auch gleichzeitig (schon während des Downloads) wieder hochladen und an andere Nutzer im Netzwerk verteilen - Stichwort "seeden". Bekannte Netzwerke sind hier z.B. Torrent oder ed2k. Meistens haben die Betroffenen einen Brief von einer Anwaltskanzlei bekommen mit der Aufforderung, eine Betrag X als Schadensersatz zu zahlen. Hier habe ich schon verschiedene Summen zwischen ~500€ und ~5.000€ mitbekommen.
Ich kenne bzw. kannte eine Person persönlich, der das passiert ist.
Pacific Rim runtergeladen (wo und wie weiß ich nicht). Musste 3.000 Euro zahlen (und dann ausgerechnet für so einen schlechten Film) ;)
Jap, leider nichts Ungewöhnliches. Das passiert nun mal, wenn man sich vorher nicht ausgiebig informiert und einfach blind drauf los lädt. 😅
Wir bekamen Post. Darin eine Liste mit Datum und Uhrzeit und Dauer wann der illegale Download statt gefunden haben sollte und was. Dabei eine vorgefertigte Unterlassungserklärung und eine Rechnung. Ich glaube damals über 200 €.
Daraufhin suchten wir unseren Rechner ab. Mit Experten! Keiner konnte den Film (bei uns war es einer) finden. Das war 2017/2018.
Wir schickten dem Rechtsanwalt der Gegenseite eine ausgefüllte Unterlassungserklärung von der Verbraucherzentrale und bestritten den Besitz dieses Filmes. Die behaupteten, dass sie Beweise hätten und mit viel Post und Drohungen ging es hin und her. Eine Woche vor der Verjährung stellte man uns einen Vollstreckungsbescheid über inzwischen 2.000 € zu.
Dem widersprachen wir und wurden automatisch verklagt. Mit viel Mühe fanden wir einen Rechtsanwalt für Medienrecht. Es wurde vor Gericht verhandelt bis zum OLG Hamm. Mein Sohn gibt jetzt auf. Die Klagesumme liegt inzwischen bei ca. 8.000 €.
Keine Zeugen oder Erklärungen konnten die Richterin (wir hatten 4 verschiedene, immer neue) überzeugen. Besonders die letzten 2 hatten gar keine Ahnung von dem was sie da verhandelten. Der Letzte hat uns einfach nur durchgewunken, weil er kein Bock mehr auf diese Prozesse hat, die alle gleich verlaufen (seiner Meinung nach) und nur das System verstopfen.
Wir sind jetzt nach dem Ermessenspielraum (so was hat ein Richter) verurteilt worden, also nicht wirklich nach Beweisen oder §§. Sie hat beschlossen, dass meine Tochter arrogant geschaut hat (das wirkte sehr unschuldig), mein Mann war unwissend bei dem Thema (was stimmt), mich schloss sie einfach aus und mein Sohn hätte immer am Kragen gezuppelt. Das hätte so schuldig ausgesehen, der muss es gewesen sein. 10 Seite Gegenargumente, warum wir es nicht gewesen sein können, war ihr egal. Ich glaube sie hat sie nicht einmal verstanden, da sie nicht den technischen Background hatte. Das Urteil wurde von der nächsten Instanz bestätigt.
Sowas ähnliches, hatte als ich jünger war für ne Freundin ein Album einer Band runtergeladen und ihr das per Skype zugeschickt.
War nicht die cleverste Idee :'D
und wie viel geld musstest du (oder deine eltern) blechen?
weiß ja nicht was für strafen in japan üblich sind, aber 80 oder auch 150 euro sind ja gar nichts. da hat sie echt glück gehabt.